Oratorienchor Köln singt die Petite Messe Solennelle von Gioachino Rossini am 27.10. in der Trinitatiskirche
Ein wirklich klangschönes, melodienreiches und wuchtiges Werk, das über weite Strecken den Tonfall ernster Kirchenmusik verlässt und in die italienische Oper entführt: Die Reihe der Konzerte des Netzwerks Kölner Chöre in der Kölner Trinitatiskirche wird am Sonntag, 27. Oktober, fortgesetzt. Ab 17 Uhr singt der Oratorienchor Köln in der Evangelischen Kulturkirche am Filzengraben die „Petite Messe Solennelle“ von Gioachino Rossini.
Seit einigen Jahren findet die besondere Konzertreihe des Netzwerks mit dem Titel „Chorkonzerte EXTRA“ in der Trinitatiskirche sechs Mal im Jahr statt. Besonderes Kennzeichen ist, dass das Publikum nach jedem Konzert noch zu einem Umtrunk eingeladen wird. Das Netzwerk schreibt dazu: „Fast so schön wie der Klang eines Konzertes ist sein Nachklang. Deshalb lädt das Netzwerk Kölner Chöre nach den Konzerten dieser Reihe ins Foyer der Trinitatiskirche ein. Die Getränke sind im Eintrittspreis enthalten.“
Die „Petite Messe“ ist kein „kleines“ Stück
Die Komposition selbst nimmt in der Vielzahl der Messvertonungen einen besonderen Platz ein. Rossini, der vor allem als Opernkomponist Weltruhm erlangte, kann in seiner Messe seine opernhafte Tonsprache nicht verleugnen. In seinem Vorwort zur Messe schreibt der Komponist sinngemäß: „Lieber Gott! Hier ist die arme kleine Messe. Habe ich nun wirklich heilige Musik gemacht? Du weißt es wohl: Ich bin für die Oper geboren.“
Schon der Titel ist ein wenig irreführend: Die „Petite Messe“ ist kein „kleines“ Stück, sondern hat mit einer Aufführungsdauer von rund 90 Minuten ein zeitliches Ausmaß, das weit über die Länge der meisten Messvertonungen hinausgeht. Der Oratorienchor Köln führt die Rossini-Messe in der ursprünglichen Fassung aus dem Jahr 1863 auf. Diese enthält anstelle einer Orchesterbesetzung, die Rossini erst 1867 ergänzte, eine kammermusikalische Begleitung für zwei Klaviere und Harmonium. Den Klavier- und Harmoniumpart betreuen Tobias Krampen und Hendrik Hasenberg.
Oratorienchor blickt auf eine 67-jährige Geschichte
Der Oratorienchor blickt bereits auf eine 67-jährige Geschichte zurück. 1957 vom damaligen Kirchenmusikdirektor Gerhard Bork gegründet, war er zunächst viele Jahrzehnte der offizielle Chor des damaligen Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln“. Unter Leitung von Andreas Meisner firmierte der Chor Ende der achtziger Jahre unter seinem heutigen Namen.
Seit 2022 leitet mit Joachim Geibel ein junger Dirigent mit einem vielfältigen Profil den Oratorienchor Köln. Geibel leitete bereits viele Jahre den Chor der Evangelischen Studierendengemeinde, arbeitete am Collegium Musicum der Universität zu Köln und wurde für seine Arbeit ausgezeichnet. Er ist auch ökumenisch unterwegs: 2023 wurde er zum Leiter der Musikschule der Kölner Dommusik berufen. Damit ist die Leitung der Kölner Domkantorei und der Kölner Domkapelle verbunden. Als Solisten wirken mit Elisabeth Menke (Sopran), Linda Kruse (Alt), Maximilian Fieth (Tenor) und Frederik Schauhoff (Bass).
Der Eintritt zum Konzert kostet 15, ermäßigt 8 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf über kvstickets.com, einige Restkarten werden noch an der Abendkasse angeboten.
Text: Wolf-Rüdiger Spieler
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler
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