Mehr Vielfalt – mehr Bewegung: 40 Jahre Evangelisch-Katholischer Arbeitskreis für Ökumene im Stadtbereich Köln
„Wir erleben, dass wir in unseren Kirchen sehr herausgefordert sind, gute Antworten auf viele Lebensfragen zu geben und hilfreich bei der Bewältigung vieler gesellschaftlicher und geistlicher Herausforderungen zu sein. Dabei können wir uns gegenseitig stärken“, erklären Stadtsuperintendent Bernhard Seiger und der Vorsitzende des Katholikenausschusses, Gregor Stiels, zum 40-jährigen Bestehen des Evangelisch-Katholischen Arbeitskreises für Ökumene im Stadtbereich Köln. „Es ist erfreulich, dass an vielen Orten eine vertrauensvolle ökumenische Arbeit besteht. Konkret wollen wir heute dazu ermutigen, auch bei weiteren Veränderungen jeweils an die ökumenischen Partner zu denken und zu fragen: Was können wir zusätzlich noch in ökumenischer Perspektive denken und tun? Wir sind zuversichtlich, dass hier noch viel Neues möglich ist.“
Der evangelisch-katholische Arbeitskreis besteht aus Vertretern und Vertreterinnen der evangelischen Kirche und der römisch-katholischen Kirche in Köln, in Trägerschaft des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region und des Katholikenausschusses in der Stadt Köln. Seit 40 Jahren arbeiten seine Vertreter und Vertreterinnen ehrenamtlich dafür, das Bewusstsein für die Einheit der Kirchen zu fördern und das ökumenische Denken und Handeln zu stärken. Der Arbeitskreis tritt regelmäßig mit Veranstaltungen, ökumenischen Thesen, Solidaritätserklärungen und insbesondere durch die Kölner Ökumenetage in der regionalen Öffentlichkeit in Erscheinung.
Umgang mit Traditionen, mit Macht und Deutungsansprüchen
„Durch einen immer tiefer greifenden Transformationsprozess von der Volkskirche zu einer weltoffenen Mitgliederkirche braucht es auch in der ökumenischen Arbeit der evangelischen und römisch-katholischen Kirche nun eine andere Dynamik, der wir uns in Zukunft verstärkt stellen wollen“, sagen Elisabeth Grumfeld und Dr. Martin Bock für den Evangelisch-Katholischen Arbeitskreis für Ökumene in der Stadt Köln. Diese Dynamik wird den Umgang mit Traditionen, mit Macht und Deutungsansprüchen, verändern. „Nur gemeinsam können wir Zeugnis abgelegen, denn nur gemeinsam wird man gehört zu den drängenden Fragen, die unsere ganze globale Welt betreffen.“
„Dazu brauchen wir mehr Vielfalt; mehr interessierte und engagierte Menschen aus allen Teilen unserer Gesellschaft, die sich in kirchlichen Projekten einbinden möchten. Wir nehmen auch Menschen in den Blick, die der „Ökumene der 3. Art“ zugehören“, erklären Elisabeth Grumfeld und Dr. Martin Bock. Menschen, die noch nie Mitglied in einer Kirche waren oder ausgetreten sind, sich aber trotzdem in Gemeinden oder Gemeinschaften einbringen, zum Beispiel in sozialen, kulturellen und nachhaltigen Projekten.
Engagierte, die unkonventionelle Projekte erproben
„Auch davon leben unsere Kirchen: von einem Bündnis von kirchlichen und kirchenfernen Menschen“, sagen Elisabeth Grumfeld und Dr. Martin Bock. „Wir brauchen Engagierte, die unkonventionelle Projekte erproben, die den Mut und die Kreativität dazu mitbringen; Promotoren, die auch bei Rückschlägen nicht aufgeben und ihr Ziel weiter verfolgen.“ Solche Projekte sollten verstärkt ökumenisch getragen und finanziell unterstützt werden.
Regionalisierung und engeren Zusammenarbeit von Gemeinden
„Unsere Kirchen müssen deshalb in vielerlei Hinsicht neue Gestalt gewinnen und auch Antworten zulassen, die an liebgewonnenen Gewohnheiten rütteln. Konkret ermutigen wir Gemeinden dazu, in den jeweiligen Zukunftsprozessen zur Regionalisierung und engeren Zusammenarbeit von Gemeinden auf evangelischer Seite und der Weiterentwicklung der Seelsorgebereiche auf römisch-katholischer Seite aneinander zu denken und die Stärken der Anderen ökumenisch zu nutzen“, meinen Elisabeth Grumfeld und Dr. Martin Bock. Bei der Nutzung von Gemeinde- und Gottesdiensträumen, bei der pastoralen Versorgung der Menschen, bei missionarischen Aktionen, bei der Ansprache von Familien und Neuzugezogenen.
Elisabeth Grumfeld und Dr. Martin Bock erklären: „Als Christinnen und Christen in Köln unterstreichen wir: In Zukunft wollen wir nicht ohneeinander sein: Mit dem Vertrauen in die inspirierende Kraft des Heiligen Geistes und in der Nachfolge Jesu Christi wird uns eine Erneuerung unserer Kirche in ökumenischer Einheit und Eintracht gelingen.“
Text: APK
Foto(s): APK
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