„Inbetween: mitten im Leben“ – Ausstellung in der Zeltkirche Kippekausen

„Inbetween: mitten im Leben“ – noch bis zum 20. Februar wird in der Evangelischen Zeltkirche in Bergisch Gladbach eine Auswahl von Plastiken, Figuren und Bildern des Frankenforster Künstlers Hermann J. Bach gezeigt. Der ehemalige Lehrer für Kunst und Naturwissenschaften ist seit Jahren „auf der Suche nach Antworten auf die Frage, was uns Menschen in der Zeitspanne unseres Lebens beeinflusst, umtreibt und verletzt“. Seine Kunst stellt Fragen nach dem Verhältnis von Leben und Tod, Körper und Geist, Gott und Welt in unserem Leben, über die Bach ins Gespräch kommen möchte. Denkanstöße und Deutungen zu einzelnen Exponaten sollen im Verlauf der Ausstellung auch im Mittelpunkt von Gottesdiensten der Evangelischen Kirchengemeinde Bensberg stehen.

„Meine Mutter starb, da war ich 12 Jahre alt, und als meine erste Frau starb, war ich 34 Jahre alt. Da setzt man sich zwangsläufig mit Themen wie Leben und Tod auseinander. Die Hauptthemen meines künstlerischen Lebens sind grundsätzlich das Verhältnis von Mensch, Natur und Technik – wie geht der Mensch mit der Natur um? Da sehen wir ja  auch stets das Thema der Vergänglichkeit“, sagt Bach. Von 1985 bis 2018 war er Lehrer an der GHS Bielstein (Wiehl) in den Fächern Kunst, Physik, Chemie, Mathematik. Woher kommen wir, wohin gehen wir – dies seien Fragen, denen er sich gerne und intensiv stelle. „Es ist nur eins im Leben sicher, dass man stirbt. Die Bilder und die Objekte, die in der Kirche gezeigt werden, sind sehr, sehr persönlich, und spiegeln mein Leben in den letzten zehn Jahren wider“, erklärt der gebürtige Kölner.

Was die Menschen aus der Ausstellung mitnehmen sollen? „Ein Beispiel: Ich hatte eine Ausstellung im Altenheim von meinem Vater, und ein Objekt mit dem Spruch ,Narben bleiben immer‘ wurde gezeigt. Eine Frau war davon sehr berührt und hat sogar intensiv geweint“, erinnert sich Bach. „Die Menschen sollen dazu inspiriert werden, sich ihre eigenen Gedanken zu dem Thema der Vergänglichkeit zu machen. In meinen Ausstellungen soll man sich auch darüber austauschen, was man in den Objekten sieht – sie sollen auch als Gesprächsanlass fungieren.“

Leben und Tod sind für ihn keine Gegensätze: „Das eine gehört zum anderen und kann ohne einander nicht existieren. Das Leben will gelebt sein mit all seinen Höhen und Tiefen“, sagt Bach. Ein Objekt zeige zum Beispiel das „Gehalten werden von Mächten, dieses Gefühl, dass es eine Kraft gibt, die uns trägt“. Diese Erfahrung möchte er weiter geben.

Die Ausstellung ist freitags von 18.00 bis 20.00 Uhr und sonntags nach den Gottesdiensten sowie auf Anfrage geöffnet. Am 6. Februar um 18 Uhr wird es eine musikalische Vesper geben und am 20. Februar um 10.45 Uhr einen Gottesdienst zur der Ausstellung. Die Ausstellung ist in der Evangelischen Zeltkirche, Am Rittersteg 1, 51427 Bergisch Gladbach, zu sehen.

https://www.kirche-bensberg.de/inbetween-mitten-im-leben-ausstellung-in-der-zeltkirche-kippekausen/

Herman J. Bach – Einzel-Ausstellungen (Auswahl)

  •  2020 Teilnahme am Kunstpreis “Environment and Art Award 2020”, Bad Honnef
  • 2019 „Engelwege“ Eine Intervention zum Engelmuseum, Engelskirchen
  • 2018 „Inbetween: Im Angesicht des Lebens“; Ragozkistift, Eckenhagen
  • 2017 „Im Angesicht des Lebens“, Köln-Mülheim, Kulturbunker
  • 2015 “Inbetween: in der Tür”, Kolumbarium Rösrath-Kleineichen
  • 2014 „Inbetween: mitten im Leben“; St. Elisabeth Pflegeheim, Prüm
  • 2014 „Inbetween: Körper und Sein“; Kulturpunkt Wipperfürth
  • 2011 „Holzwelten 2“, Regionalforstamt Gummersbach
  • 2010 „Elementenfänger“, BASt, Bensberg
  • 2012 „Werden und Vergehen“, St. Michael, Köln
  • 2006 „Erdgeboren“; Alte Vogtei, Burbach
  • 2005 ‚De re natura‘, Altes Lyzeum Olpe
  • 2004 Einweihung der Plastik „Teil des Ganzen“, GHS Bielstein, Wiehl

Text: Frauke Komander
Foto(s): Hermann J. Bach

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