Come-Together-Cup Köln: Fußball- und Freundschaftsfest der Vielfalt lockt tausende Besuchende und Hobby-Fußballer an
Welch ein Gewimmel auf den Vorwiesen des RheinEnergie-Stadions. Weit mehr als 1.000 Hobby-Fußballerinnen und -Fußballer sowie 25.000 Besuchende zählte der Come-Together-Cup (CTC) Köln an Christi Himmelfahrt. Sport, Information, Live-Musik und vieles mehr bot die 30. Auflage des integrativen und inklusiven Freizeitfußballturniers und Freundschaftsfestes der Vielfalt. Insgesamt gingen 90 Hobby-Teams in verschiedenen Kategorien an den Start. Der „Boulevard der Vielfalt“ wartete mit zig Ständen von gemeinnützigen Organisationen, Institutionen und Sponsoren auf.
„Fair Play ist das Größte, was es gibt“, schallte es bei der Vergabe des Fair Play-Preises und der Fun-Pokale von der Hauptbühne am Stadion. Damit war und ist nicht allein die sportliche Ebene gemeint. Den Organisatoren geht es um alle gesellschaftlichen Bereiche und Schichten. Insgesamt steht und wirbt der CTC für ein „faires Spiel“, für Weltoffenheit, für einen gerechten Umgang miteinander, ohne jegliche Form von Diskriminierung.
Erstmals war eine Mannschaft des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region (EKV) am Start. Angeführt vom Sportbeauftragen Marco Beumers spielte sie sich in ihren schwarz-weißen Trikots mit der Aufschrift „Team Köln und Region“ bis ins Viertelfinale. Was die aus Mitarbeitenden des EKV, des Diakonischen Werkes Köln und Region sowie Freunden gebildete Mannschaft nach der knappen 1:2-Auftaktniederlage gegen die Wolgaster Haie von der Insel Usedom nicht ahnen konnte: Man hatte gegen den späteren Sieger des Männer-Turniers verloren.
Gleichwohl sicherte sich das Kirchen-Team in seiner Vorrunden-Gruppe den zweiten Platz. Nach Erfolgen gegen „Die AliBabes“ von der Gold Kraemer-Stiftung (3:0), das Netcologne-Team (2:0) und gegen „Joode Lade“ (1:0) – bei einer 3:4 Niederlage gegen die „AOK-Stürmer“ – hieß im Achtelfinale der Kontrahent „ #effzeh“. Dass dieser mit 1:0 bezwungen werden konnte, lag auch am souverän parierenden Torhüter Thomas König. Der Diakonie-Mitarbeiter hatte in den ersten Spielen noch im Feld agiert und war für den bald terminlich verhinderten Stammkeeper zwischen die Pfosten gerückt.
„Die Fahrt ging also weiter“, so Beumers. „Im Viertelfinale stand uns die junge Polizeiauswahl Köln gegenüber. Zu Beginn sah es gut aus. Das Spiel war hart umkämpft. Durch einen unglücklichen Fehler unsererseits gelang es der Polizeiauswahl in Führung zu gehen.“ Auch nach dem 0:2 habe man nicht aufgegeben und erfolgreich auf das 1:2 gedrängt. Kurz vor dem Abpfiff, so Beumers, sei mit dem 1:3 die Entscheidung gefallen.
