„Was uns stark macht“ – Online-Konzert für Kinder am Palmsonntag

Das Singen ist in der ganzen Corona-Zeit viel zu kurz gekommen. Dabei ist es so wichtig für uns: Singen stiftet Gemeinschaft, nimmt den ganzen Körper mit, lässt uns manche Sorgen und Ängste vergessen und macht uns Mut … und vor allem: Singen macht Spaß! Daher laden das Evangelische Schulreferat und die vier Kölner Kirchenkreise zu einem besonderen Online-Konzert alle Kinder in den Grundschulen, Kitas und Gemeinden ein – natürlich gerne mit ihren Eltern und Geschwistern
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Warum Musik und Singen so wichtig für Kinder ist

Viele Erkenntnisse aus der Hirnforschung und Neurobiologie der letzten Jahre bestätigen, Singen ist Kraftfutter für Kindergehirne und Seelenproviant für Kinder. Aus dem Bereich der Alzheimer und Demenzforschung ist bekannt, dass Patienten mit fortschreitendem Gedächtnisverlust, Lieder aus ihrer Kindheit vollständig mitsingen können. Das liegt daran, dass das musikalische Gedächtnis so tief im Gehirn geschützt liegt, dass seine Funktionsfähigkeit häufig bis zuletzt erhalten bleibt. Allein diese Tatsache sollte deutlich machen, warum Musik und Singen nicht nur für Kinder so wichtig ist.

Für Reinhard Horn ist Musik und Singen mit und für Kinder nicht nur Beruf, sondern auch Berufung

„Im gemeinsamen Singen mit Kindern geschehen wunderbare Dinge“, Reinhard Horn weiter „es entsteht ein Dialog, es entsteht ein Augen- und Ohrkontakt, es entsteht Fantasie und das gemeinsam Singen berührt die Seelen. Man muss nur in die Augen der Kinder schauen, um die Freude, die Begeisterung, um die Wärme zu spüren: Musik und Singen ist ein Gottesgeschenk.“

Herkunft der Geschichten und Themen in Reinhard Horns Liedern

Über die Herkunft seiner Lieder erzählt der Musiker „Die Geschichten der Lieder bilden das ganze Leben von Kindern ab – Natürlich lieben Kinder die lustigen, fröhlichen Lieder – voller Unsinn. Aber sie entwickeln durch die Lieder, die von traurigen, nachdenklichen oder belastenden Erfahrungen erzählen, immer auch vorbildhafte Handlungsmöglichkeiten. Sie bleiben mit ihren Ängsten und Sorgen nicht allein, sondern finden Ausdruck im Singen dieser Lieder.“ Reinhard Horn sind seit längerer Zeit insbesondere die Themen „Kinderrechte“ und „Die Schöpfung, das Klima“ wichtig.
Vor gut zehn Jahren schrieb Horn das Klima-Musical für Kinder: „Eisbär, Dr. Ping und die Freunde der Erde“. Über 3.000 Mal wurde das Musical von Kindern in Schulen aufgeführt. Seit drei Jahren engagiert sich Horn bei „artist for future“ sowie „grandparents for future“ und singt auf den Demos. In anschließenden Gesprächen erfuhr Horn von den Jugendlichen, dass einige von ihnen als Grundschulkinder das Musical aufführten und sie sich seitdem für das Klima engagieren – mehr Nachhaltigkeit geht nicht.

Reinhard Horns Highlight des Online-Musikkonzerts

Auf die Frage, auf welches Lied sich Horn beim Online-Konzert am Palmsonntag besonders freut, antwortet er: „Das ist eine schwierige Frage, weil mir so viele Lieder ans Herz gewachsen sind.“ Letztendlich möchte der Musiker aber doch ein Lied besonders erwähnen: „Einfach nur so, so wie du bist, bist du von Gott geliebt“. „Wenn die Kinder dies als Seelenproviant mitnehmen aus dem Konzert“, ist sich Horn sicher „ist das ein wunderbarer Schatz.“
Der Künstler wünscht sich, dass das Singen nicht länger als „Infektionsrisiko“ wahrgenommen wird, sondern die stärkende, entwicklungsfördernde und gemeinschaftsbildende Kraft des Singens wieder im Mittelpunkt steht: „Singen ist in der Tat eine coole Sache.“
Mehr Informationen finden Sie auf www.reli-koeln.de.

Text: Reinhard Horn/Schulreferat/APK
Foto(s): Reinhard Horn/Schulreferat

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„Wo ist dein Bruder Abel?“ – Archivale März

„Die Evangelische Woche“ ist Archivale des Monats März 2021. Mit Themen, die noch heute aktuell sind, sollte mit der Veranstaltung der Kontakt zu Menschen gesucht werden, die sich von der Evangelischen Kirche entfernt hatten. Hier erfahren Sie mehr über dieses spannende Format.

„Wo ist dein Bruder Abel?“

So titelte die zweite Evangelische Woche 1951 in Köln. Diese Evangelische Woche und auch die nachfolgende im Jahr 1952 (Christ in der Masse) standen unter den Eindrücken und Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges. Die Erfahrung von Tod, Leid, extremer Not, Nationalismus, Heimatlosigkeit, Vertriebensein und Arbeitslosigkeit führten zum Zerbrechen von Familien, zum Gefühl von Sinnlosigkeit und einem starken Sehnsuchtsgefühl nach Halt und Geborgenheit.

Die Evangelische Woche, die in Köln ab 1950 im Zusammenhang mit den Reformationsfeierlichkeiten veranstaltet wurde, stand ganz unter dem Zeichen der Verantwortung füreinander, die Bedeutung des Einzelnen, der biblisch evangelischen Besinnung und der christlichen Opferbereitschaft. Sie sollte dazu dienen, den evangelischen Kölnerinnen und Kölnern wieder eine Perspektive und Halt im Leben zu geben.

