Diakoniespende 24/25 – Digitalwerkstatt im Vringstreff vernetzt Wohnungslose mit der Welt
In der digitalen Welt Schritt zu halten, ist gar nicht so leicht. Aber, um im wahrsten Sinne des Wortes, mit der Welt vernetzt zu bleiben, gehört es heute einfach dazu, sich mit E-Mails auszukennen, die Funktionen des Smartphones zu beherrschen. Das gilt fast noch ein Stück mehr für wohnungslose beziehungsweise obdachlose Menschen, denn das Telefon wird zur Verbindung mit der Außenwelt, ist wichtig, um nicht völlig abgehängt zu werden.
Florine Calleen bietet seit 2021 daher im Vringstreff eine regelmäßige Digitalwerkstatt an. In kleinen Gruppen oder Einzelgesprächen hilft die Kölnerin den Gästen des Vringstreff auf die Sprünge. Sie mag das Vringsviertel sehr, beschreibt es als einzigartig und freut sich auch immer über die bunte Mischung an Menschen, die vorbeischaut, wenn die Digitalwerkstatt geöffnet hat. Unterstützt wird sie oft von Sabine Rupp, stellvertretende Geschäftsführerin des Begegnungsortes, der noch bis Ende September Empfänger der Diakoniespende des Kirchenverbandes Köln und Region ist.
Die Wichtigkeit digitaler Teilhabe
Florine Calleen berichtet lachend von ihrem Faible für alles Digitale, für die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz, kurz KI, für Social Media, die Gestaltung von Webseiten – und davon, dass sie diese Faszination und ihr Wissen gerne weitergibt. Das macht sie nicht nur im Vringstreff, sondern auch in Kursen an der Kölner Volkshochschule und bei weiteren Bildungsträgern. Das Besondere sei immer, zunächst eine gemeinsame Sprache und das richtige Tempo zu finden. „Oft sitzen hier Anfänger, die ganz grundlegend wissen möchten, wie ihr Smartphone funktioniert.“ Um Privatsphäre zu wahren und dem Datenschutz Genüge zu tun, demonstriert die Expertin die jeweiligen Schritte, die ein Nachrichtendienst, das Bezahlen mit Paypal oder das Senden einer E-Mail erfordern, an ihrem eigenen Android-Gerät.
Bei Interesse bietet sie Einzeltermine an, um sich intensiver kümmern zu können. Allerdings hat sie beobachtet, dass Gruppentermine effizienter sein können, weil die Teilnehmenden sich gegenseitig helfen, so auch miteinander ins Gespräch kommen. Was besprochen wird, geht auf das zurück, was die gerade nachgefragt, was gewünscht wird. Oft kommen zur Digitalwerkstatt auch Menschen aus der Nachbarschaft des Vringstreff ohne Berührungsängste, um in guter Atmosphäre ihre Fragen zu stellen.
Digitale Teilhabe sei wichtig für Menschen ohne festen Wohnsitz, in sozialen Notlagen oder schwierigen wirtschaftlichen Umständen: „Diese Menschen halten über das Telefon Kontakt zur Familie. Sie finden über das Internet Busfahrpläne oder Standorte von Sozialkaufhäusern. Familien mit geringem Einkommen können sich über kostenlose Freizeit- oder Kulturangebote informieren.“
Die Termine der Digitalwerkstatt hängen jeweils an der Tür des Vringstreff aus und finden sich außerdem auf der Website.
Spenden Sie an:
Halbzeit bei der Diakoniespende für den Vringstreff: Spendenscheck in Höhe von 300.000 Euro übergeben
Bis zu einer Spendensumme von 100 000 Euro, das verspricht der Kirchenverband, wird die Diakoniespende traditionell verdoppelt. Zur Halbzeit wurde daher ein erster Scheck überreicht, der eine sehr beeindruckende Summe zeigte: Seit dem Start am 1. Oktober sind 208 381 Euro zusammengekommen, plus die 100 000 Euro, die der Kirchenverband dazugibt. Klicken Sie hier für mehr Infos:
Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl
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