Einführung von Pfarrerin Jennifer Scheier: Die Nähe Gottes als „besonderes Backup“

„Gott stattet uns mit dem aus, was wir gerade brauchen“, ist Superintendent Torsten Krall überzeugt und spricht damit auch Pfarrerin Jennifer Scheier aus der Seele. Die Theologin hielt zum vorigen Jahreswechsel Zwiesprache mit Gott, um herauszufinden, wo sie gebraucht wird, wo Gott sie, nach ihrem Probedienst im Bergisch Gladbacher Pfarrbezirk Heidkamp/Gronau, einsetzen möchte.

Ihr Weg führte sie nach dieser Zwiesprache Ende Mai zur evangelischen Kirchengemeinde Lindlar, wo sie nun offiziell mit einem Festgottesdienst in der Jubilate-Kirche in ihre Aufgaben als Pfarrerin eingeführt wurde. „Ich hatte mir den Frühsommer für den Wechsel gewünscht, um in Bergisch Gladbach noch die Konfirmation mitfeiern zu können. Ein sehr schöner Abschluss für meine Zeit dort“, berichtet die Theologin.

Pfarrer Torsten Krall erinnerte in seiner Ansprache an die Jugendzeiten von Jennifer Scheier, als der Heranwachsenden im Laufe ihres Konfirmandenunterrichts bewusst wurde, dass sie ihr Leben damit füllen möchte, etwas „für und mit den Menschen, aber auch für und mit Gott“ zu tun. Die Zuversicht auf die beständige Gegenwart Gottes sei lebensverändernd gewesen, blickt Jennifer Scheier selbst zurück.

2009, nachdem sie Abitur gemacht und ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem christlichen Tagungshaus in der Lüneburger Heide ableistet hatte, nahm sie schließlich ihr Theologie-Studium in Marburg, Berlin, Wuppertal, Bochum und Bonn auf. Ihr Vikariat führte sie zur Evangelischen Brückenschlag-Gemeinde Köln Flittard/Stammheim, ihr Probedienst nach Bergisch Gladbach zur „Kirche zum Frieden Gottes“. Nun wird sie in Lindlar ihren Dienst tun und hofft, mit ihrer Familie in der Gemeinde Wurzeln zu schlagen.

„Wir müssen es nicht alleine schaffen“

„Wir sind gespannt, wohin euer gemeinsamer Weg dich und die Gemeinde führen wird“, sagte Superintendent Torsten Krall. „Wir finden es als Kirche gut, dass nun hier dein Platz ist und werden dich nach Kräften unterstützen“, sicherte er ihr zu. Die Frage, wie ihre Aufgaben in der Lindlarer Gemeinde aussehen werden, findet auch Jennifer Scheier spannend: „Ich bin aktuell dabei, zu schauen, wo ich gebraucht werde, welchen Bedarf es gibt. Und ich beginne, Netzwerke zu knüpfen, um die Menschen in der Gemeinde kennenzulernen und Dinge gemeinsam auf den Weg zu bringen.“ So stellte sie sich bei vielen jungen Gemeindegliedern mit einer „School’s out“-Party vor den Sommerferien sowie einer Postkartenaktion vor. „Die Jugendlichen fanden diese persönliche Ansprache toll“, hat sie zu ihrer Freude als Rückmeldung bekommen.

„Diene der Gemeinde mit Liebe und Treue“ und „Achte auf die Herde Gottes“ – diese beiden Sätze gehörten zu den Voten und Segenswünschen, die Pfarrerin Scheier im Festgottesdienst mitgegeben wurden. Aufgaben und eine Berufung, der sich die Theologin gerne stellt. Jedoch mit einem realistischen Blick auf die eigene Person, wie sie in ihrer Predigt einräumte: „Ich werde sicherlich auch mal Erwartungen enttäuschen – nicht ich bin die Kraftquelle, sondern Gott. In solchen Situationen sollten wir darauf schauen, was wir miteinander bewegen können. Gott lebt und wirkt in der Gemeinschaft.“ Dieses „mit Gott“, ihr ganz besonderes „Backup“ im Leben, ist etwas, das ihr stets Halt gibt, betont die Pfarrerin und sagt: „Ich kann alles, auch alles aushalten. Aber nur durch den, der mich stark macht! Wir müssen es nicht alleine schaffen.“

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

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