Themen

Die behandelten thematischen Aspekte wie Ehe und Familien, Erziehung der Jugend, Politik, Gesellschaft, Medien und Presse wurden unter diesen Aspekten beleuchtet. Prominente Redner waren Präses Heinrich Held, Superintendent Funke aus Dahme-Mark, der Bundestagspräsident und Oberkirchenrat Dr. Ehlers, Präses der Synode der EKiD Dr. Dr. Heinemann sowie andere Größen aus Politik, Wissenschaft und Medien.

Auch auf den nachfolgenden Evangelischen Wochen wurden gegenwarts- aktuelle Themen diskutiert, die heute nicht weniger Brisanz haben bspw. „Wir sind Gottes Mitarbeiter“ (1960) oder „Was können wir morgen noch glauben?“ (1963) oder „Zukunft und Kirche“ (1968) oder „Christen für die Dritte Welt“ (1970), „Leben lohnt“ (1973) und „Mut zum Frieden“ (1986).

Ziel

Jede Veranstaltung hatte das Ziel mit Menschen in Kontakt zu kommen, die sich von der Evangelischen Kirche entfernt hatten. Das offene Format sowie die künstlerisch aufwendige Gestaltung der Programmhefte sollten Menschen ansprechen und die Möglichkeit der offenen Diskussion an zentraler Stelle, den Kölner Messehallen, schaffen.
Besonders im Fokus standen dabei ab den 1970er Jahren die Jugend, Frauen sowie Lehrerinnen und Lehrer. Es wurden diesen gesellschaftlichen Gruppen eigene Tage – Tag der Jugend, Tag der Frauen und Tag der Lehrer – gewidmet. Dort wurden neben dem gemeinsamen Programm, wie Gottesdienste und Einführungsveranstaltungen, welches auch musikalisch begleitet wurde, Themen bearbeitet bzw. angeboten, die die Fragen und Probleme, sowie Sorgen und Nöte dieser Gruppen in den Blick nahmen und mögliche Lösungen aufzeigten.

Das Programmheft 1964

Einen Einblick in den Aufbau der Ev. Woche bietet das Programmheft aus dem Jahr 1964 „Die Kirche zwischen gestern und morgen“. Die Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Entwicklungen und Erkenntnissen wie bspw. die erste Mondlandung standen im Fokus. Die Auftaktveranstaltung bildete ein Konzert und ein einführender Vortrag im Gürzenich. Darauf folgte die Auseinandersetzung mit dem thematischen Rahmenprogramm an unterschiedlichen Orten in den Kirchengemeinden. Den Abschluss bildeten die Reformationsfeierlichkeiten.

Das Jahr 1964 ist auch für die Geschichte des Kirchenkreises Kölns von historischer Bedeutung. Es entstanden die vier Kölner Kirchenkreise. Auch dieses Ereignis fand durch den Vortrag vom ersten Stadtsuperintendent Hans Encke „Unsere Evangelische Kirche in Köln nach der Neugliederung“ Eingang in die Evangelische Woche.

Ab den 1990er Jahren beschränkte man sich aufgrund der schwindenden Teilnehmerzahlen auf Veranstaltungen zum Reformationstag am 31.10.



Text: Stefanie Schensar
Foto(s): Stefanie Schensar

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„Geht doch!“ Superintendentin Andrea Vogel zur Passionszeit 2021

„In der Krise beweist sich der Charakter.“ Schnell finden wir uns in Routinen wieder, die wir nicht bewusst kontrollieren. Zorn oder Blockaden sind häufige Reaktionen. Doch wie verhalten wir uns richtig, wenn wir dem Konflikt gegenüberstehen? Gott schafft Raum dafür, dass wir in Frieden das Feld räumen dürfen und uns nicht in kriegerische Auseinandersetzungen verlaufen.

Superintendentin Andrea Vogel nimmt sich ein Beispiel an Abraham und Loth: „Es nicht auf die Machtfrage in einem Konfliktfall ankommen zu lassen, sondern die Blockadehaltung aufzugeben“, ist Ihre Antwort und das wünscht sie sich und uns in dieser Passionszeit.

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Hier der gesamte Text zum Nachlesen

In einem Konfliktfall – und davon haben wir in unserem Leben einige, geht es mir oft so, dass ich dann gerade die Sehnsucht nach Weite habe. Dass ich aus der Blockade in einem Konfliktfall herauskommen möchte und dann wünsche ich mir, meinen Blick ins Weite schweifen zu lassen, um wieder zurückzukommen und zu gucken: Wie kann man denn  diesen Konflikt lösen?

Diese Sehnsucht nach Weite kann ich auch finden in einer biblischen Geschichte um zwei Männer: Abraham und Loth. Abraham ist der Ältere und er hat in einem Konfliktfall die Initiative übernommen. Abraham und Loth sind beide reich. Sie haben Viehherden, aber sie haben auf Dauer zu wenig Weide. Zuerst tragen den Konflikt ihre Angestellten, die Hirten, aus. Dann aber ergreift der ältere Abraham die Initiative und sagt, wir müssen uns trennen. Liegt nicht das ganze Land vor dir? Lass uns einen guten Weg finden. Überlege dir was du tun willst. Willst du nach rechts? Dann gehe ich nach links. Willst du nach links? Dann gehe ich nach rechts.

Loth lässt seinen Blick schweifen und sieht den Fluss Jordan mit viel Wasser und denkt: Dahin mit meiner Herde – das wäre eine gute Lösung. Und so sagt er denn: Es ist so, ich gehe zum Fluss Jordan. Abraham ist großzügig, hat Mut hat Gelassenheit und den Weitblick. Abraham kann es sich leisten, nicht zu wissen, wohin sein Weg führt, weil er in einem tiefen Vertrauen diesen Weg geht. Er fühlt sich von Gott gesegnet und sagt: Mein Gott ist mit mir, ich werde meinen Weg finden. Es nicht auf die Machtfrage in einem Konfliktfall ankommen zu lassen, nicht die Blockadehaltung groß zu machen, sondern die Sehnsucht nach Weite zu finden, das wünsche ich mir und Ihnen!

