Luther Festspiel in Köln am Rhein – Archivale Oktober

Am 31.10. ist es wieder soweit. Wir feiern den Reformationstag. Doch wie kam es überhaupt dazu?

1517 schlug Martin Luther 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg. Dieses Jahr wird gemeinhin als Anfangspunkt der Reformation betrachtet. Jedoch ist das genaue Datum des Thesenanschlags ist nicht überliefert. Der 31.Oktober wurde erst 100 Jahre später als Gedenktag eingeführt.[1] Seitdem wurde der Reformationstag auf vielfältige Weise gefeiert.

Archivale des Monats

Eine Form des feierlichen Gedenkens zeigt die Archivale des Monats. Es handelt sich um ein Festspiel, welches in Köln 1889 als Gastspiel mit tatkräftiger Unterstützung von Kölner Bürgerinnen und Bürgern aufgeführt wurde. Autor dieses Festspiel war Hans Herrig (1845-1892), dessen Stücke sich durch starke Religiosität und Historizität auszeichneten.[2] Die Uraufführung fand zur 400-Jahr-Feier der Reformation in Worms statt. 1889 führte der aus Straßburg stammende Alexander Heßler, ein berühmter zeitgenössischer Opernsänger, Theaterschauspieler,- regisseur und -direktor das Festspiel in Köln auf. Das Programmheft zeigt auf der Titelseite eine Abbildung des Reformators als Gelehrten. Auf den nachfolgenden Seiten wurden die Texte der zehn Gesänge gedruckt, die unterteilt werden durch kleine Lutherrosen. Den Abschluss bildet die Darstellung einer kleinen Putte.

Erinnerungskultur: Reformation

Andere Formen des feierlichen Erinnerns stellen auch Lesungen und Gottesdienste dar. So zelebriert der Evangelische Kirchenverband alljährlich einen feierlichen Gottesdienst zur Reformation wie bspw. in diesem Jahr im Altenberger Dom. 2017, zum 500jährigen Lutherjubiläum, wurde erstmalig ein Luther-Musical aufgeführt, an dem viele Chöre aus der gesamten Bundesrepublik teilnahmen und welches in verschiedenen Regionen Deutschlands gastierte. Seit einiger Zeit werden sogar Computerspiele oder auch Apps angeboten. In diesen können Kinder und Jugendliche mit Martin Luther gemeinsam virtuelle Abenteuer erleben und erfahren so auf spielerische Art und Weise, wie es zur Reformation gekommen ist. An diesen Entwicklungen lässt sich sehen, dass Erinnerungskultur nie statisch ist, sondern ein sich weiter entwickelnder Prozess.

Luther-Festspiel



 

Das Archiv des Evangelischen Kirchenverbandes wünscht Ihnen schon jetzt einen schönen Reformationstag.

Quellen

[1] Dorothea Wendebourg: Im Anfang war das Reformationsjubiläum. Eine kurze Geschichte von Reformationsfeiern und Lutherbildern, online: https://www.kas.de/documents/252038/253252/7_dokument_dok_pdf_47026_1.pdf/96cd9b69-e44e-4fb2-91b9-0f01870faa0c [27.08.20].

[2] Vgl.: Ludwig Fränkel: „Herrig, Hans“, in : Allgemeine Deutsche Biographie (1905), online: http://www.deutsche-biographie.de/html [31.08.20].

Text: Stefanie Schensar
Foto(s): Stefanie Schensar

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