„Ich bin immer ein Suchender geblieben“: Pfarrer Gebhard von Grumbkow in den Ruhestand verabschiedet
Mit einem festlichen Gottesdienst in der Versöhnungskirche in Kürten-Bechen, Teil der evangelischen Gemeinde Delling in Köln-Rechtsrheinisch, wurde Pfarrer Gebhard von Grumbkow von Superintendent Torsten Krall in den Ruhestand verabschiedet. Einen Ruhestand, den der 66-Jährige dem Gebet und dem Studium widmen möchte. „Ich freue mich darauf, mich nun zurückziehen zu können“, sagt er.
In seinen Abschiedsworten im Gemeindebrief „Der Anker“ schreibt der Pfarrer, sein fast 30 Jahre währender Dienst in Kürten Bechen habe ungetrübte Freude bereitet, es bleibe eine Verbundenheit in Gebet und Fürbitte. Stark gemacht hat er sich dort für die ökumenische Verbundenheit mit der katholischen Gemeinde, war zudem als „Innenminister“, wie Pfarrer Ralph Knapp ihn nannte, vor allem in der geistlichen Begleitung der Gemeindemitglieder engagiert. „Außenminister“ Ralph Knapp erklärte zu Beginn des Gottesdienstes, ihrer beider Gegensätzlichkeit sei immer eine große Bereicherung des Gemeindelebens gewesen. „Unsere unterschiedlichen Temperamente, haben sich so gut ergänzt, dass daraus eine ungemein fruchtbare Zusammenarbeit resultierte“, blickt er zurück. Dankbar seien er und Gebhard von Grumbkow, für gute Jahre, in denen innerhalb der Gemeinde Freude, Leid, Beten und Loben geteilt worden seien. „Wir haben Kraft und Heilung mit jedem Atemzug erfahren.“
„Letztlich führten mich alle Anfechtungen näher zum Wort Gottes“
Der scheidende Pfarrer hatte sich bewusst den Sonntag nach den Weihnachtstagen für seinen Abschiedsgottesdienst ausgesucht und sprach in seiner Predigt vom Weihnachtsgeheimnis, das Menschen zusammenführt. „Durch Jesu Geburt ist das Menschsein in ein ganz neues Licht getaucht.“ Ein Ereignis, auf das Simeon voller Geduld, wie der Text des Lukasevangeliums es beschreibt, gewartet habe. Geduld – ein wichtiges Stichwort, denn Pfarrer Gebhard von Grumbkow betonte: „Warten hat keinen guten Ruf mehr, wir nehmen uns keine Zeit zum Wachsen und Reifen, werden so verführbar für äußere, schnelle Reize.“ Wachsein, geduldig sein – das seien die Kennzeichen eines guten Lebens, in dem sich immer wieder Heiliges finden lasse, ist der Pfarrer überzeugt.
Im Anschluss an die Predigt verabschiedete Pfarrer Torsten Krall ihn aus dem Dienst. Er hob hervor, dass der Theologe ein Sinnbild für die Verse aus 2. Korinther 4 „Wenn auch der äußere Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert“ sei. „Sie haben durch ihre geistliche Begleitung Menschen zur Geduld angeleitet. Und diese Haltung, oft in Stille, vorgelebt“, erklärte er mit Blick auf die seelsorgerische Begleitung vieler Gemeindemitglieder.
Pfarrer Torsten Krall erinnerte außerdem an ein längeres Studium der Philosophie und Theologie in Berlin und Münster, das Gebhard von Grumbkow letztlich, nach einer Zeit des Unglaubens, zuverlässig zur Kraftquelle des Glaubens führte. Eine Kraftquelle, die nicht frei von Anfechtungen war und ist, wie von Grumbkow zugibt: „Ich bin immer ein Suchender geblieben. Doch letztlich führten mich alle Anfechtungen näher zum Wort Gottes.“
Torsten Krall entpflichtete den 66-Jährigen mit Segenswünschen und großem Bedauern: „Sie sind ein Mensch, der eine besondere innere Ruhe ausstrahlt. Ihre Zeit in der Gemeinde an der Versöhnungskirche war ein gegenseitiges Tragen von Pfarrer und Gemeinde.“
Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl
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