Text: Andrea Vogel/APK
Foto(s): APK

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„Die Kirche als Ort der lebendigen, reichen Vielfalt wahrnehmbar machen“

Pfarrerin Miriam Haseleu wurde als nebenamtliches Mitglied in die Kirchenleitung gewählt

Als Anwältin der Menschen versteht sich Pfarrerin Miriam Haseleu. Als Teil einer Kirche, die bunt, vielfältig und lebendig ist. Einer Kirche, die Seelsorge bietet, die trägt und, die sich im Idealfall um eine Balance von Bewahren und Verändern bemüht.

Im Januar wählten die Synodalen sie im Zuge der digital durchgeführten Landessynode zum nebenamtlichen Mitglied der Kirchenleitung. In ihr Amt eingeführt wird die stellvertretende Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte, seit 2015 Pfarrerin an der Lutherkirche in Köln-Nippes, in der Düsseldorfer Johanneskirche an diesem Wochenende. Der WDR überträgt den Festgottesdienst, in der auch der neue Präses, Dr. Thorsten Latzel, in sein Amt eingeführt wird, am Samstag, 20. März, von 11 bis 12 Uhr.

Eine Kirche, in der sich Menschen zu Hause fühlen

Pfarrerin wurde die 40-Jährige, weil sie sich für eine diverse, solidarische Gesellschaft einsetzen will. Sie möchte die Rolle der Kirche mit all ihren Angeboten wahrnehmbar machen, für die Menschen sprechen, die am Rand stehen und zeigen, dass Kirche nach wie vor gesellschaftlich relevant ist. „Natürlich weiß ich um den Vertrauensverlust der Menschen und die hohe Zahl der Kirchenaustritte. Doch genau darum müssen wir eine Kirche bieten, in der Menschen sich zu Hause fühlen. Wir müssen Themen aus der Mitte der Gesellschaft im Blick haben und klar äußern, wofür wir stehen.“ Menschen, die sich nach Gemeinschaft sehnen oder auf Sinnsuche sind, müssten einen Platz in der Kirche finden, ist die Theologin überzeugt.

Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Themen wie Transkultur, also eine Verknüpfung der Kulturen, und Migration, das Netzwerken und das Verändern der Institution Kirche hin zu einem Ort, der von ganz unterschiedlichen Menschen mit ebenso unterschiedlichen Stärken, Kräften und Energien getragen wird. „Ich hoffe, dass wir Menschen begeistern können, dass wir Halt geben, aber auch in der Lage sind, flexibel auf Veränderungen und Impulse von außen zu reagieren.“ Eine ausschließlich bewahrende Haltung sei nicht zukunftsfähig, ist Miriam Haseleu überzeugt. „Die Balance ist wichtig.“ Einen bunten Sozialraum gemeinsam gestalten – so beschreibt die Pfarrerin ihren Wunsch für eine Kirche, die sich den aktuellen Herausforderungen gewachsen sieht und optimistisch in Zukunft blickt.

Migration und Konfirmandenarbeit

Miriam Haseleu eine der beiden Sprecherinnen des Runden Tisches für Flüchtlingsfragen der Stadt Köln und Initiatorin eines Projektes innerhalb der Arbeit mit Geflüchteten, des seit 2016 bestehenden „WiNHaus International“, eines Ortes der Begegnung für Geflüchtete und Kölner. Sie engagiert sich zudem als Vorsitzende des Arbeitskreises Migration im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region sowie als Synodalbeauftragte für Migration im Kirchenkreis Köln-Mitte.

Im Konfirmandenunterricht in Bonn-Beuel kam die Theologin zum ersten Mal intensiv mit Kirche und Glauben in Kontakt. Sie engagierte sich nach ihrer Konfirmation selbst als Teamerin im Konfirmandenunterricht und war wenige Jahre später, im Alter von 19, das jüngste Mitglied des Presbyteriums ihrer Gemeinde, bevor sie in die Kreissynode gewählt wurde. Miriam Haseleu organisierte Jugendbegegnungen und brachte sich in die Offene Tür-Arbeit ein, um Jugendlichen „gute Orte der Begegnung zu schenken“, um Ansprechpartner für die Sorgen der jungen Menschen zu sein.

Profil und Professionalität

Der Wechsel von der praktischen und kreativen Mitgestaltung des Gemeindelebens in die theoretischen Herausforderungen eines Theologie-Studiums in Bonn, Berlin, Prag und Wuppertal fiel ihr leicht, berichtet sie: „Ich mag dieses Zusammenspiel von Praxis und Theorie.“ Ähnlich sieht sie nun auch ihre Arbeit in den kommenden acht Jahren als Mitglied der Kirchenleitung. „Die nebenamtlichen Mitglieder steuern immer ihren Praxisbezug bei. Das finde ich bereichernd und spannend.“ Was sie in das 15-köpfige Gremium der Kirchenleitung an Impulsen einbringen möchte, sind ein urbanes Gemeindebild, das sich aus ihren Erfahrungen in Nippes speist, die Erfahrungen in der Kinder- und Familienarbeit und die Netzwerkarbeit.

Den Synodalen aus 37 Kirchenkreisen, die sie mit 104 Stimmen wählten, stellte sie sich so vor: „Ich möchte an der Vision einer Kirche mitarbeiten, die genug Profil und Professionalität hat, um regional mit Schwerpunkten wirksam zu bleiben und die zugleich so gut interdisziplinär vernetzt ist, dass sie eine gesellschaftliche Säule bleiben und die Stimme für Entrechtete und für Nachhaltigkeit sein kann.“

Text: Katja Pohl
Foto(s): Miriam Haseleu

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Ökumenischer Kölner Jugendkreuzweg, Stationenandacht zur Passionsion und Kreativnachmittag für Kinder ab 6 Jahren

