Erklärung des Sprechers des Kölner Runden Tisches für Integration und der Ombudsleute für das Fairnessabkommen mit den Parteien zum Kommunalwahlkampf 2025

Angesichts der bundesweiten Berichterstattung über das Kölner Fairnessabkommen nehmen wir zur medialen Debatte Stellung.

Alle Themen, die die Menschen vor Ort bewegen und zu denen sich politische Akteure verhalten, gehören in den Wahlkampf. Der Streit um Meinungen und Konzepte ist eine Stärke der Demokratie.

Das Fairnessabkommen, das die demokratischen Parteien Kölns seit 25 Jahren zu Wahlen aus Überzeugung abschließen, trägt Sorge dafür, dass bei dieser Auseinandersetzung die Menschenrechte und die Menschenwürde aller Betroffener gewahrt werden. Die Ombudsleute sind dabei seit jeher eine Werteinstanz. Sie mahnen zur Einhaltung der vereinbarten Werte. Für die Einhaltung dieser Werte sind die Parteien selbst verantwortlich.

Über einen möglichen Verstoß gegen das Abkommen wird zuerst intern beraten und die Klärung mit denen, denen ein Verstoß vorgeworfen wird, gesucht. Die Bewertung erfolgt durch die unabhängigen Ombudsleute. Ein etwaiger festgestellter Verstoß gegen das Abkommen kann zusammen mit dem Runden Tisch öffentlich gemacht werden.

Wir widersprechen klar und eindeutig den rechtspopulistischen in Medien wahrheitswidrig verbreiteten Behauptungen, das Fairnessabkommen tabuisiere die Debatte über die Themen Flucht und Migration im Kommunalwahlkampf:

Die Stellungnahme der Ombudsleute vom 22.8.25 belegt das Gegenteil zur aktuellen Anfrage.

„Uns ist es ein wichtiges Anliegen, bei einer sehr hitzig geführten Debatte rund um die Großunterkunft für Geflüchtete im Agnesviertel, mit Ruhe und Sorgfalt zu prüfen, ob es Verstöße gegen das vom Runden Tisch für Integration initiierte Fairnessabkommen gegeben hat, zu dem sich die demokratischen Parteien Kölns verpflichtet haben. Sie haben zugesagt, nicht auf Kosten von Menschen mit Migrationshintergrund Wahlkampf zu betreiben, also mit den Themen Migration und Umgang mit Geflüchteten sachlich und respektvoll umzugehen. Das bedeutet, im Diskurs würdevoll von Migrantinnen und Migranten zu sprechen.  

Es bedeutet nach unserer Auffassung nicht, dass über die Gestaltung und den Ort der Unterbringung Geflüchteter in unserer Stadt keine politische Auseinandersetzung stattfinden darf. Das Thema beschäftigt Bürgerinnen und Bürger, und es findet dazu seit langer Zeit insbesondere im betroffenen Stadtteil eine kritische Auseinandersetzung statt. Es gehört zur demokratischen Auseinandersetzung, dass sachbasiert Lösungswege für strittige Themen diskutiert werden, dazu dient auch der Wahlkampf. Wenn demokratische Parteien hierzu unterschiedliche Positionen haben, dann ist das Ausdruck der Meinungsvielfalt, die unsere Demokratie auszeichnet.

Nach der Fairnessverpflichtung ist im Wahlkampf darauf zu achten, dass der Streit nicht auf Kosten geflüchteter Menschen erfolgt. Eine Herabwürdigung geflüchteter Menschen findet sich im fraglichen Flyer nach unserer Einschätzung an keiner Stelle. Die Aufgabe, in unserer Stadt eine würdige Unterbringung geflüchteter Menschen in einer Erstaufnahmeeinrichtung zu gewährleisten, wird zudem nicht infrage gestellt. Insofern liegt nach unserer Auffassung kein Verstoß gegen das Fairnessabkommen vor.

Intern hat uns die CDU Köln auf Nachfrage ausführlich, nachvollziehbar und glaubwürdig erläutert, wie es ihr in der politischen Auseinandersetzung um die Strukturen der Aufgabenbewältigung geht, nicht um Personen. Die Partei möchte zum Wohle geflüchteter Menschen eine andere, dezentrale Art der Unterbringung erreichen. Man kann kritisieren, dass dies im fraglichen Flyer nicht klar genug wird, dass keine ausreichende Transparenz über die Rahmenbedingungen, die Trägerschaft und die Interimsaufgabe der geplanten Einrichtung im Gebäude am Reichensberger Platz hergestellt wird und manche Formulierungen missverständlich sind. Das haben wir den Verantwortlichen auch so mitgeteilt.

Wir bitten alle Parteien darum, dass bei der weiteren politischen Auseinandersetzung möglichst differenziert argumentiert und kommuniziert wird und der Grundsatz stets beachtet wird, dass dabei die Würde geflüchteter Menschen nicht gefährdet werden darf.“

Wolfgang Uellenberg van Dawen, Sprecher Runder Tisch       

Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent                                               

Gregor Stiels, Vorsitzender Katholikenausschuss Köln

Ferner hat der Sprecher des Runden Tisches für Integration aufgrund der vielen Nachfragen eine Liste mit Antworten auf häufig gestellte Fragen erstellt. Diese veröffentlichen wir hier:

Das Fairnessabkommen des Kölner Runden Tisches für Integration mit den demokratischen Parteien

Ist das Fairness Abkommen ein Kartell der Alt Parteien, um die Diskussion über Migranten und Flüchtlinge zu verhindern?

