Einführung von Pfarrer Johannes Vorländer: „Wir wollen, dass du Gemeindebauer bist.“

Superintendent Torsten Krall hat Pfarrer Johannes Vorländer in der Buchheimer Kreuzkirche in sein Amt als Inhaber der zweiten Pfarrstelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein eingeführt. Den Rahmen bildete der Erntedank-Familiengottesdienst. Indem er einen Vergleich zum Bauern zog, der weiß, wann und wie er sein Feld zu bestellen hat, sagte Krall an Vorländer gewandt: „Wir wollen, dass du Gemeindebauer bist.“ Dies sei „unser Auftrag“ und auch der Wunsch Gottes. Dessen Mitwirkung sei  unverzichtbar – so wie auch bei der Arbeit des Bauern, der bei allem, was er tue, nur zum Teil in der Hand habe, ob sie gelinge.

„Ich tue das, was ich kann, und vertraue auf Gott.“

Den Gottesdienst gestalteten nicht nur Prädikant Hartmut Rösler und Anja Glinka, stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums, sondern auch Jungen und Mädchen der Kita „Kleine Arche“ mit. Spielerisch vollzogen sie die Feldarbeit nach, vom Säen bis zur Ernte. Daran knüpfte Vorländer in seiner Predigt an, in der es um Mühe, Enttäuschung und Dank ging. Manches von der Saat gehe nicht auf oder Keimlinge verdorrten, viele andere Pflanzen aber brächten reiche Ernte. Trotz Rückschlägen gelte es, nicht die Zuversicht zu verlieren: „Ich tue das, was ich kann, und vertraue auf Gott.“ Und wenn die Ernte bei den einen nicht reiche, könnten die andere ihnen etwas abgeben.

Schon seit 2012 wirkt Johannes Vorländer als Pfarrer in der Gemeinde. In jenem Jahr hatte ihn Superintendentin Andrea Vogel nach der Wahl des Presbyteriums in sein Amt eingeführt: Ihm war die zweite Pfarrstelle „für die Dauer der Amtszeit der derzeitigen Superintendentin Andrea Vogel“ übertragen worden, wie in der Berufungsurkunde nachzulesen ist. Im Juni dieses Jahres ist Superintendentin und Pfarrerin Andrea Vogel in den Ruhestand verabschiedet worden. Damit hat zu tun, dass Vorländer nun noch einmal eingeführt wurde. Zuvor hatte er zehn Jahre lang eine sogenannte Entlastungspfarrstelle inne, um Vogel – vor ihrer Wahl zur Superintendentin Pfarrerin in der Gemeinde Mülheim am Rhein – von ihren gemeindlichen Aufgaben zu entlasten, damit sie sich mit ganzer Kraft der Leitung des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch widmen konnte.

Ein weiterer Umstand hat dazu geführt, dass Vorländer innerhalb derselben Gemeinde die Pfarrstelle gewechselt hat. Anfang 2022 wurde auf Beschluss der Presbyterien die Evangelische Kirchengemeinde Köln Buchforst-Buchheim der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein angegliedert. Grund war unter anderem der Schwund der Mitgliederzahl. Die beiden Presbyterien hatten den Wunsch, zusammenzuarbeiten und ihre Ressourcen zu bündeln. Im Vorfeld des Zusammenschlusses verständigten sich die zwei Gemeinden, die zusammen gut 6000 Mitglieder zählen, darauf, dass sie nach der Umstrukturierung mit Vorländer weiterarbeiten wollten. Mit Presbyteriumsbeschluss wurde ihm die zweite Pfarrstelle übertragen. Das Amt der ersten Pfarrstelle bekleidet seit 2018 Pfarrer Sebastian Baer-Henney. Der Dienst von Alina North, Pfarrerin zur Anstellung in Mülheim, endet im Oktober.

Kinder-, Jugend- und Familienarbeit

Ein Schwerpunkt seiner künftigen Arbeit sei die Gemeindeleitung als Vorsitzender des Presbyteriums, sagt Vorländer. Im Mittelpunkt stehe die Frage: „Wie können wir als neue Kirchengemeinde mit vereinten Kräften wirksam werden in einer Zeit, in der viele Menschen der Kirche den Rücken kehren?“ Als weiteren Schwerpunkt nennt der Pfarrer die Kinder-, Jugend- und Familienarbeit. Hinzu komme die Entwicklung besonderer Gottesdienstformate, etwa für die Auferstehungskirche. In den beiden anderen Kirchen der Gemeinde gelten ab Oktober neue Anfangszeiten der Sonntagsgottesdienste. In der Friedenskirche beginnen sie dann um 10 Uhr und in der Kreuzkirche um 11.30 Uhr. Das macht es möglich, dass ein und derselbe Liturg die Feiern leitet.

Text: Clemens Schminke
Foto(s): Clemens Schminke

Der Beitrag Einführung von Pfarrer Johannes Vorländer: „Wir wollen, dass du Gemeindebauer bist.“ erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.