+ + + Absage des Ökumenischen Jugendkreuzweges im Kölner Dom am 19.3.2021. + + +

Mit großem Bedauern und schweren Herzens hat sich das Vorbereitungsteam dazu entschlossen, den geplanten Ökumenischen Jugendkreuzweg im Kölner Dom am 19.3.2021 abzusagen. Die rasant steigende Inzidenzzahl in unserer Stadt und vor allem Sicherheitsbedenken bezüglich der Anreise zum Dom haben zu dieser Entscheidung geführt. „Wir sind sehr dankbar, dass uns die Möglichkeit eröffnet worden ist, an diesem großartigen Ort ein spirituelles und ökumenisches Zeichen der Jugend unserer beiden Kirchen zu setzen und wissen um die guten Hygienekonzepte im Kölner Dom. Wir wollen aber sehr sensibel auf Sicherheitsbedenken hören, die die Anreise und den Rahmen unseres geplanten Gottesdienstes betreffen“, so Pfarrer Matthäus Hilus aus der Vorbereitungsgruppe. „Gerne hätten wir dieses ökumenische Zeichen gesetzt und gemeinsam Kraft und Energie in bewegten Zeiten getankt. Wir sind traurig darüber, dass wir absagen müssen, nehmen aber Bedenken ernst.“ Ergänzend hierzu bedankt sich Daniel Phan, Theologischer Referent des Ev. Jugendpfarramtes, für die sehr gute Zusammenarbeit, für die Vorbereitungen in den einzelnen Gemeinden und Jugendgruppen und dem sehr verantwortungsvollen Umgang in dieser besonderen Situation.

Der ökumenische Kreuzweg der Jugend ist eine gemeinsame Aktion der Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung und der Katholischen Jugendagentur in Kooperation.


„Bleibet hier und wachet mit mir“ – eine Stationenandacht zur Passion Reformationskirche präsentiert sich optisch und akustisch in ungewohnter Weise

Am Freitag, 19. März, 19 Uhr, findet in der Reformationskirche Bayenthal, Mehlemer Straße 29/Ecke Goethestraße, 50968 Köln, eine Stationenandacht zur Passionszeit statt. Konfirmandinnen und Konfirmanden bauen gemeinsam mit Vikarin Leonie Stein in der Kirche vier Stationen zum Gebet Jesu in Gethsemane „Bleibet hier und wachet mit mir“ auf. In kleinen Besuchergruppen wird es zu vier verschiedenen Startzeiten möglich sein, den Kirchraum einmal optisch und akustisch auf eine ungewohnte Weise zu erleben. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Voranmeldung erforderlich.


 

Kreativnachmittag „Frühling und Ostern“ ONLINE Zoom-Veranstaltung für Kinder im Alter ab 6 Jahren

Die Evangelische Gemeinde Weiden/Lövenich lädt am Freitag, 19. März, 16 bis 18 Uhr, zu einem Online-Kreativnachmittag zum Thema „Frühling und Ostern“ ein. Die teilnehmenden Kinder im Alter ab 6 Jahren werden per Zoom angeleitet, mit unterschiedlichen Materialien und Anforderungen zu Basteln. Eine vorherige Anmeldung zu der Veranstaltung bei Gitta Schölermann, Diakonin und Jugendleiterin, unter Telefon 02234/430216 ist erforderlich.

Text: Engelbert Broich/APK
Foto(s): Engelbert Broich

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Stadtsuperintendent Bernhard Seiger beleuchtet die spirituelle Krise der Kirche

Die Neugierde auf theologische Sichtweisen, auf neues Denken und die Freude am, manchmal auch kontroversen, Austausch sind seit 25 Jahren Kennzeichen der Theologischen Seminare. Seit 1996 finden diese Seminare der Evangelischen Kirchengemeinde Bergisch Gladbach in Schildgen auf Initiative von Pfarrer Christoph Nötzel und Professor Klaus Elgeti als ökumenisches Angebot in enger Zusammenarbeit mit der Katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu Schildgen statt.
In diesem Jahr laden die Organisatoren, Antje Rinecker, Pfarrer Jürgen Manderla und Pfarrer Thomas Biju, zum ersten Mal nicht in ihre Kirchen, die evangelische Andreaskirche und die katholische Herz-Jesu-Kirche ein. Vielmehr finden die Vortrags- und Diskussionsabende zum diesjährigen Thema „Reif für die Krise? Schlaglichter aus christlicher Perspektive“ als Zoom-Meetings statt.

Spirituelle Krise der Kirchen im Brennglas von Corona

In der zweiten Veranstaltung der vierteiligen Seminarreihe beleuchtete der Kölner Stadtsuperintendent, Bernhard Seiger, unter dem Titel „Spirituelle Krise der Kirchen im Brennglas von Corona“ Vergangenheit und Zukunft der Kirchen und tauschte sich nach seinem Vortrag mit den 25 Teilnehmern aus.
Das Wort „Krise“ klingt immer dramatisch, doch, wie der Theologe ausführte, kann sie auch als Chance gesehen werden. „Wir dürfen nicht ausblenden, dass es Debatten über Missbrauchsskandale gibt, dass die Zahl der Kirchenaustritte besorgniserregend ist und Kirchen geschlossen werden. Auch in der aktuellen Corona-Pandemie haben wir nicht immer eine gute Figur gemacht, sondern als Kirche immer wieder erschöpft gewirkt“, startete er in einen Impulsvortrag, der letztlich doch das Positive in den Blick nahm.
Denn, so betonte der Stadtsuperintendent: „Das Hadern an der Krise bindet Energie, die wir für die Seelsorge brauchen, dafür, die Menschen wahrzunehmen. Wir klagen zwar, spüren aber durch die Herausforderungen der Krise auch unsere Lebendigkeit.“ Gab es eigentlich jemals eine Kirche ohne Krisenmodus? Auch dieser Frage ging Bernhard Seiger nach und konstatierte klar: „Nein, vermutlich nicht.“ Die Krise sei die „eigentliche Lebenssituation vor Gott“, da Christinnen und Christen immer Suchende sind, die hoffen, den unberechenbaren Gott zu finden. Das wache geistliche Leben zeichne sich dadurch aus, nie gesichert zu sein, sondern immer Irritationen mit sich zu bringen: „Es gibt keinen Stillstand im Glauben.“

