Schütz und Brahms: Kölner Bach-Verein gibt Konzert in der Trinitatiskirche

Schütz und Brahms: Die Reihe hochkarätiger Chorkonzerte in der Kölner Trinitatiskirche wird am Sonntag, 20. November, fortgesetzt. Ab 17 Uhr präsentiert der Bach-Verein Köln ein außergewöhnliches Programm mit Werken von Heinrich Schütz und Johannes Brahms. Einerseits könnten die programmatischen Gegensätze zwischen der frühbarocken Musik von Schütz der spätromantischen von Brahms kaum größer sein. Andererseits scheinen beide deutsche Komponisten „Brüder im Geiste“ zu sein, beide haben Weltruhm erlangt und Brahms hat in tiefer Verehrung zahlreiche Satztechniken, Stimmführungen und Strukturelemente von Heinrich Schütz in seinen eigenen Stil integriert.

Anlass für das Konzert ist der 350. Todestag von Heinrich Schütz, der von 1585 bis 1672 – und damit auch in der Zeit des 30-jährigen Krieges – lebte. Schütz hat ein großes Werk mit Vokal- und Instrumentalmusik geschaffen. Die Musikwissenschaft ist sich einig darüber, dass sie Wegbereiter für die Kompositionen von Johann Sebastian Bach und viele seiner barocken Kollegen waren. Sie stellen auch Inspiration für Johannes Brahms und andere Meister der Romantik dar.

Neue Kooperation

Christoph Siebert, der die Leitung des Kölner Bach-Vereins im Juli 2020 – und damit mitten in der Corona-Zeit – übernommen hat, hat für sein zweites Konzert in der Trinitatiskirche gleich eine neue Kooperation ins Leben gerufen. Das Konzert am 20. November wird gemeinsam mit dem Kölner Zentrum für Alte Musik (ZAMUS) veranstaltet und ist Teil der Reihe „Kölner Chorkonzerte EXTRA“ des Netzwerks Kölner Chöre. Zugleich ist das Konzertprogramm inhaltlich auf die „Stille Zeit“ und damit auf das Ende des Kirchenjahres abgestimmt.

Von Heinrich Schütz werden die Motette „Wie lieblich sind deine Wohnungen“ SVW 29 sowie die „Musikalischen Exequien“ SWV 279-281 aufgeführt. Chor und Solisten werden am Basso Continuo von Toshinori Ozaki (Laute), Christian Zincke (Violone) und Michael Bottenhorn (Truhenorgel) begleitet. Als Solisten wirken mit: Heike Heilmann und Anna-Sophie Brosig (Sopran), Christian Rohrbach (Altus), die beiden Tenöre Christian Rathgeber und Fabian Kelly sowie Joachim Höchbauer, Bass.

Fest- und Gedenksprüche stellen hohe Anforderungen an den Chor

Den beiden gewichtigen Schütz-Kompositionen stellt Christoph Siebert den „Begräbnisgesang“ op. 13, das „Geistliche Lied“ op. 30 und die drei „Fest- und Gedenksprüche“ op. 109 von Johannes Brahms gegenüber. Vor allem die Fest- und Gedenksprüche stellen hohe Anforderungen an den Chor, handelt es sich bei diesen beiden Werken um die einzigen doppelchörigen Motetten von Brahms. Den Orgelpart bei op. 13 und 30 übernimmt erneut Michael Bottenhorn – dann allerdings von der großen Klais-Orgel aus.

Eintritt und Karten

Der Eintritt zu diesem Konzert kostet 15, ermäßigt 8 Euro, jeweils zuzüglich Vorverkaufsgebühr. Karten gibt es unter www.zamus.de sowie an der Tageskasse in der Trinitatiskirche. Weitere Informationen zur Aufführung gibt es auf der Internetseite www.trinitatiskirche-koeln.de.

Text: Wolf-Rüdiger Spieler
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler

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