Antoniter Siedlungsgesellschaft bereitet sich auf mögliche Probleme in der Energieversorgung vor

Frieren im Winter? Die Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH (ASG) im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region bereitet sich auf mögliche Probleme in der Energieversorgung in der kalten Jahreszeit vor. Daher tagt seit Juni regelmäßig ein Krisenstab zum Thema. Ihm gehören neben dem Geschäftsführer Guido Stephan die verantwortlichen Teamleiter der einzelnen Arbeitsbereiche sowie die Öffentlichkeitsreferentin der Wohnungsbaugesellschaft an. „Wir wollen auf mögliche Probleme in der Energieversorgung infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine früh genug vorbereitet sein“, erläutert Stephan.

86 Prozent der insgesamt rund 1700 Wohnungen der Wohnungsbaugesellschaft werden mit Erdgas beheizt. Wenn die Gaslieferungen aus Russland für die notwendige Versorgung im kommenden Winter nicht mehr ausreichen, müsse man als Vermieter früh genug Maßnahmen festlegen.

Sonderausgabe „Energie“ der Mieterzeitung

In einem ersten Schritt veröffentlichte die Gesellschaft im August eine Sonderausgabe ihrer Mieterzeitung „Jood wonne – jood levve!“, in der sie Mieterinnen und Mieterinnen über geplante Maßnahmen aufklärt, aber auch Tipps zum Energiesparen und zum Verhalten in Notfällen gibt.

Im Vorwort schreibt Guido Stephan: „Wir haben uns bei der ASG überlegt, was wir als Vermieter tun können, damit Sie im Winter nicht frieren müssen. Aber auch Ihre persönliche Eigenverantwortung und Mitwirkung als Endverbraucher in Sachen Energiesparen ist jetzt sehr wichtig. Wir sind ganz sicher: Gemeinsam schaffen wir das!“ Was es für Privathaushalte bedeutet, wenn das Gas knapp wird oder Russland den „Gashahn ganz zudreht“, beantwortet er in einem Interview. Die Sonderausgabe der Mieterzeitung kann man auf der Website der Wohnungsbaugesellschaft www.asg.koeln herunterladen oder per Mail bei info@asg.koeln anfordern.

Schulung der Mitarbeitenden

Mit Heizungsfachfirmen ist die ASG bereits im Hinblick auf die Vereinbarung von Wartungsterminen für die Heizungsanlagen im Gespräch. Klimathermgeräte zum Messen der Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur hält sie für ihre Mieter bereit. „Eine optimale Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Wird dieser Wert überschritten, lüften Sie das Zimmer sofort 10 Minuten (im Winter: 5 Minuten) lang gründlich, indem Sie gegenüber befindliche Fenster ganz weit öffnen. Denn: Richtig zu lüften bedeutet weniger zu heizen“, heißt es in der Zeitung. Geplant ist, bei totalem Heizungsausfall in den Gemeinschaftsräumen der ASG-Seniorenhäuser „Wärmeinseln“ einzurichten, die dann mit Heizradiatoren ausgestattet werden. Insbesondere älteren Mieterinnen und Mietern, die nicht mobil sind, stellt die ASG im Notfall Heizlüfter zur Verfügung.

Die Hausmeister, die in der Regel bei Problemen rund ums Wohnen erste Ansprechpartner sind, wird die ASG im Umgang mit technischen Problemen – zum Beispiel bei Ausfall der Gastherme – gründlich schulen. Auch was die Kommunikation mit Mieterinnen und Mietern in einer Krisensituation betrifft, sollen Mitarbeitende des Hausmeisterteams, des Mietservice und der Instandhaltung geschult werden.

„Wir finden eine Lösung“

„Es ist uns wichtig, zu vermitteln, dass wir uns auf mögliche Krisen- und Notsituationen vorbereiten und niemanden im Stich lassen. Das versuchen wir, so gut es in der aktuellen Situation möglich ist. Handwerksfirmen sind überlastet, die Preise steigen. Das bekommen natürlich auch unsere Mieterinnen und Mieter zu spüren“, erklärt Stephan.

Die Inflation in Deutschland sei so hoch wie seit 1973 nicht mehr. Das mache sich zukünftig auch bei den Heizkosten bemerkbar. Vorsorgend habe die ASG die Heizkosten-Vorauszahlungen bereits um 30 Prozent erhöht, was vom überwiegenden Teil der Mieterinnen und Mieter befürwortet wurde. Das Ergebnis der Jahresendabrechnung könnte in 2023 bei vielen hohe Nachzahlungen zur Folge haben. Deshalb rät er: „Zur Sicherheit Geld zurücklegen oder die Vorauszahlung auch zukünftig anpassen. Wer die Nachzahlung nicht sofort begleichen kann, soll uns ansprechen, und wir finden eine Lösung.“

Text: Susanne Hermanns, ASG
Foto(s): Susanne Hermanns, ASG

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