„Im Mangel Schätze finden“

Dass das nie einfach war, und auch heute nicht einfach ist, wurde deutlich im zweiten Teil des Vortrages, in dem der Theologe darüber sprach, was wir alle aktuell vermissen. Da ging es um die Nähe der Gemeinschaft im Präsenzgottesdienst, das Singen, das Sakrament des Abendmahls. „Das menschliche Leben ist ein Leben in Beziehung – einer Beziehung, die in dieser Zeit enorm eingeschränkt wurde.“ Dieser Mangel an Beziehungen werde in den kommenden Zeiten zeigen, ob die Verbindungen innerhalb der Gemeinden stark genug waren, um neu zu entstehen, oder, ob die Kirche vertrocknet. „Ein Trost ist es, dass wir im Mangel Schätze finden können, die wir in der Sattheit übersehen hätten, gab Bernhard Seiger zu bedenken.
In der anschließenden Gesprächsrunde griff Antje Rinecker diesen Gedanken auf, jedoch mit einer eher sorgenvollen Prognose: „Hoffentlich füllen die Menschen diesen Mangel nicht mit vielen anderen Ablenkungen und übersehen schließlich, was die Kirche alles zu geben hat. Wir dürfen diesen möglichen Relevanzverlust nicht aus den Augen verlieren.“
Ein Einwand, den der Stadtsuperintendent hoffnungsvoll beantwortete: „Einer Ersatzbefriedigung kann man schnell überdrüssig werden. Wenn wir zeigen, dass Kirche ein besonderes Angebot hat, das es nicht überall gibt, ist das eine Chance. Allerdings müssen wir dafür jetzt jeden Einzelnen in den Blick nehmen.“ Hier ergänzte eine Teilnehmerin: „Wir lernen gerade den Verzicht auf Konsum. Vielleicht ist das ein Weg hin zu mehr spirituellen Fragen, die von der Kirche beantwortet werden können?“
Mit einem Schlusswort von Pfarrer Jürgen Manderla, der hervorhob, Vermissen und Leiden in dieser schwierigen Zeit dürften durchaus sein und wahrgenommen werden, schloss der Abend.

Drittes Theologisches Seminar 2021

Die nächste Veranstaltung mit Gregor Taxacher als Referent findet am Mittwoch, 17. März, ab 20 Uhr online statt. Thema ist „Apokalypse – echt jetzt? Eine theologische Krisen-Intervention“. Kostenbeitrag: 5 Euro.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Mathias Pohl

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Frei in Christus verändern wir die Welt Präses Manfred Rekowski sprach mit Gästen über die Ökumene und warf einen Blick auf seine ablaufende Amtszeit

Die Ökumene war ein großes Thema in der achtjährigen Amtszeit von Manfred Rekowski als Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Und so war es nur folgerichtig, dass die Veranstaltung der Melanchthon-Akademie und der Karl-Rahner-Akademie, in der Rekowski auf seine Amtszeit zurückblickte, unter dem Motto „Zeiten der Umkehr? Ökumene als Haftungs- und Hoffnungsgemeinschaft“ stand.

Teilnehmende

Am 20. März tritt der 62-Jährige in den Ruhestand. Die Moderatoren Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, und Norbert Bauer, Leiter der Karl-Rahner-Akademie, begrüßten zwei Gäste, die Rekowski sich gewünscht hatte und die ihn „bewegt und begleitet haben“, wie Dr. Martin Bock in seiner Begrüßung formulierte: Claudia Lücking-Michel, stellvertretende Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete, und Pfarrer Frank Heidkamp, mittlerweile Stadtdechant von Düsseldorf, waren der Einladung in die Melanchthon-Akademie gefolgt. Das Gespräch wurde als Zoom-Konferenz übertragen.

Bauer bat die beiden, ihre Tätigkeit vorzustellen. „Wir sind das erste Zentralkomitee, das es weltweit gegeben hat“, erklärte Lücking-Michel. „Wir treffen uns als Vollversammlung mit 200 Mitgliedern, gestalten die Laienarbeit und verantworten sie mit.“

Heidkamp ist seit dem 1. September 2020 Stadtdechant in der Landeshauptstadt. Er war vorher Pfarrer in Düsseldorf am Rheinbogen und davor in Wuppertal. Dort hat er Rekowski kennengelernt, der vor seiner Zeit als Präses als Superintendent und Pfarrer in Wuppertal tätig war. „Der Stadtdechant ist das Sprachrohr der Stadt gegenüber dem Erzbischof. Er ist aber auch zuständig für die Zusammenarbeit mit den evangelischen Kirchengemeinden, den interreligiösen Dialog und den Kontakt zu den städtischen Institutionen“, beschrieb Heidkamp seine Aufgaben.

„Frei in Christus verändern wir die Welt“

Auf die Frage, was ihn ökumenisch besonders geprägt habe, warf der Noch-Präses einen Blick in seine Kindheit. Aufgewachsen ist er auf einem kleinen Bauernhof in Polen im ehemaligen Ostpreußen. Seine Eltern und er fühlten sich in „sehr evangelischen Bezügen aufgehoben“. Ökumene gab es dort nicht. Rekowski hat vor einiger Zeit seinen Wurzeln nachgespürt bei einem Besuch in Polen. „Das war sehr bewegend, in ein Land zu kommen, in dem ich geboren wurde und wo ich kein Wort mehr verstehe.“

In Polen leben 40 Millionen Menschen, darunter 70.000 Mitglieder der lutherischen Kirche. „Aber die Wirksamkeit von Kirche hängt nicht von der Größe ab“, habe ich dort gelernt: „Wir gucken hier bei uns an immer auf die Zahlen. In Polen sind die Protestanten sehr selbstbewusst und sagen: Frei in Christus verändern wir die Welt. Wobei das natürlich nicht so einfach ist.“ Ökumene erfuhr Rekowski, als er im Alter von zehn Jahren mit der Familie ins Rheinland übersiedelte.

