„In Kontakt bleiben“ – Eine Sommerandacht von Stadtsuperintendent Bernhard Seiger

Die Corona-Krise und die Beschränkungen haben große Auswirkungen auf das soziale Leben gehabt. Menschen kamen in die Isolation, viele hat das unvorbereitet getroffen, blickt Stadtsuperintendent Bernhard Seiger auf die Corona-Pandemie zurück. Viele Menschen saßen plötzlich zuhause und spürten, was Einsamkeit ist. „Das hat Folgen für das Gefühl und das Erleben von vielen Menschen“, sagt Pfarrer Seiger. „Einsamkeit tut uns Menschen nicht gut. Wir sind auf Gemeinschaft angelegt, wir brauchen einander, wir brauchen Nähe.“

Und so lädt Bernhard Seiger jeden ein, hier etwas zu tun. „Wir können nachdenken, was wir machen können, um einem Menschen, der vielleicht in dieser Zeit einsam ist, etwas Wärme und etwas Nähe zu schenken.“ Und die Möglichkeiten sind vielfältig. „Da kann ein Brief ganz wertvoll sein“, berichtet Seiger. „Ein Brief, der einen Menschen spüren lässt, da hat sich jemand hingesetzt und sich Zeit für mich genommen. Dann hält man den Brief in Händen und merkt, der ist für mich. Man liest den Brief vielleicht dreimal oder viermal, hat ihn dort stehen oder liegen und weiß, ich bin nicht vergessen.“

Aufmerksamkeit schenken

Auch Jesus hatte Menschen im Blick, die einsam waren. Die Geschichte von Zachäus ist ein Beispiel. Er war auf einen Baum geklettert und hat von dort Jesus beobachtet. Jesus sagte zu ihm: „Komm runter, Zachäus. Ich möchte bei dir in deinem Haus zu Gast sein.“ Für Stadtsuperintendent Bernhard Seiger war das ein Schlüsselerlebnis im Leben von Zachäus, bei dem er für sich merkte: „Ich bin wahrgenommen. Da hat einer hingesehen und hat mir Aufmerksamkeit geschenkt, das hat mir gut getan.“

„Ich glaube, das können wir auch“, lädt Pfarrer Seiger ein. „Jeder kann überlegen, welchen Menschen er vielleicht wieder ein Stück Nähe und Wärme schenken kann. Auf dem Aufsuchen, auf dem Telefonieren, auf dem Briefe schreiben, liegt Segen. Denn Einsamkeit ist für uns Menschen nicht gut.“

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Die gesamte Andacht können Sie im Video anschauen oder hier nachlesen:

Die Corona-Krise und die Beschränkungen der Kontakte haben große Auswirkungen auf unser soziales Leben gehabt. Von jetzt auf gleich sind etliche Menschen in die Isolation hineingekommen – unvorbereitet. Menschen sind von jetzt auf gleich in die Einsamkeit gekommen. Dadurch, dass Kontaktverbote ausgesprochen wurden und durch diese Maßnahmen die Gesundheit von Menschen geschützt werden musste. Kontakte sind abgebrochen, Menschen, die in Pflegeheimen leben, konnten keine Besuche mehr empfangen. Auch in den Familien sind die Kontakte zwischen den Generationen aus Rücksicht auf die Gesundheit beschränkt worden. Das hat Folgen für das Gefühl und das Erleben von vielen Menschen.

Einsamkeit tut uns Menschen nicht gut. Wir sind auf Gemeinschaft angelegt, wir brauchen einander, wir brauchen Nähe. Diese Krise hat uns in Situationen gebracht, die so noch niemand erlebt hat. Die Kirchengemeinden haben gerade in den ersten Wochen, als der Lockdown ganz massiv zu spüren war, neue Maßnahmen ergriffen. Sie haben Telefonketten aufgebaut, haben Menschen die einsam waren angerufen. Sie haben Briefe an Menschen geschrieben, bei denen sie dachten, dass ihnen diese gut tun. Und in Kindergärten sind Aktionen beispielsweise mit dem Titel „Wir basteln zu Ostern“ gestartet worden. Da haben Menschen etwas vor die Türe gestellt bekommen und haben gemerkt, hier denkt jemand an mich. Das sind wichtige Maßnahmen gewesen.

Was können wir tun? Wir können nachdenken, was wir machen können, um einem Menschen, der vielleicht in dieser Zeit einsam ist, etwas Wärme und etwas Nähe zu schenken. Da kann ein Brief ganz wertvoll sein – ein Brief, der einen Menschen spüren lässt, da hat sich jemand hingesetzt und Zeit für mich genommen. Dann hält man den Brief in Händen und merkt, der ist für mich. Man liest den Brief vielleicht dreimal oder viermal, hat ihn dort stehen oder liegen und weiß, ich bin nicht vergessen.

Im neuen Testament gibt es eine Reihe von Geschichten, die davon erzählen, dass Jesus Menschen, die einsam waren, im Blick hatte. Da gibt es diesen Zachäus, ein Mensch der unbeliebt war, den Menschen als sonderlich empfunden haben, die ihn nicht gut kannten. Er ist auf einen Baum geklettert und hat von dort Jesus beobachtet, wie er mitten in der Menge war. Und Jesus geht hin und sagt: „Komm runter, Zachäus. Ich möchte bei dir in deinem Haus zu Gast sein.“ Das war für Zachäus ein Schlüsselerlebnis, bei dem er für sich gemerkt hat, ich bin wahrgenommen. Da hat einer hingesehen und hat mir Aufmerksamkeit geschenkt, das hat mir gut getan.

Ich glaube, das können wir auch tun. Jeder kann überlegen, welchen Menschen er vielleicht wieder ein Stück Nähe und Wärme schenken kann. Auf dem Aufsuchen, auf dem Telefonieren, auf dem Briefe schreiben, liegt Segen. Denn Einsamkeit ist für uns Menschen nicht gut.

Text: APK
Foto(s): APK

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