Unsere Archivale für Januar: Haus Wiesengrund – Vom Schullandheim zum Tagungszentrum
Das Haus Wiesengrund in Nümbrecht bildet für viele Mitarbeitenden des EKV jedes Jahr ein beliebtes Ziel für die Rüstzeit. Aber auch andere Gruppen kommen regelmäßig in dieses Haus, um sich eine kleine Auszeit zu gönnen oder Tagungen abzuhalten. Das Haus bietet sowohl die Möglichkeit eines längeren Aufenthaltes als auch für Tagesbuchungen.
1952 kaufte der Gesamtverband evangelischer Kirchengemeinden im Kirchenkreis Köln das Gelände mit zwei Häusern vom Pf. i.R. Wilhelm Schlossmacher. Dieser wiederum hatte den Besitz von der Stadt Moers Ende der 1930er Jahre als Altersruhesitz käuflich erworben. Die Stadt Moers hatte das Fachwerkhaus (Baujahr 1926) als Landschulheim für ein Lyzeum benutzt.

Pf.i.R. Schlossmacher lebte mit seiner Schwester auf dem Gelände. 1952 zog es die beiden nach Spiekeroog, wo sie bereits ein Freizeitheim für Kinder unterhielten. Der Gesamtverband suchte zu diesem Zeitpunkt einen Ort, an dem er ein Freizeitheim für Erwachsene errichten konnte. Besonders nach den Erfahrungen des Krieges und des beginnenden Wiederaufbaus sollte ein Ort geschaffen werden, an dem sich evangelische Kölnerinnen und Kölner in der Natur erholen konnten.
Fachwerkhaus wurde zu einem Gästehaus
Nach der Übergabe begannen auch zügig die Umbaumaßnahmen. Das Fachwerkhaus wurde zu einem Gästehaus umfunktioniert. Zwölf Gäste konnten darin untergebracht werden. 1963 erfolgten weitere Baumaßnahmen, um weiteren Platz zu schaffen sowie der Bau einer Kapelle. Architekt Werner Haupt wurde mit der Umsetzung betraut. Am 27. September 1963 fand eine große Eröffnungsfeier des Erweiterungsbaus statt. Ein Jahr später konnte auch die Kapelle fertiggestellt werden.

Zunächst stand das Haus nur Mitarbeitenden von Einrichtungen in evangelischer Trägerschaft als Freizeitheim zur Verfügung.
Steigende Kosten sowie der Rückgang der Nachfrage führten zu Überlegungen, wie das Haus besser genutzt werden könne. In den 1990er Jahre wurde der Entschluss gefasst, das Haus nicht nur als Freizeitheim zu benutzen, sondern es in ein Tagungszentrum zu verwandelt. Dieses sollte fortan nicht nur den evangelischen Gemeinden zur Verfügung stehen, sondern auch anderen Gruppen offenstehen. Dazu waren umfassende bauliche Veränderungen und technische Modernisierungen notwendig. Es wurde ein neues Gebäude errichtet (Taubenschlag, zwei Gästezimmer und ein Seminarraum) sowie auf dem Außengelände ein Volleyballfeld und ein Schachfeld in Hinblick auf Jugendgruppen. Ferner erhielten alle Seminarräume eine neue technische Ausstattung, um den Bedürfnissen von Tagungsgästen zu entsprechen. Weiterhin stand und steht das Haus Privatleuten für die Erholung zur Verfügung.
Text: Stefanie Sternemann
Foto(s): Stefanie Sternemann/Haus Wiesengrund
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