Senioren lassen Ballons für den Frieden steigen – einer fliegt mehr als 1000 Kilometer
Die Bewohner der Evangelischen Altenpflege Bergisch Gladbach haben Friedensbotschaften mit weißen Luftballons in den Himmel steigen lassen: Einer der Ballons hat mehr als 1000 Kilometer zurück gelegt und sogar ein Weingut in der Toskana in Italien erreicht. Der Finder schickte nun eine freundliche E-Mail und viele Grüße an die Senioren in Bergisch Gladbach zurück.
Botschaften für Solidarität, Hilfsbereitschaft und Frieden
An den Luftballons waren Fotos der Bewohner der Senioreneinrichtung Haus An der Jüch und deren Gedanken und Wünsche für ein friedliches Miteinander befestigt. Die Idee zu der Aktion in Anlehnung an die traditionellen Ostermärsche hatten Bastian Ufer aus dem Aufnahmebüro und seine Kollegin Barbara Vollbach vom Sozialen Dienst. Die Bewohner waren sofort begeistert und verfassten ihre Botschaften für Solidarität, Hilfsbereitschaft und Frieden in der Welt mit großer Freude.
„Der Krieg in der Ukraine beschäftigt unsere Bewohner sehr. Einige von ihnen haben in der Kindheit noch selbst einen Krieg miterlebt. Unsere Senioren wollten sich deshalb gemeinsam als Friedensbewegung präsentieren“, erklärte Vollbach. „Sie setzen sich mit unserer heutigen Welt weiterhin auseinander und haben etwas zu sagen. Das soll gesehen werden.“
Einfluss auf ein friedliches Miteinander
Im Rahmen einer kleinen Kundgebung vor dem Haus An der Jüch ließen die Bewohner die Ballons am Karfreitag steigen. Gemeinsam hörten sie dazu die weltbekannten Lieder für Frieden und Freiheit von John Lennon („Imagine“), Udo Lindenberg („Wozu sind Kriege da?“) und „Wind of Change“ von den Scorpions. „Mit wenigen Mitteln hat diese Aktion all unsere Senioren nachhaltig bewegt. Sogar unsere bettlägerigen Bewohner haben mit großer Freude die Ballons durch die Fenster aufsteigen sehen“, so Vollbach.
Jeder Wohnbereich freute sich noch über einen Strauß Tulpen mit einem Anhänger einer Friedenstaube. Symbolträchtig außerdem: Vor dem Start hatten sich die Ballons bei windigem Wetter ineinander verheddert, aber gemeinsam konnte das Gewirr wieder geordnet werden. Vollbach sagte: „Das war für uns ein Zeichen. Wir alle haben mit unserem Verhalten einen Einfluss auf ein friedliches Miteinander.“
Text: Robert Schäfer
Foto(s): Barbara Vollbach
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