Aktuell ist Markus Besserer noch dabei, sich in seine Aufgaben im Verwaltungsverband Köln Süd/Mitte einzuarbeiten. Doch der 56-Jährige berichtet auch schon von ersten Ideen, sich in der Gemeindearbeit einzubringen. „Die Verwaltung ist meine Hauptaufgabe, aber ich möchte auch mitgestalten, um einen positiven Fußabdruck zu hinterlassen“, sagt der neue Geschäftsführer des Verwaltungsverbandes, der damit die Nachfolge des bisherigen Geschäftsführers, Rolf Hintsch, antritt.
Über Markus Besserer
Geboren wurde Markus Besserer in Vaihingen an der Enz, nahe Stuttgart. In Schwaben machte er auch seine Ausbildung zum Bankkaufmann. Anschließend absolvierte er ein Freiwilliges Soziales Jahr in Isny im Allgäu, wo er Einblicke in die berufliche Bildung und Rehabilitation körperbehinderter und psychisch erkrankter Menschen erhielt und spürte eine andere Berufung als die, ein Leben lang mit Zahlen umzugehen. „Es war ein schönes Jahr mit prägenden Eindrücken von der Arbeit mit Jugendlichen. Das wollte ich fortführen. Zumal ich aus der evangelischen Jugendarbeit kam, die ich schon seit Teenagerzeiten mitgestaltet hatte.“
Der CVJM in Kassel wurde zum zweiten Ausbildungsort, denn Markus Besserer hatte sich entschieden, sich zum Jugendreferenten ausbilden zu lassen. Ein Vorpraktikum führte ihn nach Hannover. „Jugendarbeit in der Großstadt – das war eine spannende Erfahrung.“ Drei Jahre der Ausbildung in Kassel folgten, dann führte ihn sein Weg Ende der 1980er Jahre in die USA, in das Dreieck zwischen Washington, Philadelphia und New York. „Von den Erfahrungen, die ich dort machen durfte, profitiere ich heute noch. Diese Zeit würde ich nicht missen wollen“, berichtet der neue Geschäftsführer und ergänzt, dass es nicht bei dieser Auslandsstation im Laufe seines Berufslebens blieb.
„In der hochspannenden Zeit der Perestroika ging ich nach Russland und erlebte dort Zeiten des Umbruchs, aber auch der großen Hoffnung. Auch das ist unvergesslich.“ Mit 30 Jahren allerdings stellte Markus Besserer sich erneut eine entscheidende Frage: „Ich dachte darüber nach, ob ich mich im Alter von 40 in der Jugendarbeit noch glücklich und zu Hause fühlen würde.“
Ein neuer Abschnitt begann, denn er bewarb sich beim Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) in Sigmaringen und erlebte ab 1994 erneut zwei spannende Jahre, bevor er für elf Jahre zum CJD in Dortmund wechselte, wo er 2004 die Leitung des Berufsbildungswerkes übernahm. „Diese wechselnden Standorte waren für meine Familie durchaus eine Herausforderung“, erinnert sich der zweifache Familienvater. Anfangs sei es den Kindern leichtgefallen, sich an neue Wohnorte zu gewöhnen, doch „für Teenager ist es schwer, immer wieder umzuziehen.“
Im Berufsbildungswerk des CJD war Markus Besserer zunächst hauptsächlich in die pädagogische Arbeit eingebunden, später im Management tätig. Er wurde 2007 Gesamtleiter für den CJD-Verbund NRW Süd-Rheinland und war nun heimisch in Frechen. Dazu absolvierte er Fortbildungen in Betriebswirtschaftslehre, in Wirtschaftspsychologie und machte seinen Fachkaufmann Marketing.
Geschäftsführer des Verwaltungsverbandes Köln-Süd/Mitte
Nun ist er seit einigen Wochen neuer Geschäftsführer des Verwaltungsverbandes Köln-Süd/Mitte mit Sitz im Verwaltungsgebäude am Andreaskirchplatz in Brühl-Vochem und bedauert es, durch die Corona-Kontaktbeschränkungen so wenig persönliche Gespräche führen zu können. „Ich bin ein Netzwerker, der sehr gerne Kontakte aufbaut und pflegt. Ich habe die Menschen in dieser Region einfach gerne. Und so verstehe ich mich nicht rein als Verwalter, sondern als jemand, der die Menschen aufsucht, um gemeinsam bestmögliche Lösungen zu finden.“ Lösungen, die sich auf die unterstützenden Prozesse des Kirchenlebens konzentrieren.
So erläutert Markus Besserer: „Zu den Aufgaben des Verwaltungsverbandes zählen der Haushalt, die Rücklagenverwaltung, das Energiemanagement, die Sanierung von Gebäuden und vieles mehr, was ich aktuell mit 34 Mitarbeitern umsetze.“ Damit das theologische Kerngeschäft der Menschen in den Gemeinden gut laufe, sei er da, sagt Markus Besserer und beschreibt diese Haltung als „dienende Verwaltung“. Um Energie für all seine Aufgaben zu tanken, sei er tief im Glauben verwurzelt und versuche, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. „Ich habe eine Grund-optimistische Haltung und frage mich immer wieder, wo kann ich etwas lernen. Denn, wer nichts ausprobiert, hat schon verloren.“
Text: Katja Pohl Foto(s): Stefan Rahmann/Markus Besserer
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