Ökumene am und im Fluss: Per Rad und Schiff Zeichen setzen

„Ja, die Kirchen san mim Radl da“ heißt es beim ökumenischen Fahrradpilgern am Rhein. Am Samstag, 28. Mai, findet die Kölner Etappe statt bei dieser Pilger-Stafette im Vorfeld der Vollversammlung des Weltkirchenrates (ÖRK), der vom 31. August bis zum 8. September in Karlsruhe tagt – und damit erstmals in Deutschland. In Kölle geht es von Stammheim bis Zündorf. Mit dabei: Superintendentin Susanne Beuth, die als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Köln auch zu den Einladenden gehört. Teilnehmen kann man auch als Fußgängerin, Schiffsreisender oder Mitbetende.

Klimagerecht, fröhlich und aktiv

Seit April sind schon die ersten Pilgerinnen und Pilger auf dem Weg. Meistens per Drahtesel, auf zwei Etappen mit dem Schiff: von Düsseldorf bis Köln (22. Mai, 11 bis 17 Uhr) sowie von Koblenz nach Boppard (12. Juni, 12 bis 17 Uhr) fährt das Ökumene-Schiff, jeweils auf Spendenbasis. Das Motto dabei: „Gegen den Strom“ – das bietet viele Denkanstöße für alle Konfessionen. Die Touren werden musikalisch von internationalen Künstlerinnen und Künstlern begleitet. Auf der ganzen Strecke von Emmerich bis Karlsruhe wird ein Pilgerstab, wie das Staffelholz beim Lauf, weitergereicht. Aber warum das Ganze?

Susanne Beuth sagt: „Das Besondere ist, dass wir uns mit ökumenisch bewegten Menschen am Rhein – von Emmerich bis Karlsruhe und an Ruhr, Wupper, Sieg, Main – verbinden. Und da sind sowohl diejenigen dabei, denen die Ökumene zwischen den Kirchen wichtig ist, wie auch die, denen vor allem die Themen ,Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung‘ am Herzen liegen. Beides zusammen sind ja die Säulen der Aktivitäten des Ökumenischen Weltrates der Kirchen.“ Mehr als 5000 internationale Gäste aus 350 Mitgliedskirchen werden erwartet zu dieser Vollversammlung. „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ lautet das Leitwort – und das soll man eben auch bei den lokalen Pilgerwegen im Vorfeld erleben.

Überall rund um die „Pilgertour du Rhin“ finden Andachten, Begegnungen, Veranstaltungen statt. Dabei geht es unter anderem um Themen wie Gerechtigkeit und Frieden, Klima, Anti-Rassismus-Arbeit sowie Informationen zur ÖRK-Vollversammlung und das Miteinander der christlichen Kirchen. Mit all dem wollen die Religionsgemeinschaften auf die Versammlung und gesellschaftlich drängende Themen aufmerksam machen – und das auf einladende Weise.

„Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Köln lädt ein, klimagerecht und in ökumenischer Gemeinschaft fröhlich und aktiv, die bevorstehende Ökumenische Weltversammlung der Kirchen in Karlsruhe vorzubereiten“, sagt Susanne Beuth. „Wir wünschen uns, dass Menschen jedes Alters zusammenkommen.“

Familienangebot an der Melanchthon-Akademie

In Köln beginnt die Etappe mit einer Andacht um 10 Uhr in der Immanuelkirche in Stammheim (Bonhoefferstraße 8). Von dort geht es zum Kölner Dom, wo um 12 Uhr gemeinsam das Mittagsgebet gebetet wird, das aktuell besonders im Zeichen der Friedensbitten für die Ukraine und den Weltfrieden steht. Für Familien empfiehlt die ACK, ab der Melanchthon-Akademie zu starten (Kartäuserwall 24b).

Hier machen die Pilgerinnen und Pilger zwischen 13 und 14 Uhr eine Mittagsrast; es gibt dazu ein Kinderangebot. Für die Mittagspause – und für unterwegs – bringen alle Teilnehmenden ihre Verpflegung selbst mit: Wasser und Kaffee stehen bereit. Abschließend geht es zur Kirche St. Maria Geburt in Porz-Zündorf (Hauptstraße 143), wo um 15.30 Uhr der Abschluss geplant ist.

Die Kölner Etappe ist insgesamt 25 Kilometer lang. Am Dom, in der Südstadt und in Zündorf sind zu den Andachten und Angeboten auch Fußgängerinnen und Fußgänger willkommen. Zum Schluss wird ein Gruß aus Köln an die Weltversammlung in die „Pilgerkapsel“ eingelegt, die an die nächste Gruppe in Siegburg weitergegeben wird.

Der kölsche Stammbaum

Und was packen die Kölner Christinnen und Christen in die Kapsel? Soviel verrät Susanne Beuth schon: „Ich denke an das Stammbaumlied von den Bläck Fööss. Das drückt auf kölsche Art eine Zusammengehörigkeit in Verschiedenheit aus.“ Die Planung sei noch nicht abgeschlossen, so Beuth, aber ein bisschen überraschend soll es natürlich auch bleiben.

Die Kölner ACK-Vorsitzende und Superintendentin des Kirchenkreises Köln-Mitte radelt natürlich selbst mit. Schließlich ist sie auch sonst oft klimaschonend und gesundheitsfördernd mit dem Rad unterwegs. „Ich hoffe doch, dass ich die ganze Strecke – also von Stammheim bis Zündorf – dabei bin“, sagt Susanne Beuth. „Falls ich unterwegs einen Platten habe – wie letztens im Urlaub bei einer Fahrradtour – haben wir ja sogar ein Reparaturteam dabei, das ganz schnell helfen kann.“

Begleitet wird die Kölner Etappe nämlich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Radstation am Hauptbahnhof, einem Projekt von InVia e.V., Köln. Dort können für die Tour auch Räder zum Sonderpreis von 10 Euro pro Rad gemietet werden. Es ist also an alles gedacht. „Jetzt müssen wir nur noch auf gutes Wetter hoffen, damit wir möglichst viele werden“, sagt Susanne Beuth.

Zur besseren Planung wird um Anmeldung bis Freitag, 27. Mai, 10 Uhr, gebeten. Man kann auch spontan zur jeweiligen Station kommen.

Weitere Infos unte:

www.oekumene-koeln.de

www.ack-nrw.de

www.karlsruhe2022.de

Text: Hildegard Mathies
Foto(s): Sammy Wintersohl

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