Ökumene

„Da lernte ich den real existierenden Katholizismus kennen.“ Später, als Pfarrer, schob er die Ökumene an der Basis an. Mit Schulgottesdiensten mit der katholischen Nachbargemeinde. Mit der gemeinsamen Telefonseelsorge und einem ökumenischen Hospiz. Die evangelische Kirche auf dem Weg in die Diaspora ist auch ein Thema, das den Präses umtreibt. „Bei meinem Amtsantritt in Wuppertal lebten dort zwei Drittel Protestanten. Heute sind es noch 21 Prozent. 30 Prozent der Grundschüler und -schülerinnen gehören keiner Konfession an.“

Heidkamp erinnerte an vergangene Zeiten. „Wann Manfred Rekowski und ich uns das erste Mal begegnet sind, weiß ich nicht mehr. Ich weiß aber, dass er immer mit einem kleinen Elektro-Auto fuhr und auch schon mal am Straßenrand stand, weil er keinen Saft mehr hatte.“ Das ökumenische Hospiz sei damals ein Zeugnis gewesen der guten Zusammenarbeit zwischen Protestanten und Katholiken.

Mit einem Schmunzeln erinnerte sich der Stadtdechant an eine Andacht in einer lebendigen Krippe mit Rekowski in Wuppertal-Elberfeld. „Das war für den Kollegen sehr ungemütlich. Er ging auf Distanz zu den Tieren.“ „Und das, obwohl ich vom Bauernhof komme“, entgegnete Rekowski lachend.

„Damit Christen vor Ort noch eine Heimat haben“

Ob ein etwaiger Diaspora-Status der christlichen Kirchen die Gefahr der Abgrenzung berge, fragte Norbert Bauer. „Nein“, erwiderte Heidkamp. Es gehe darum, dass die Christen und Christinnen im Gespräch blieben, sich gemeinsam auf den Weg machten und bei geringerer Finanzkraft zum Beispiel Gebäude gemeinsam nutzten, „damit Christen vor Ort noch eine Heimat haben“.

Rekowski ergänzte: „Für uns ist das Evangelium substanziell und relevant. Wir müssen Dominanzverzicht lernen. Anfang der 80er Jahre waren die Schulgottesdienste in unseren Kirchen ökumenisch. Heute hören wir aus den Schulen: Ihr könnt gern zu Schulbeginn in unsere Aula kommen. Der Imam kommt übrigens auch. Da ist auch ein Stück weit Demut gefragt.“ Auch  Lücking-Michel betonte die Gemeinsamkeiten: „Wir können nur durch Überzeugung wirken. Sonntags kommt keiner mehr in die Gottesdienste, weil er muss.“ Heidkamp erinnerte an den Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Höffner, der von der „Geh-hin-Kirche“ gesprochen habe. „Wir müssen viel mehr über die Orte nachdenken. Ich habe einen Gottesdienst in einem Autokino gefeiert. Die Resonanz war absolut positiv.“

Lücking-Michel gab zu bedenken: „Wir sind nicht mehr Geh-hin-Kirche. Wir müssen aufpassen, dass wir hinterherkommen, so schnell, wie die uns verlassen. Wir müssen schauen, dass wir bei den Menschen sind, wir müssen unsere Hausaufgaben machen, aufräumen und systemisch was verändern. Aber der synodale Weg frisst sehr viel Zeit. Wir arbeiten gegen alte, fast monarchische zentralistische Strukturen.“

„Gemeinsam am Tisch des Herrn“

Auch das ökumenische Papier „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ wurde besprochen an diesem Abend in der Melanchthon-Akademie. „Es gibt nicht ein Abendmahlsverständnis. Aber wenn wir uns auf eine gewisse Vielfalt einigen, könnte das eine Brücke sein“, erklärte Rekowski. „Ich habe gelernt, die andere Haltung nicht schwach zu reden, sondern mir ihre Stärken anzugucken.“

Lücking-Michel nannte das Papier einen Lichtblick. „Es ging nicht darum, der langen Tradition der Streitpapiere ein weiteres hinzuzufügen. Jede und jeder kann aus eigener Überzeugung beim Abendmahl der anderen Konfession hinzutreten. Nicht jede Postkarte, die aus Rom kommt, ist eine theologische Lehrschrift. Eine Einladung zum Abendmahl ist etwas anderes als ein interkonfessionelles Abendmahl. Einladung heißt, dass man willkommen ist.“

Heidkamp bewertete das Papier als „gute Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen und miteinander zu ringen“. Bedauert wurde allerseits, dass der Ökumenische Kirchentag in Frankfurt in der dritten Maiwoche wohl nicht wie geplant stattfinden wird. „Ich bin mit der Trauerarbeit noch nicht fertig. Was stattdessen gehen wird, damit habe ich mich noch nicht befasst. Wir hatten ja vor kurzem eine Zoom-Synode. Am Anfang habe ich gedacht, da geht wenig. Aber es geht ganz viel.“ Was beim Präses im Ruhestand geht, steht noch nicht fest. Er wird ein Ehrenamt ausüben, wahrscheinlich im diakonischen Bereich. „Irgendwas Unspektakuläres.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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25 Jahre Zentrum für Sport und Medizin am EVK Köln Weyertal

Das Zentrum für Sport und Medizin (ZSM) am EVK Köln Weyertal feierte sein 25-jähriges Jubiläum mit einem Film. Zu sehen ist das unterhaltsame Video auf den Social Media-Kanälen des EVK Köln Weyertal Facebook, Instagram und YouTube.

Film zum 25. Geburtstag

Jörg Gommersbach-Löffler

ZSM-Leiter Jörg Gommersbach-Löffler führt darin durch 25 Jahre ZSM und sagt allen, die das ZSM bis heute begleitet haben, Danke. Als Gratulanten kommen neben Geschäftsführer und Ärztlichem Direktor Dr. med. Jan-Peter Gloßmann viele Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen des EVK Köln Weyertal zu Wort.

