27. März: Carème – Französische Musik zur Passion mit Michael Bottenhorn in der Trinitatiskirche erleben

Mit einem der vielseitigsten Orgelsolisten der jüngeren Generation wird die Reihe der Orgelkonzerte in der Trinitatiskirche in der Passionszeit fortgesetzt: Michael Bottenhorn. Am Donnerstag, 27. März, 19.30 Uhr, kommt der Bonner Organist in die Trinitatiskirche. Er spielt bereits, seitdem er elf Jahre ist. Nach privatem Unterricht und der C- Ausbildung hat er an der Musikhochschule Würzburg Kirchenmusik und an der Musikhochschule Stuttgart Konzertfach Orgel studiert. Er sagt augenzwinkernd: „Aber als Musiker, insbesondere als Organist, ist die Ausbildung eigentlich nie zu Ende.“

Liebe zu Frankreich und der französischen Orgelmusik

Seine besondere Liebe zu Frankreich und der französischen Orgelmusik erklärt er so: „Die Liebe zu Frankreich besteht nicht nur in der Musik. Seit den ersten Reisen nach Frankreich fasziniert mich die französische Kultur und Lebensart sehr. Und nachdem ich in Saint-Etienne Caen zum ersten Mal eine Orgel von Aristide Cavaillé-Coll spielen durfte, ist die Liebe zur französischen Orgelmusik entstanden und bis heute geblieben.“

Den beruflichen Mittelpunkt hat er neben seiner intensiven Konzerttätigkeit im In- und Ausland seit 2012 an der Kirche St. Joseph in Bonn-Beuel. Dort steht eine besondere und auch große Orgel und hier scheinen sich Instrument und Organist in besonderer Weise gefunden zu haben: „Die Stärke der Orgel in Sankt Josef Bonn ist, dass diese Orgel 1981 in Deutschland ein Wagnis, aber auch eine absolute Pioniertat war. Dabei ist diese Orgel keine echte Stilkopie, sondern schlägt besonders mit der Chororgel und dem mobilen Spieltisch eine Brücke in unsere Zeit. Das Instrument hat eine sehr starke Persönlichkeit; besonders schön ist, dass diese Orgel auch im mächtigen Tutti singen kann. Das können nicht viele Instrumente!“

Michael Bottenhorn gibt am 27. März zwar ein erstes solistisches Orgelkonzert in der Trinitatiskirche, ist aber zugleich schon „musikalischer Stammgast“ dort. Bottenhorn sagt: „Meine bisherigen Konzerte in der Trinitatiskirche waren in Zusammenarbeit mit Kölner Konzertchören wie dem Bachverein oder der Kartäuserkantorei. Dabei war ich manchmal als Begleiter an der Truhenorgel, aber auch teils begleitend, teils solistisch an der Klais-Orgel aktiv. Besonders schön war ein Konzert im Mai 2023, bei dem der elektrische Spieltisch ganz neu war. Das ermöglicht ein sehr intensives gemeinschaftliches Musizieren mit den Ensembles.“

„Eine Orgel muss wandlungsfähig sein“

Nach dem Charakter und den Möglichkeiten aber auch Grenzen der Orgel der Trinitatiskirche gefragt, sagt er: „Eine Orgel muss man immer im Zusammenhang mit dem Raum betrachten, indem sie erklingt. In der Trinitatiskirche finde ich die Klais-Orgel sehr gut auf den Raum abgestimmt. Sie ist eine ,Universalorgel‘ im guten Sinne. Bei der großen Bandbreite von Musik in der Trinitatiskirche muss eine Orgel auch sehr wandlungsfähig sein wie gute Schauspielerinnen und Schauspieler. Wie schon gesagt ist der mobile Spieltisch vorne ein ganz großer Gewinn. Die Grenzen sehe ich – wenn überhaupt – in der Größe von Raum und Instrument. Für größere Werke aus der Romantik oder Bearbeitungen von Orchesterwerken wäre eine größere Palette von Grundstimmen wünschenswert. Aber dies ist ein Jammern auf äußerst hohem Niveau, zumal die Orgel ursprünglich für eine Kirche in Aachen gebaut wurde.“

Das Programm ist mit „,Carème‘ – Französische Musik zur Passion“ überschrieben. Was bedeutet dieser außergewöhnliche und nicht für alle verständliche Titel? „Da hat zunächst die aktuelle Kirchenjahreszeit den Ausschlag gegeben. ,Carème‘ ist die französische Bezeichnung für die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern. Daher ist der Titel gar nicht so außergewöhnlich“, erklärt Bottenhorn.

Das Programm enthält neben virtuosen und zugleich sehr klangschönen Werken von Charles-Marie Widor, Jean Louis Florentz, Gabriel Fauré und Marcel Dupré auch eine Improvisation von Michael Bottenhorn. Auf die Frage, auf welche Art von Musik sich das Publikum freuen darf, gibt sich Bottenhorn diplomatisch: „Wenn ich dies beschreiben könnte, wäre es schon aus dem Bereich der Improvisation in den der Komposition übergegangen… Freuen können wir uns auf Musik aus der augenblicklichen Stimmung im Konzert. Alles Weitere ergibt sich am Konzertabend.“

Der Eintritt zum Konzert am 27. März ist – wie immer – frei. Das genaue Programm des Orgelabends steht sowohl aus der Internetseite www.trinitatiskirche-koeln.de als auch im Programmheft 2025 der Trinitatiskirche.

Text: APK/WRS
Foto(s): privat

Der Beitrag 27. März: Carème – Französische Musik zur Passion mit Michael Bottenhorn in der Trinitatiskirche erleben erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.