Nein! Das Gegenteil ist der Fall: CDU, SPD, Die Linke, FDP, Grüne und Volt nehmen in ihren Wahlprogrammen zu Fragen von Flucht und Migration Stellung. Sie schließen das Fairness Abkommen mit dem Kölner Runden Tisch ab, um dafür im Wahlkampf einen Rahmen zu haben, der ermöglicht, dass alle Themen fair angesprochen werden können. Das Grundgesetz schützt die Würde aller Menschen ob mit oder ohne deutschen Pass. Wenn über Eingewanderte und Geflüchtete diskutiert wird, müssen sie auch respektiert werden.

Gibt es im Fairness Abkommen Diskussionsverbote?

Nein! Die Parteien verpflichten sich nur, nicht auf Kosten der unter uns lebenden Menschen mit Migrationshintergrund Wahlkampf zu betreiben und inhaltlich fair zu bleiben. Parteien kämpfen um die Macht und stellen die Weichen für das Leben der Menschen in Köln. Darum haben sie auch die Verpflichtung die tatsächlichen Sorgen und Probleme der Bevölkerung zu nennen.

Zu wenig Kita Plätze, zu lange Wartezeiten auf die KVB. Kürzungen zu Lasten des Sozial- Bildungs- und Kulturhaushaltes, aber besonders der Wohnungsmangel – das sind die Probleme der Menschen. Die Kommunen brauchen mehr Geld von Land und Bund. Wer für alles die Geflüchtete und Eingewanderte verantwortlich macht, schließt die Augen vor den tatsächlichen Ursachen von Problemen und Missständen.

Schreibt das Fairness Abkommen vor, wie Menschen über die Probleme mit „Ausländern“ reden dürfen?

Wie Menschen über die Menschen mit Migrationshintergrund reden, das steht nicht im Fairness Abkommen. Wer Vorurteile und Ängste hat oder einfach so redet, wie er oder ihr der Schnabel gewachsen ist, bleibt ihm überlassen. Aber zur Demokratie gehört Respekt und darum sollen Parteien Vorurteile auch nicht in den eigenen Reihen dulden. Schon 42 Prozent aller Menschen in Köln kommen aus Familien, die hier eingewandert sind. Wir alle gemeinsam sind Köln.

Werden die Sorgen und die Ängste der Menschen ausgeklammert?

Nein! Im Abkommen werden negative gesellschaftliche Entwicklungen wie die Arbeitslosigkeit oder die Gefährdung der inneren Sicherheit ausdrücklich genannt:

Dass Migrantinnen und Migranten den Deutschen die Arbeit wegnehmen- davon spricht heute keiner mehr. Im Gegenteil ohne die Arbeit von Migrantinnen und Migranten könnten die Krankenhäuser und Pflegeheime keine Patienten aufnehmen, viele Betriebe stünden still, Onlinebestellungen wären nicht mehr möglich, weil niemand sie ausliefert. Parteiübergreifend wird die Einwanderung von Fachkräften gefordert. Aber wenn weiter Stimmung gegen Eingewanderte und Geflüchtete gemacht wird, werden nur wenige kommen.

Wie ist das mit der Kriminalität und der Sicherheit? Ducken sich die Parteien dabei weg, obwohl die Menschen Angst haben, auf die Straße zu gehen.

Wenn alle „Ausländer“„kriminell“ wären, gehörten 40 Prozent der Einwohner Kölns dazu. Auch Menschen mit internationaler Familiengeschichte begehen Straftaten. Je mehr in Köln leben, desto höher ist auch ihr Anteil an Straftaten etwa bei jungen Männern. Aber oft werden Menschen häufiger verdächtigt, weil sie fremd aussehen. Darum sagt die Kriminalstatistik wenig aus, da sie nur die Strafanzeigen benennt, aber nicht die die Zahl der von den Gerichten verurteilten, Und die ist weit geringer. Ängste und Unsicherheit können die Parteien und auch der Runde Tisch niemand nehmen. Aber es ist eine Aufgabe der Politik präventiv für Sicherheit und sorgen. Darum muss man die gesellschaftlichen Ursachen von Kriminalität wie zerrüttete Familienverhältnisse, Gewalt, mangelnde Perspektiven usw. angehen.

Was geschieht bei Verstößen gegen das Abkommen?

Wenn sich jemand beim Runden Tisch beschwert, werden zwei Schiedspersonen mit der Beschwerde befasst. Die sollen darüber entscheiden, ob das Abkommen verletzt wurde. Die Parteien haben sich damit einverstanden erklärt, dass die Schiedsleute – derzeit von der katholischen und evangelischen Kirche – mit dem Runden Tisch dann einschreiten können. Sie können dazu auffordern, etwa einen Flyer nicht mehr zu verteilen oder ein Plakat abzuhängen. Aber das war bisher, also seit 1998, noch nicht der Fall.

