Kirche2go fragt: „Was sind glückliche Familien?“

Was sind glückliche Familien? Bzw. wie sehen sie aus? Janneke Botta spricht in Video darüber, welche Formen von Familie sie kennt. Ihrer Erfahrung nach, sind glückliche Familien nicht nur diese, in denen alles glatt läuft. Auch findet die junge Pfarrerin Beispiele aus der Bibel, die zeigen, wie divers und bunt Menschen glücklich zusammenleben können. „Solange sie einander in der Liebe begegnen, ist Gott mit ihnen.“

Janneke Botta ist Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein. Dort ist sie insbesondere auch ein Mitglied der beymeister.

Das Video sehen Sie hier:

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Der Text zum Nachlesen:

„Ach ihr seid Patchwork?! Das dachte ich gar nicht. Ihr seht immer so glücklich aus!“ Das hat erst letztens jemand zu meiner Freundin von mir gesagt. Offenbar gibt es immer noch so ein klares Bild davon, dass das Glück nur denen gehört, bei denen alles glatt läuft: Kennenlernen, Hochzeit, Kinderkriegen und dann für immer und ewig zusammenbleiben. Dabei glaube ich, sind unsere Familien viel diverser, viel unterschiedlicher und das auch schon seit langer Zeit.

In der Bibel gibt es die Geschichte von Lea und Jakob. Die beiden sind verheiratet, aber sehr unglücklich miteinander, denn Jakob, der liebt eigentlich Rahel und mit der ist später auch zusammen. Und geht seinem Glück, folgt seinem Glück und findet mit Lea einen Weg, wie sie es trotzdem gut miteinander machen können. Da gibt es die Geschichte von Jonathan und David. Zwei Männer von denen die Bibel sagt, sie lieben einander mehr als sie jemals eine Frau lieben könnten. Sie kommen aus unterschiedlichen Häusern, ihre Eltern sind gegen die Beziehung, aber die beiden lieben sich und stehen das miteinander durch, sind füreinander da, sind Lebensbegleiter. Da gibt es die Geschichte von Jochefet, einer jungen Mutter, die schon während der Schwangerschaft weiß, dass sie ihr Kind nicht behalten können wird, denn wenn es bei ihr bleibt, wird es getötet werden und so entscheidet sie, nicht aus Hass, sondern aus Liebe, dass sie ihren Sohn Mose weggibt. Sie gibt in zur Adoption frei und Mose wird von einer anderen Frau, von einer Mutter großgezogen. Sie liebt ihn so, wie es eine leibliche Mutter tun würde, ist für ihn da, geht mit ihm gemeinsam durchs Leben.

So sind die diversen Geschichten in der Bibel gezeichnet von Liebe. Da geht es nicht darum, dass immer alles glatt läuft, dass immer alles rosarot ist, sondern da geht es darum, dass Menschen in Liebe beieinander, miteinander leben. Im ersten Johannes-Brief heißt es, Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der und die bleibt in Gott und Gott in ihm und ihr. Das ist das, was unsere Familien stark macht, auch wenn sie divers sind, wenn es Entscheidungen und Abbrüche gibt, für homosexuelle Paare, für Menschen, die nicht mit ihren Kindern gemeinsam groß werden können. Solange sie einander in der Liebe begegnen, ist Gott mit ihnen.

Text: Janneke Botta/APK
Foto(s): APK

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