„Gottes Geist wirkt auch hier“: Christoph Breer als Pfarrer eingeführt

Die Gemeinde Am Heilsbrunnen in Bergisch Gladbach hat einen neuen Pfarrer. In einem festlichen Gottesdienst wurde Christoph Breer in sein neues Amt eingeführt, die Stelle konnte nach kurzer Vakanz schnell wieder besetzt werden. Der Vorsitzende des Presbyteriums Christoph Stappert begrüßte die Gäste mit ein paar einführenden Worten: „Wir leben in Zeiten der Veränderung. Das Ziel muss eine Kirche sein, die bei den Menschen ist. Ein neuer Pfarrer ist eine Veränderung, ein Neubeginn“.

„Empfangt den Heiligen Geist“

Pfarrer Carsten Bierei eröffnete den Gottesdienst mit einem Gebet aus Psalm 118. Hier steht der Empfang des Heiligen Geistes im Mittelpunkt. „Komm Heiliger Geist, beschere uns die Gabe, deine Schöpfung zu schützen.“ Auch die Lesung aus Johannes 20 befasste sich mit diesem Thema. Die Jünger saßen in einem verschlossenen Raum und hatten Angst. Jesus kam zu ihnen und sagte: „Friede sei mit Euch, empfangt den Heiligen Geist. Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben, wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie auch nicht vergeben.“

Auch der gewählte Superintendent Torsten Krall als Repräsentant des evangelischen Kirchenkreises nahm in seiner Ansprache auf den Heiligen Geist Bezug: „Empfangt den Heiligen Geist. – so wie Jesus das damals mit seinen Jüngern gemacht hat.“ Mit ein paar Worten stellt er den neuen Pfarrer Christoph Breer vor, der über Duisburg und Düsseldorf nach Bergisch Gladbach „geblasen“ wurde. „Manches hier wird neu werden, ich freue mich drauf. Ich bin sehr gespannt, was daraus wird.

„Achtet den Dienst des neuen Pfarrers“

Nach dem gemeinsam gesprochenen Glaubensbekenntnis begann die offizielle Einführungszeremonie.  Zunächst beantwortete Christoph Breer die Frage, ob er bereit sei, das Amt anzunehmen, mit einem klaren „Ja mit Gottes Hilfe.“ Auch die ebenso gefragte Gemeinde hatte keine Einwände gegen die Berufung von Christoph Breer.

Nach einem kurzen Gebet für den neuen Pfarrer beglückwünschten ihn einige Gemeindemitglieder mit kurzen Bibelzitaten. Im abschließenden Votum von wünschten ihm Pfarrerskolleginnen und –kollegen sowie Mitglieder der Gemeinde  mit persönlichen Worten und Zitaten unter anderem aus Psalmen Gottes Segen für das neue Amt. Der Vorsitzende des Presbyteriums Christoph Stappert übergab symbolisch das Siegel der Gemeinde sowie den Kirchenschlüssel. Superintendent Torsten Krall appellierte zum Abschluss an die Gemeinde: „ Achtet den Dienst eures Pfarrers und steht im bei.“ Auf besonderen Wunsch von Christoph Breer spielte ein Dudelsackspieler Amazing Grace „als Antwort auf die Segenswünsche.“

Einführungspredigt: „Gottes Geist wohnt auch hier in der Kirche“

Christoph Breer befasste sich in seiner ersten Predigt als Pfarrer mit dem Leben am Limit und der Rolle Gottes für solche Menschen, die ihr Limit erreicht oder überschritten haben. „Denkt man hier etwa an evangelische Pfarrer? Es gibt viele Pfarrer, die Grenzen überschreiten und in der Reha landen“. Um den Bogen zu Gott zu schlagen, zitierte er aus Moses 11.11: „Auch in der biblischen Zeit hat Moses Grenzen überschritten. Das Volk weinte und war unzufrieden, weil es kein Fleisch hatte. Moses fragt den Herrn: Warum tust du mir das an? Woher soll ich das Fleisch für ein ganzes Volk besorgen? Ich halte diese Verantwortung nicht mehr aus“. Hier spreche jemand aus völliger Überforderung: „Wenn nur noch die Finsternis der einzige Begleiter ist, weiß die Schrift Antwort. Gott sagt: Ich lasse dich trotz allem nicht allein“.

Wie ging es mit Moses weiter? „Der Herr sagte, such dir 70 Männer aus, dann will ich zu dir sprechen, deinen Geist auf sie legen, du sollst die Verantwortung nicht alleine tragen“. So handele Gott auch heute noch. Er benenne den Kern des Problems und die Lösung punktgenau. Christoph Beer zitierte einen zeitlos wichtigen Satz von Gott, der den zweifelnden Moses fragte: „Traust du mir das etwa nicht zu?“

„Und schon bin ich in Bergisch Gladbach. Wir sind aus der Volkskirche heraus gewandert. Wir sind unsicher – wie soll es weitergehen mit unserer Kirche? Was würde Gott sagen?“ Christoph Breer gab eine klare Antwort voller Zuversicht:  „Der Herr würde sagen: Ich bin doch noch da, das ist doch das Entscheidende. Mein Geist kommt über viele Predigerinnen und Prediger, Helferinnen und Helfer dieser Gemeinde.“ Für den neuen Pfarrer steht fest: „Gottes Geist wohnt auch hier in der Kirche. Geben wir ihm eine Chance“.

Nach Fürbitten, Segen und Vaterunser gab es ein musikalisches Nachspiel der Wupper District Puipe Band, mit deren Mitgliedern zusammen Christoph Beer an einer seiner früheren Stationen eine vom Abriss bedrohte Kirche retten konnte. „Auch hier hat der Geist Gottes gewirkt“. Bei einem abschließenden Empfang nutzten viele Gemeindemitglieder die Möglichkeit, den neuen Pfarrer und seine Frau persönlich kennenzulernen.

Text: Dr. Klemens Surmann
Foto(s): Dr. Klemens Surmann

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