Die für 2020 geplante Feier mit Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln im Studio Dumont musste pandemiebedingt leider ausfallen.

Zentrum für Sport und Medizin

Das ZSM organisiert seit 1995 im Evangelischen Klinikum Köln Weyertal Gesundheitskurse, Selbsthilfegruppen und Veranstaltungen zu den Schwerpunkten Schwangerschaft und Geburt, Kinder und junge Familien, Fitness und Prävention, Entspannung und Stressbewältigung, Reha-Sport und spezielle Angebote.

Damit stellt das ZSM den EVK-Patienten sowie Bürgerinnen und Bürgern jeden Alters in der Region einen besonderen Service der Vorsorge, Nachsorge und Fürsorge zur Verfügung.

Leiter des Zentrums

Jörg Gommersbach-Löffler ist Dipl.-Sportlehrer und Betriebswirt. Seit der Gründung 1995 leitet er das ZSM im Köln Weyertal. Seit 2011 ist Gommersbach-Löffler auch Leiter des Gesundheitszentrums am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach „Zentrum für Prävention und Rehabilitation“ (PUR).

Hier können Sie den Film sehen:

Facebook: https://www.facebook.com/evkweyertal/
Instagram: https://www.instagram.com/evkweyertal/
YouTube: https://www.youtube.com/channel/UCqnDvWj6YXWCAwvrWkaP_Vg/videos

Text: EVK
Foto(s): EVK, Jörg Gummersbach-Löffler

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„Dir zu Liebe“ Stadtsuperintendent Bernhard Seiger zur Passionszeit 2021

Hinsehen, nicht die Augen verschließen – achtsam sein für das, was unseren Nächsten widerfahren ist oder gerade widerfährt.

Wo haben wir als Christinnen und Christen blinde Flecken? Wo schaut Kirche und die, die Verantwortung tragen weg? Welche menschlichen Schicksale wollen wir nicht sehen? Und wo überlassen wir die Opfer der Vergessenheit? – Wohl immer da, wo wir nicht in der Liebe sind! Stadtsuperintendent Bernhard Seiger steht vor einer Dornenkrone, die sich im Vorraum der Reformationskirche in Köln-Bayenthal befindet. Ein Kunstwerk gefertigt aus Granatsplittern und Munitionsresten des Zweiten Weltkrieges.

„Diese Dornenkrone“, so Seiger „erinnert an das Leid, das Menschen durch Gewalt erfahren: an die Schmerzen und dann die Zerstörung. Beides kommt hier zusammen: Der Lebensweg Jesu und das Hinsehen auf das, was es in Wirklichkeit an menschlicher Bosheit und Gewalt wahrzunehmen gilt.“ Schauen wir hin in Liebe, oder wenden wir unsere Blicke ab in Zorn. Wir haben die Wahl, jeden Tag das Richtige oder Falsche zu wählen… „Dir zu Liebe“ – der Appell von Seiger ist eindeutig und lädt ein, zum Hinsehen und zum Handeln, in Liebe und Versöhnung!

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Das Video sehen Sie hier:

Der gesamte Text zum Nachlesen:

Die Passionszeit ist die Zeit, in der wir lernen hinzusehen und nicht die Augen zu verschließen vor Dingen, die unangenehm sind. Ich möchte gerne nachdenken über ein Wort, aus dem ersten Korintherbrief, aus dem Hohelied der Liebe: „Die Liebe ist langmütig und freut sich an der Wahrheit.“

Ich stehe hier in der Vorhalle der Reformationskirche in der Gemeinde Bayenthal. Diese Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört, dann wieder aufgebaut. Und zum Wiederaufbau gehört eben auch das Kunstwerk hinter mir: die Dornenkrone. Ein Symbol dafür, dass Jesus auf seinem Weg zum Kreuz Schmerz und Demütigung erlebt hat.

Diese Dornenkrone ist aus Metallstücken gefertigt. Aber nicht aus irgendwelchen Metallstücken, sondern aus Granatsplittern, also Waffenstücken aus dem Krieg. Diese Dornenkrone erinnert an das Leid, das Menschen durch Gewalt erfahren, an die Schmerzen und an die Zerstörung. Und beides kommt hier zusammen: Der Lebensweg Jesu und das Hinsehen auf das, was es in Wirklichkeit an menschlicher Bosheit und Gewalt wahrzunehmen gilt.

Ich lese Worte aus dem Hohelied der Liebe, aus dem ersten Korintherbrief Kapitel 13 die Verse 4 bis 6: „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;“

„Die Liebe ist langmütig und freut sich an der Wahrheit.“ – Für mich steht dieses Kunstwerk hinter mir und diese Bibelstelle dafür, dass christlicher Glaube heißt: „wahrhaftig sein“. Ehrlich das angucken, was ist. Mir fällt in diesen Tagen besonders ein: Das Leid, dass viele Kinder und Jugendliche erleben. Es gibt verschiedene Formen von Leid, die Kinder und Jugendliche erleben. Aber eben, sie erleben auch in bestimmten Orten, Grenzüberschreitungen in Familien und sie haben auch in vergangenen Jahrzehnten und Jahren Grenzverletzungen im Raum der Kirchen erlebt. Ich erinnere auch an das Leid und die Gewalterfahrungen in von Kirchen getragenen Kinderheimen in der Nachkriegszeit. Es ist Zeit, dieses Leid anzuschauen, ihm Raum zu geben und auf die Lebensgeschichten der Menschen zu schauen, die in diesen Erfahrungen lange leiden. Es ist gut wahrzunehmen, so wie Jesus Gewalt und Schmerz wahrgenommen hat. Wahrzunehmen, dass es Gewalt und böse Taten gibt und dass es unsere Aufgabe ist, auf Opfer zu schauen und ihnen nahe zu sein. Die Liebe ist langmütig und sie freut sich an der Wahrheit.

