Die Sinne mit Musik wecken

Der Kölner Kreiskantor Thomas Wegst lädt online zum „Offenen Singen“ ein

Es mag nur ein schlichter Satz sein, doch für viele Menschen hat er große Bedeutung, da er viel Wahres enthält: Mit Musik geht alles besser. Das Hören von Musik beeinflusst die Stimmung, das aktive Singen stärkt das Immunsystem und hilft gegen Durchhänger.

Das weiß natürlich auch der Kölner Kreiskantor Thomas Wegst, Kirchenmusiker der Evangelischen Gemeinde in Köln-Porz. Und so bietet der Kantor seit einigen Wochen ein „Offenes Singen“ per Zoom-Meeting an.

Offenes Singen per Videokonferenz

Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfreuten sich gerade erst wieder am bunten Mix der geistlichen, der frühlingshaften und bekannten Lieder. Sie bewegten sich zum Aufwärmen und Wecken der Sinne vor dem Computer, sangen zum Aktivieren der Stimme Tonleitern und dokumentierten mit lachenden Gesichtern, dass ihnen diese Art der Gemeinschaft die Zeiten des Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen nachhaltig erleichtert.

Dabei ist es gar nicht einmal so, dass die Sangeswilligen sich gegenseitig hören. Bis auf Thomas Wegst und sein Klavier, sind alle anderem stumm geschaltet, hören beim Mitsingen also nur sich, Thomas Wegst und die Klavierbegleitung und sehen dazu Noten und Text. „Das machen wir gezwungenermaßen, wegen der Zeitverzögerung“, erläutert der Kantor. Und richtig, als ein Wechselgesang angestimmt wird und versuchsweise alle hörbar sind, klingen einzelne Stimmen, wie ein Echo nach. Der Freude am Gesang tut das keinen Abbruch.

Thomas Wegst schmunzelt ein bisschen, als er nach dem nächsten Lied, „My way“ von Frank Sinatra, der Runde verkündet: „Ich höre zwar nichts, aber ich finde es großartig, wenn ich eure begeisterten Gesichter sehe.“ Und eine Teilnehmerin kontert breit lächelnd: „Wenn du es gehört hättest – du wärst bestimmt begeistert gewesen!“ Als Reaktion erhält sie viele Daumen hoch-Zeichen der anderen Sänger.

Kontakthalten durch neues Format

Eine Chorprobe ersetze dieses Angebot nicht, betont der Musiker, dafür ist der Lerneffekt einfach zu niederschwellig. „Doch es tut den Sängerinnen und Sängern gut in dieser allgemein eher stillen Zeit. Und es ist ein Versuch, die Mitglieder der Chöre in Kontakt zu halten.“ Das neue Format verbindet alle Generationen, Mitglieder unterschiedlicher Chöre und einzelne Teilnehmer, die einfach mal wieder ihre Stimme erklingen lassen wollten.

Darum ist die Auswahl der Lieder auch wunderbar bunt. Es geht nach Noten in den Frühling, ein bisschen Kirchenmusik ist dabei und ein sehr rhythmisches Ruderlied, das Körperspannung verlangt. „Bei der Auswahl der Stücke achte ich darauf, dass alle auch ein bisschen in Bewegung kommen, denn auch das fehlt aktuell vielen Menschen“, sagt Thomas Wegst und ermuntert, beim nächsten Mal gerne mit dabei zu sein.

Mit dabei sein am 10. März

Denn das „Offene Singen“ findet am Mittwoch, 10. März, um 19.30 Uhr wieder statt. Interessierte erhalten den Zugangslink zum Zoom-Meeting von Thomas Wegst: thomas.wegst@ekir.de.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Rainer Fritzen

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