35 Jahre Liebe und Treue – Pfarrer Walter Kunz wurde von Superintendentin Andrea Vogel entpflichtet
Mit einem Dank für seine 35 Jahre währende Liebe und Treue zu seiner Gemeinde in Köln-Porz-Wahnheide verabschiedete und entpflichtete Superintendentin Andrea Vogel in einem festlichen Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche jetzt Pfarrer Walter Kunz.
Insgesamt blickt der 64-jährige Theologe auf 41 Jahre voller Ideen, Möglichkeiten, Begegnungen, Projekte, auf vier Jahrzehnte voller Musik und Hingabe an die Menschen in seinen jeweiligen Pfarrbezirken zurück.
Über Walter Kunz
Nun wird Walter Kunz mit seiner Frau Doris Kunz nach Köln-Ehrenfeld ziehen und sich dort neu einrichten. Gefragt, wie er seine freien Stunden ausfüllen wird, fällt ihm neben Zeit mit den Enkelinnen, Museumsbesuchen, seinem Flügel und den Büchern auch das Brotbacken ein. Und das kommt nicht von ungefähr, stammt der Theologe doch aus einer Hunsrücker Bäckerfamilie und durfte seinem Onkel als Kind in der Backstube über die Schulter schauen.
Daher stand die Idee, Pfarrer zu werden, zunächst auch nicht am Anfang der Liste mit Zukunftswünschen. Doch Walter Kunz wurde von seinem Pfarrer nach der Konfirmation angesprochen, ob er sich nicht vorstellen könne, den Kindergottesdienst zu gestalten. „Ich empfand das als Auszeichnung. Da war jemand, der mir so etwas zutraute. Und es machte mir sehr viel Freude, den Kindern Gott näherzubringen.“ An einen Zufall glaubt Walter Kunz dabei nicht – das machte er in seiner Predigt zur Verabschiedung deutlich: „Bei Gott fügt sich alles nach einem Plan. Mich hat er glücklich gemacht, mit einer wunderbaren Familie und einem erfüllenden Dienst als Pfarrer.“
Bis zur ersten Pfarrstelle allerdings führte ihn der Weg zum Studium an die Kirchliche Hochschule in Wuppertal, wo es noch sehr familiär zuging, wie Pfarrer Kunz sich erinnert, und nach Bonn, wo er das Examen ablegte. Das Vikariat in der Versöhnungskirche in Volberg-Forsbach Rösrath und der Dienst in Dellbrück führten ihn schließlich ab 1987 nach Porz-Wahnheide, wo die Familie mit ihren vier Kindern schließlich heimisch wurde.
„Gemeinsam haben wir gelacht und geweint, gehofft und gebangt.“
Auf ein buntes Leben als Pfarrer im Gemeindedienst, als Sänger in verschiedenen Chören der Gemeinde, als Mitbegründer des Kirchenkabaretts „Klüngelbeutel“ und als Teil der Begleitband der evangelischen PROT’S Sitzung im Karneval, der Vogelsanger Noise Connection, blickt der 64-Jährige nun zurück. „Gemeinsam haben wir gelacht und geweint, gehofft und gebangt. In meinem Dienst und im Leben bin ich reich beschenkt worden“, schreibt Pfarrer Kunz dazu im Gemeindebrief. Später berichtet er im Gespräch, dass er mit dem „Klüngelbeutel“-Ensemble nicht nur auf dem evangelischen Kirchentag – zunächst umstrittene, später sehr positiv aufgenommene – kabarettistische Bibelarbeit anbot, sondern auch auf dem Katholikentag für viele Lacher sorgte. „Das waren unglaublich schöne Auftritte!“
Auch für den Kindergottesdienst schlug sein Herz weiterhin mit Leidenschaft. So engagierte Pfarrer Kunz sich im synodalen Arbeitskreis im Kölner Kirchenkreis Rechtsrheinisch, außerdem zehn Jahre lang als Vorsitzender in der Landeskonferenz „Kirche mit Kindern“ und auf Bundesebene der Evangelischen Kirche Deutschlands in der Verbandssynode. „Im Jahr 2000 organisierten wir als Gastgeber in Porz-Wahnheide den Helfertag mit 1.400 Gästen“, blickt der Pfarrer begeistert zurück und erinnert gemeinsam mit Superintendentin Vogel auch an den Kinderkirchentag in Bergisch Gladbach mit 900 Kindern.
„Manchmal war mein Kalender so voll, dass keine weitere Zeile hineingepasst hätte“, verrät der Theologe. Trotz dieses Pensums fühlte er sich in allem immer von Gott getragen und ermutigt, Dinge auszuprobieren, zu wachsen, Menschen zu begleiten und selbst aus Misserfolgen positive Schlüsse zu ziehen. Dieses „nicht allein sein“ nimmt er nun mit nach Köln-Ehrenfeld, wo er sich auf Kultur und neue Begegnungen freut.
Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl
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