Text: Bernhard Seiger/APK
Foto(s): APK

Der Beitrag „Dir zu Liebe“ Stadtsuperintendent Bernhard Seiger zur Passionszeit 2021 erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

„Wir wissen um die Not der Menschen“

Seit Anfang 2020 wirkt der Kölner Pfarrer Gerd Maeggi als Krankenhausseelsorger in drei katholischen Einrichtungen

„Die Menschen lieben einander nicht nach Konfessionen.“ So schlicht und doch so umfassend lautet die Antwort des Kölner Pfarrers Gerd Maeggi, wenn er gefragt wird, warum er sich als evangelischer Christ in drei katholisch geführten Krankenhäusern als Seelsorger engagiert. Daher kümmert er sich dort ebenso selbstverständlich um christlich geprägte Patientinnen und Patienten, wie um Menschen aller anderen Glaubensrichtungen. „Wir stehen doch in unserem Alltag jederzeit im konfessionellen Dialog – warum also nicht auch in der Seelsorge“, sagt er nachdrücklich.

Seit Februar 2020 wirkt der Pfarrer als Krankenhausseelsorger. Aktuell teilt er seine Zeit zwischen dem Heilig-Geist Krankenhaus in Köln-Longerich, dem St. Franziskus-Hospital in Ehrenfeld und dem St. Vinzenz-Hospital in Nippes, allesamt Einrichtungen der Stiftung der Cellitinnen zur heiligen Maria, auf.

„Unser Angebot des Gesprächs wird gerne angenommen.“ Die Grundfragen, die die Menschen bewegten, seien ja im Grunde immer dieselben: „Wir wissen um die Not der Menschen. Schwersterkrankte fragen sich, wie ein guter Gott dieses Leid zulassen kann. Das Pflegepersonal braucht das Gespräch als Kraftquelle, und die Angehörigen der Patienten beruhigt es, in Zeiten der eingeschränkten Kontakte, dass Seelsorger sich um ihre Lieben kümmern.“, hat der Theologe beobachtet.

„Einer alleine würde das gar nicht schaffen“

Seine Zusammenarbeit mit dem katholischen Krankenhauspfarrer, Monsignore Ulrich Hennes, sieht er als großes Glück: „Einer alleine würde das gar nicht schaffen. Ich bin froh darüber, die Seelsorge gemeinsam mit meinen katholischen Geschwistern anbieten zu können.“ Dass aktuell die unglaubliche Unterstützung der Grünen Damen, also der ehrenamtlich Tätigen in der stationären Krankenpflege, aufgrund der Beschränkungen durch die Pandemie fehlt, wird laut Pfarrer Gerd Maeggi überall spürbar. Umso wichtiger sei die interkonfessionelle Zusammenarbeit.

Natürlich gibt es Themen, die dann doch wieder stärker evangelisch geprägt sind, räumt Pfarrer Gerd Maeggi ein. „Wir gehen mit Dingen wie dem Schwangerschaftsabbruch oder dem assistierten Suizid etwas anders um. Wenn also jemand speziell den Austausch mit mir wünscht, besuche ich diesen Patienten.“ Letztlich allerdings gehe es ihm und Ulrich Hennes aber immer darum, einen oftmals belasteten, manchmal sehr traurigen Aufenthalt im Krankenhaus etwas leichter zu machen. Zuhören, Unterstützung bei einem Telefonat mit Angehörigen und – zumindest vor der Zeit der Corona-Pandemie – auch einfach das Halten der Hand der/des Kranken, geben den Patientinnen und Patienten viel Kraft. Zumal sie wissen, dass jedes Gespräch vertraulich bleibt.

Seelsorge mit Instagram, Twitter und Facebook

Wie sehr die vergangenen Monate die Kommunikation verändert haben, wie sehr plötzlich kreative Lösungen nötig wurden, beschreibt der Theologe, wenn er davon erzählt, wie gut er sich im Laufe des Jahres 2020 digital vernetzt hat. „Ich bin ein optimistischer und lösungsorientierter Mensch. Als klar wurde, dass die Kontakte eingeschränkt werden, haben wir sehr schnell über digitale Seelsorge nachgedacht.“ Inzwischen ist der Theologe bei Instagram aktiv, er twittert und postet bei Facebook, um in Kontakt zu bleiben.

Dabei gibt es Situationen, berichtet er schmunzelnd, in denen ihn ein großes Dankeschön erreicht, und der Seelsorger, ob der oftmals fantasievollen Usernamen, nicht weiß, wer da geschrieben hat. Regelmäßig erreichen den Pfarrer mittlerweile aber auch über die digitalen Kanäle Tipps, wer einen Besuch braucht, wem gerade ein Gespräch fehlt.

Mit ganzem Herzen auch vor Ort im Dienst

Denn Besuche waren immer möglich. Zwar in Schutzkleidung und mit Maskenpflicht, doch eingeschränkt wurde der Seelsorger nie. „Ich bekam von Beginn an das Material, das ich brauchte und wurde im Umgang damit sehr gut geschult.“ Trotzdem sei jede Rufbereitschaft mit Herzklopfen verbunden: „Jedes Haus hat etwas andere Regeln, es ist jederzeit ein gewisses Risiko dabei, auch wenn ich regelmäßig auf Covid-19 getestet werde. Die Sorge schwingt ganz klar mit. Doch als Pfarrer bin ich immer im Dienst, und das sehr gerne, mit ganzem Herzen.“

Obwohl der Zwiespalt zwischen der Sorge um das eigene Leben, natürlich auch das der Familie und dem Dienst für die Menschen immer wieder in den Gedanken auftaucht. „Wenn das passiert, finde ich Trost und Kraft im abendlichen Gebet, im Zusammensein mit meinen Kindern.“ Zudem sei es wunderbar, Teil der Krankenhausteams zu sein, sich zugehörig zu fühlen – als evangelischer Seelsorger in katholischen Krankenhäusern, der immer den Menschen in seiner Not im Blick hat und nicht die Konfession.

Mehr über die Krankenhausseelsorge in Köln und Region erfahren Sie hier.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Gerd Maeggi

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