Pilger-Stafette „Ökumene am und im Fluss“: Gemeinschaft auf dem Rad erleben
25 Kilometer von Stammheim nach Porz-Zündorf – auf dem Fahrrad. Bei der Zweirad-Aktion „Fahrradpilgern am Rhein“ hat auch Rolf Groh aus Rondorf teilgenommen: „Ich habe noch nie eine ökumenische Pilgerfahrt mitgemacht und wollte mal sehen, wie das so ist.“ Von April bis August findet eine Stafette von ökumenischen Pilgerwegen am Rhein und seinen Nebenflüssen mit Karlsruhe als Ziel statt, wo ab dem 31. August 2022 die elfte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) tagt.
Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Köln hatte deswegen dazu eingeladen, bei einer Radtour ökumenische Gemeinschaft zu erleben und ein Zeichen für Versöhnung, Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung zu setzen. Fachleute der Radstation am Kölner Hauptbahnhof, einem Projekt von IN VIA Köln e.V., begleiteten die Tour und standen bei notwendigen Reparaturen respektive mit Ersatzrädern umgehend bereit.
„Ich fahre sehr gerne Rad“
Pfarrerin Susanne Beuth, Superintendentin des Kirchenkreises Köln-Mitte und Vorsitzende der veranstaltenden Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Köln (ACK), freute sich über die Radfahrer, die sich im Garten der Immanuelkirche eingefunden hatten. Alle Teilnehmer erhielten vor dem Losfahren ein Leibchen und einen Luftballon, die das Motto der bei Emmerich gestarteten Pilger-Stafette „Ökumene 2022 am und im Fluss“ deutlich veranschaulichten. Die Tour umfasste einen Stopp am Dom zum Mittagsgebet und eine Rast in der Melanchthon-Akademie, bevor sie an der katholischen Kirche St. Mariä Geburt im rechtsrheinischen Porz-Zündorf zu Ende ging. „Ich möchte gerne neue Leute kennenlernen, mit ihnen ins Gespräch kommen, Gemeinschaft erleben und die Aktionen an den anderen Stationen genießen“, sagte Günter Lottner, der hierfür auch die nicht minder umfangreiche An- und Abreise aus dem Kölner Norden ins Rechtsrheinische nicht scheute. „Ja, stimmt. Da kommen noch einige Kilometer obendrauf. Aber das macht nichts. Ich fahre sehr gerne Rad.“
„Ein Zeichen für eine gute Kirche der Zukunft“
Reinhard Voigt, ökumenischer Beauftragter der evangelischen Kirchengemeinde Köln-Klettenberg, erklärte: „Ich finde es wichtig, dass die elfte Vollversammlung in Karlsruhe in unseren Gemeinden etwas bekannter wird. Deshalb finde ich diese wie auch die vorangegangene Aktion, eine Schiffsfahrt von Düsseldorf nach Köln unter dem Motto ,Gegen den Strom´, sehr gut, um ein Zeichen zu setzen für eine gute Kirche der Zukunft.“ Früher habe er schon mal an einer Pilger-Radtour von Köln nach Trier mitgewirkt, von der ihm das Erlebnis des Sich-Gegenseitig-Bestärkens im Gedächtnis geblieben ist. „Ökumene ist für mich der Weg in die Zukunft, den alle Gemeinschaften gemeinsam mitgestalten sollten.“
Ökumene: Frieden, weltweite Gerechtigkeit und Anti-Rassismus
Bereits viele Kilometer hat der „Pilgerstab“ zurückgelegt, der von lokalen Ökumenegruppen von Woche zu Woche weitergegeben wurde und natürlich auch Begleiter der Kölner Etappe war. „Der Stab ist eher eine Kapsel, die schon viele Grüße vorheriger Teilnehmer beinhaltet und am Ende der Tour in Karlsruhe einem Vertreter der Versammlung überreicht wird“, erläuterte Pfarrerin Beuth schmunzelnd. „Uns wurde sie letzte Woche nach der Schiffstour übergeben, bevor wir sie heute nachmittag an einen Verantwortlichen der nächsten Etappe weiterreichen, die von der Sieg nach Bonn führen wird. Wir befinden uns auf dem Weg zu einem Großereignis, das nur etwa alle sieben Jahre und nun zum ersten Mal in Deutschland stattfindet.“ Sie unterstrich die zwei Stränge der Ökumene: „Die meisten denken hierbei zunächst an eine evangelisch-katholische Ökumene. Für viele Menschen bedeutet Ökumene aber auch Themen wie Frieden, weltweite Gerechtigkeit oder Anti-Rassismus. Auch diese wie andere Aspekte können unter dem Begriff Ökumene gebündelt werden.“
Text: Holger Hoeck
Foto(s): Holger Hoeck
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