Florian Hankwitz neuer Pfarrer in Köln Kalk-Humboldt

Menschen, die eine Berufung zu ihrem Beruf machen können, sind zu beneiden. Im Fall von Pfarrer Florian Hankwitz trifft genau das zu. Der 42-jährige sagt voller Überzeugung, dass Gott ihm bei der Wahl seiner Tätigkeit einen klaren Weg gewiesen hat: „Der Pfarrberuf hat mich gefunden. Nach einer Phase der Orientierung war mir schließlich sehr bewusst, dass ich für die Menschen da sein möchte und dieses Ziel als Pfarrer am besten umsetze.“

Gerade wurde Pfarrer Florian Hankwitz von Superintendentin Andrea Vogel in einem Festgottesdienst in seinen Dienst als einer der Pfarrer der Jesus-Christus-Kirche und in seine Aufgaben in der Krankhaus-Seelsorge des Evangelischen Krankenhauses Kalk (EVKK) in Köln Kalk-Humboldt eingeführt. Schon seit dem 1. Dezember 2020 war er im Zuge eines nicht stellengebundenen Auftrags gemeinsam mit Pfarrer Dietrich Kamphenkel und der katholischen Seelsorgerin Marianne Arndt Ansprechpartner für Patientinnen und Patienten sowie die Mitarbeitenden des Krankenhauses. Nun hat er seinen Dienst mit den Segenswünschen von Superintendentin Vogel und seiner Kollegin im Pfarrteam der Gemeinde, Selma Thiesbonenkamp, offiziell angetreten. Der gerade erfolgte Umzug nach Köln-Kalk bringt ihn mitten hinein in seine Gemeinde.

Aufgewachsen ist Florian Hankwitz in einem christlich geprägten Elternhaus mit drei älteren Brüdern in der ländlichen Idylle des Windecker Ländchens in Herchen an der Sieg. Nach seinem Abitur am von der evangelischen Kirche getragenen Bodelschwingh-Gymnasium in Herchen, leistete er seinen Zivildienst und begann dann sein Studium. Stationen innerhalb des Studiums führten den Theologen nach Siegen, Göttingen, für die rheinischen Semester nach Bonn und schließlich zur Kirchlichen Hochschule in Wuppertal.

Kurz vor dem Examen gab es einen tiefen Einschnitt in sein Leben. „Ich erhielt eine Krebsdiagnose. Diese zwei Jahre mit der Krankheit haben meinen Blick auf den Glauben verändert“, erinnert er sich an die Zeit kurz vor dem ersten Examen. Geduld brauchte es, um in der Krankheit wieder Mut und Vertrauen zu fassen. Doch dann, so berichtet Pfarrer Florian Hankwitz, habe er das Gefühl gehabt, wieder von Gott getragen zu sein. „Die Zeichen Gottes waren da. Das war eine stärkende, schöne Erfahrung. Mein Glaube bedeutet für mich genau das: Er gibt mir das Rüstzeug, um mich auf den Weg zu machen, selbst wenn dieser Weg steinig ist und schwerfällt.“ Kraft findet der Theologe außerdem in der Stille im Kirchenraum, im Gebet und darin in der Bitte an Gott: „Gib uns den Mut, die nötigen Schritte zu tun.“

Diese Erfahrung des Kraftschöpfens möchte er an die Menschen weitergeben, die er als Seelsorger im EVKK besucht. Gerade in den vergangenen Monaten wurde dem Seelsorger sehr deutlich, dass in Zeiten der eingeschränkten Kontakte oft schlicht die Anwesenheit eines Menschen half. „Das ,einfach da sein‘ war bei den Besuchen zum Teil wichtiger als das Gespräch – ganz unabhängig von der Konfession“, hat er beobachtet.

Das Vikariat führte ihn nach dem Examen 2014 in Gemeinden in Köln und Leverkusen, den Probedienst leistete der Theologe in Kevelaer und Büderich an der Wesel. Nun ist er in Köln-Kalk angekommen und möchte sich im Hinblick auf seine seelsorgerische Tätigkeit im Krankenhaus schon bald weiterbilden. Als sehr positiv hat der Pfarrer innerhalb des Krankenhauses die Zusammenarbeit der sozialen und pflegerischen Dienste mit der Seelsorge wahrgenommen: „Da ist eine sehr große gegenseitige Unterstützung.“ Eine weitere Aufgabe sieht der Theologe darin, Bindeglied zwischen der Gemeinde und der Arbeit in der Seelsorge im Krankenhaus zu sein, sich den Patientinnen und Patienten zuzuwenden, die Trost, Gespräch oder einfach einen Menschen in ihrer Nähe brauchen.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

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