Lothar Linz als Prädikant ordiniert: Glaube, Berufung und Engagement in Schildgen
„Der Sinn meines Lebens liegt in Gott. Er schenkt mir alles. Mein Glaube gehört als elementarer Bestandteil an jedem einzelnen Tag zu mir“, ist Lothar Linz sicher. Sein starker Glaube resultiere zu einem großen Teil aus familiärer Prägung, berichtet der 59-Jährige. Nicht wenige Familienmitglieder sowohl mütterlicherseits als auch väterlicherseits gestalteten die evangelische Kirche im Rheinland als Pfarrer in Bonn oder Düsseldorf mit. Einige waren als Prädikanten engagiert. Diese Tradition führt nun auch Lothar Linz fort.
Ordination im „So anders“-Gottesdienst
Gerade wurde er in einem So(Nntag mal) anders-Gottesdienst an der Evangelischen Andreaskirche Schildgen von Superintendentin Kerstin Herrenbrück zum Prädikanten ordiniert, die ihm mit auf den Weg gab, er sei „berufen, gesegnet und gesendet“. Lothar Linz sagt voller Vorfreude auf seine zukünftigen Aufgaben: „Mein starker Glaube und meine Leidenschaft, vor Menschen zu sprechen, sind hoffentlich eine schöne Kombination für dieses Amt.“
Beruflich im Leistungssport zu Hause
Der langjährige Sportpsychologe im Leistungssport ist Leiter der Trainerakademie der Deutschen Sporthochschule Köln und sagt: „Derzeit leite ich bei der Trainerakademie Köln den Bereich Trainer-Mentoring und begleite hier Bundestrainer in ihrem Job.“ Sein eigener sportlicher Ausgleich ist das Laufen. Mit seiner Familie lebt er seit rund 33 Jahren in Schildgen, gehört dort seitdem zur Gemeinde und ist Teil des Organisationsteams der „So anders“-Gottesdienste. Darum war es sein Anliegen, doch in einem dieser viermal im Jahr stattfindenden Gottesdienste ordiniert zu werden.
Ein langer Weg zur Ordination
Ein Tag, auf den Lothar Linz allerdings relativ lange warten musste, wie er sich erinnert. Zwischen Bewerbung und Auswahlseminar und dem Start der Kurse, unter anderem in Wuppertal, lagen dank längerer Wartelisten nämlich rund anderthalb Jahre. „Bis zur Ordination hat es insgesamt gut viereinhalb Jahre gedauert.“ Aber es habe sich nicht nur deswegen gelohnt, weil er nun Menschen begleiten darf. Auch die Gemeinschaft in der Ausbildungsgruppe sei stärkend gewesen. „Wir haben uns gegenseitig in den Gemeinden besucht. Wir haben diskutiert und uns intensiv mit dem Glauben auseinandergesetzt. Das empfinde ich immer noch als kraftvolle Erfahrung.“
Segenswünsche und Predigtimpulse
Kraftvoll waren auch die zahlreichen Segenswünsche, die ihm von den Gemeindegliedern zugesprochen wurden, bevor er in seiner Predigt das Motto des Gottesdienstes „Hör mal, wer da spricht!“ vertiefte. Der wurde musikalisch gestaltet von Mareike Rothenberg (Gesang), Holger Koslowski (Flöte) und Jonathan Manderla an der Orgel.
Der Ruf Gottes im Alltag
Bezugnehmend auf den Lesungstext aus 1. Samuel, Kapitel 3, in dem Gott Samuel ruft, dieser ihn aber nicht erkennt, sprach Lothar Linz davon, wie schwierig es im Alltag ist, den Ruf Gottes wahrzunehmen. „Meist sind wir darauf gar nicht vorbereitet, fragen uns, ob wir dieser Stimme trauen können. Aber Gott nutzt manchmal auch die Hilfe anderer Menschen, um uns die nötigen Impulse zu geben.“ Dieser Gedanke hat auch mit Lothar Linz‘ eigener Geschichte zu tun, denn Pfarrer i.R. Jürgen Manderla, damals in Schildgen noch im Amt, fragte ihn, ob er nicht die Ausbildung zum Prädikanten machen wolle.
Mit Leidenschaft für andere da sein
Nun, so betont er, freue er sich darauf, für Menschen da zu sein, ihnen unter anderem in Zeiten der Trauer Halt und Trost zu geben und ihnen voller Leidenschaft von Gott als Quelle des Sinns im Leben zu erzählen.
Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl
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