„Zusammenhalt, Gleichberechtigung und Offenheit“
Natürlich habe sich das Team den Einzug ins Halbfinale und Finale gewünscht. So sei das frühe Ausscheiden natürlich eine herbe Enttäuschung. „Dennoch können wir durchaus zufrieden sein“, lautet Beumers Fazit. „Wir haben uns gut verkauft, wenn man bedenkt, dass wir erstmals mit einer zusammengewürfelten, nicht eingespielten Truppe beim CTC gestartet sind.“ Das Verhältnis unter den Teams beschreibt Beumers als „durchweg friedlich, freundlich, aber auch ehrgeizig. Beim Fußball trifft man auf die unterschiedlichsten Charaktere, wo es gerade in der entscheidenden Phase auch mal etwas ruppiger zugehen kann. Dennoch kann man am Ende sagen, das sich alle Mannschaften angemessen und respektvoll verhalten haben.“ Insgesamt erlebte der Sportbeauftragte den CTC als ein „Organisationswunder“. Er zeigte sich beeindruckt: „Das alles so zu stemmen ist hohe Kunst, verbunden mit sehr viel Fleiß.“
Sehr gut kann Beumers sich eine regelmäßige Teilnahme eines Kirche-Köln-Teams am CTC vorstellen: „Generell sehe ich es als eine großartige Gelegenheit, nicht nur unser sportliches Engagement zu zeigen, sondern auch die Gemeinschaft und ein gutes Miteinander nach außen zu tragen.“ Beumers betonte: „Zusammenhalt, Gleichberechtigung und Offenheit wird hier gelebt. Sport verbindet, unabhängig der geschlechtlichen Orientierung. Köln ist bunt und wir als Kirche unterstützen und vertreten ebenfalls den Grundgedanken von Leben in Freiheit und Vielfalt.“
Erwartungsvoll blickt das Team auf den 26. August. Dann nimmt es am Präses-Cup in Duisburg teil. Beim ersten Auftritt 2022 konnte dort gleich der Pokal gewonnen werden.
Beumers beim Promi-Spaßkick aktiv
Eine besondere Ehre wurde Beumers mit der Berufung in eines der beiden Promi-Teams zuteil. Gespickt mit lokal beziehungsweise national mehr oder weniger bekannten Menschen aus TV, Politik, Kultur und Sport liefen diese unter den Augen von zahlreichen Besuchenden zu einem Spaßkick auf. Dabei hütete zeitweise auch Pfarrer i. R. Hans Mörtter eines der benetzten Gehäuse. „Als ich die Einladung erhielt, für ,Latente Talente‘ gegen den ,FC Buntes Köln‘ mitzuspielen, war ich zunächst überwältigt und auch etwas aufgeregt. Es war eine große Ehre und ein einmaliges Erlebnis, mit so talentierten Persönlichkeiten auf dem Platz zu stehen. Insgesamt war es eine bereichernde Erfahrung, die ich nicht so schnell vergessen werde“, so der EKV-Sportbeauftragte.
Beumers verwandelte sogar einen Strafstoß. Überraschend für die Fachleute im Publikum wurde der Treffer aberkannt und der Schütze obendrein mit Gelb bedacht. „Das gehört wohl beim Promi-Spaßkick dazu“, kommentierte der Kicker wenig aufgeregt. Insgesamt zeigte sich Beumers sportlich wie unterhaltend der Herausforderung bestens gewachsen: „Kurz vor dem Ende stand ich nochmal allein vor dem Torwart, spielte ihn aus und legte den Ball quer zu einer Mitspielerin, die den Ball einschob.“
Diakonische Werk Köln und Region erstmals mit Stand vertreten
Für „Fair Play“ steht auch das Diakonische Werk Köln und Region. 2024 feiert es sein 100-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass beteiligte sich die Einrichtung erstmals mit einem Stand am CTC. #eine für alle“ lautet das Motto der Diakonie Köln und Region im Jubiläumsjahr: „Allen, die solidarische Unterstützung brauchen oder sich für ein soziales Miteinander engagieren wollen, eröffnet die Diakonie Perspektiven – für eine Gesellschaft für alle.“ Gut besucht sei der Pavillon auf dem „Boulevard der Vielfalt“, stellte die Diakonie-Geschäftsführerin Martina Schönhals fest.
Organisiert hatte den Auftritt Elisabeth Kausche. Seit März fungiert sie als Pressesprecherin der Einrichtung. Gemeinsam mit weiteren Mitarbeiterinnen führte sie „viele tolle Gespräche“. Gerade auch zu der Frage, inwieweit die Diakonie, die evangelische Kirche und die queere Szene zusammenpassten. „Das passt sehr gut“, fasste Kausche die Mehrheit der Stellungnahmen zusammen. „Die meisten Reaktionen haben uns gezeigt, dass der Diakonie Offenheit und Vielfalt zugetraut werden.“ Vielfach hätten Besuchende attestiert, dass die evangelische Kirche in diesem Thema „schon merklich weiter“ sei. Sehr positiv empfand Kausche das große Interesse und die Aufgeschlossenheit der Gesprächspartner*innen. Begeistert zeigte sie sich von der lebendigen Mischung der Gesamtveranstaltung aus Fußballturnier und Straßenfest.
Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich
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