„Mit den Füßen beten“ – Männer auf dem Pilgerweg am 24. Mai
„Mit den Füßen beten“: Zu einem Pilgertag für Männer am Samstag, 24. Mai, lädt die Männerarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland nach Rösrath ein. Nach der Begrüßung und einer Andacht in der Katholische Kirche Hl. Familie, Nonnenweg 101, die um 9.30 Uhr, beginnt, führt der Weg von Rösrath durch den Königsforst in der Wahner Heide. Die Pilgerweg ist etwa 18 Kilometer lang und wird mit verschiedenen Elementen wie Andachten, meditativen Impulsen, Zeiten des Redens und des Schweigens gestaltet. Der Tag schließt mit einem gemütlichen Beisammensein und Grillen an der Kreuzkirche Kleineichen.
Für die Verpflegung über Tag sorgen die Teilnehmer selbst. Die Teilnahme kostet 5 Euro. Darin enthalten ist der Pausenkaffee sowie Grillgut und Getränke. Eine Anmeldung ist ab sofort per E-Mail an Andreas.Gorn@t-online.de oder unter Telefon 0176/31799455 möglich. Organisiert und ausgerichtet wird die Wanderung vom Evangelischen Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch.
Herr Gorn, der Pilgertag steht unter dem Motto „Mit den Füßen beten“. Was bedeutet dieser Ausdruck für Sie ganz persönlich – und was dürfen die Teilnehmenden darunter verstehen?
Andreas Gorn: „Mit den Füßen beten“ beschreibt den Kernpunkt unseres eintägigen Pilgerweges. Es handelt sich zwar um eine Wanderung, aber diese Wanderung geschieht in der Form eines Gebetes. Für mich bedeutet das einen Tag für mich selbst, eingerahmt von der Pilger-Gemeinschaft des Tages. Wir achten auf das, was uns an diesem Tag widerfährt. Nehmen unseren Körper und unsere Gedanken wahr. Wir lassen sie zu und schieben sie nicht beiseite, weil sie ein Teil von uns sind. Welche Themen kommen hoch? Welche Fragen entstehen auf dem Weg? Wenn ich unruhig werde, was ist der Anlass? Für die Fragen und Gedanken gibt der Pilgertag Raum.
Die Strecke führt durch den Königsforst und die Wahner Heide – warum wurde gerade diese Route gewählt, und welche Rolle spielt die Natur für den geistlichen Impuls des Tages?
Andreas Gorn: Rösrath Kleineichen als Ausgangs- und Zielpunkt unseres Pilgertages wird von Königsforst und der Wahner Heide umschlossen. Das bietet die Möglichkeit der Bebauung, dem verkehr und dem Trubel des Alltages schnell zu entfliehen und in die Natur zu gelangen. Abgeschieden und umgeben von Ruhe und der wunderschönen Natur können sich die Teilnehmer ungestört auf das Pilgern und sich selbst einlassen.
Was unterscheidet das Pilgern unter Männern von anderen spirituellen Angeboten – was macht diesen Tag besonders?
Andreas Gorn: Es ist ein Tag Zeit, um innezuhalten. Der Alltag ist in der Regel durch starre Abläufe, klare Vorgaben, oft auch durch Unvorhergesehenes, auf das umgehend zu reagieren ist, bestimmt. Der Tag ist für alle Teilnehmer ganz persönlich. Wir laufen achtsam, hören in uns hinein. Wir machen das Laufen, das Unterwegs sein, zum Gegenstand der Gedanken des Tages. Sich selbst und die eigenen Themen wahrnehmen, nach Antworten auf offene Fragen zu suchen. Aufgeschlossen für Gottes Reden werden, die Stille wirken lassen. Wer unterwegs ist, macht neue Erfahrungen, setzt sich dem aus, was ihm widerfährt.
Es heißt, jede Station sei mit Andachten, Zeiten des Schweigens und meditativen Impulsen gestaltet. Können Sie uns einen kleinen Einblick geben, wie das konkret aussieht?
Andreas Gorn: Der Tag wird in weiten Teilen vom Wandern bzw. Pilgern bestimmt. Aber jede Aktion braucht auch Pause. Das Atemholen. Wir können nicht pausenlos ausatmen. Wir können nicht ohne Ende geben. Vor diesem Hintergrund wird es drei kleine Andachten geben (morgens am Start, bei der Mittagsrast und zum Ausklang), zwei Körperübungen zur Entspannung und Lockerung sowie eine längere Etappe, die wir auf dem Weg schweigend verbringen. Das gibt die Möglichkeit, Ruhe zu finden, sich zu erholen und notwendige Unterbrechungen des geschäftigen Lebens zu schaffen.
Der Tag endet mit einem gemeinsamen Grillen – wie wichtig ist Ihnen dieser abschließende Austausch und das Miteinander außerhalb des reinen Pilgerwegs?
Andreas Gorn: Das Pilgern ist die Suche nach Gott. Und wer Gott sucht, wird unweigerlich über das eigene Ich stolpern. Daher bringt der Pilgertag für die Teilnehmer viele neuen Erkenntnissen und teils auch Grenzerfahrungen. Es tut gut, die Gefühle und Erfahrungen zu teilen. Das ist schon unterwegs möglich. Das gemeinsame Miteinander am Ziel der Wanderung gibt aber allen nochmal die Möglichkeit, sich rückblickend auszutauschen und dem Tag bei einem Snack vom Grill und einem kühlen Getränk für sich positiv abzuschließen.
Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): Andreas Gorn
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