Wird die AfD ausgegrenzt?  

Für den Kölner Runden Tisch sind Menschenwürde und Menschenrechte die Grundlage der Auseinandersetzung auf dem Boden des Grundgesetzes. Das Grundsatzprogramm der AfD und ihre aktuelle Forderung nach Remigration und massenhaften Abschiebungen (Björn Höcke) ist das Gegenteil von dem, wofür der Kölner Runde Tisch für Integration steht. Darum laden wir die AfD nicht ein, dem Fairnessabkommen beizutreten.

Dazu sagt der Spitzenkandidat der AfD in Köln Mathias Büschgens im Nachrichten Portal NIUS am 26. August: Die AfD würde „das Abkommen „niemals unterzeichnen“ – es würde „unseren Grundsätzen widersprechen und unsere Überzeugungen verraten“.

Was ist der Runde Tisch für Integration

Der Kölner Runde Tisch für Integration diskutiert seit 1991 viermal im Jahr auf seinen Plenen und zu den Wahlen in öffentlichen Veranstaltungen über alle Themen von Flucht und Migration. Von Aufenthalt bis zum Spracherwerb, von der Wohnungssuche bis zum Kita Platz, von den Regeln des Zusammenlebens bis zur sozialen Ungleichheit und natürlich auch über Sicherheit und Kriminalität. Unser Adressat sind Politik und Stadt sowie Parteien und gesellschaftliche Organisationen.  www.rundertischkoeln.de

Verantwortlich: Wolfgang Uellenberg van Dawen, Sprecher des Kölner Runden Tisches für Integration

c/o Kölner Flüchtlingsrat

Herwarthstr. 7

50672 Köln

Text: Erklärung des Sprechers des Kölner Runden Tisches für Integration und der Ombudsleute für das Fairnessabkommen mit den Parteien zum Kommunalwahlkampf 2025
Foto(s): APK/Archiv

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„Evangelisch. Für Vielfalt – gegen Hass“: Bildungseinrichtungen und Diakonie des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region beziehen Stellung

Angesichts zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung und rechtsextremer Strömungen haben die Bildungseinrichtungen und die Diakonie des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region eine gemeinsame Stellungnahme veröffentlicht. Unter dem Titel „Evangelisch. Für Vielfalt – gegen Hass“ bekennen sie sich klar zu den Wurzeln des christlichen Glaubens – und setzen ein starkes Signal für Demokratie und Menschenwürde.

„Hass zerstört das friedliche Zusammenleben von Menschen. Er macht blind für den Mitmenschen und schadet der Seele“, heißt es gleich zu Beginn der Erklärung. Demgegenüber betonen die Verfasser:innen: „Vielfalt ist kein Problem, sondern ein Segen. Gottes Segen gilt nicht nur einigen – sondern allen.“

Klare Position gegen Menschenfeindlichkeit

Die Bildungseinrichtungen und die Diakonie Köln und Region benennen in ihrer Stellungnahme unmissverständlich die Bedrohungen, die sie für Demokratie und Zusammenhalt sehen: Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit, religiöser Fanatismus und insbesondere Rechtsextremismus. „Diese Ideologien widersprechen unseren christlichen Werten“, heißt es.

„Wir wollen nicht schweigen, wenn Menschenfeindlichkeit gesellschaftsfähig gemacht werden soll“, erklärt Daniel Drewes (Ev. Jugendreferat Köln und Region) „Unsere Botschaft ist klar: Wir treten ein für Respekt, für Solidarität und für eine offene Gesellschaft.“

Auftrag von Bildung und Kirche

In Schulen, Erwachsenenbildung und diakonischen Angeboten setzen die Einrichtungen auf Aufklärung, Dialog und Solidarität. Dazu gehört, Vorurteile zu benennen, Verschwörungserzählungen zu entlarven und dort Grenzen zu ziehen, wo demokratische Grundwerte angegriffen werden. Gleichzeitig entstehen Räume für Begegnung, politische Bildung und Unterstützung – offen auch für den Austausch mit anderen Religionen und Institutionen.

„Wir möchten Menschen ermutigen, sich einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und für eine Gesellschaft einzutreten, die auf Würde und Respekt gründet“, so Lina Jakobs (Familienbildungsstätte).

Mut zum Aufbruch

Die Stellungnahme schließt mit einem biblischen Bild: „Lech lecha – Gehe!“, Gottes Aufforderung an Abraham, wird als Ansporn verstanden, mutig zu handeln – auch gegen Widerstände. „Das Christentum hat Menschen schon immer motiviert, aufzubrechen, Menschlichkeit zu suchen und das Gute zu wagen. In dieser Tradition wollen wir stehen.“

Begleitende Aktion bis zur Kommunalwahl

Bis zur Kommunalwahl am 14. September werden die Bildungseinrichtungen und die Diakonie Köln und Region täglich in den sozialen Medien kurze Zitate Rveröffentlichen. Damit soll die Haltung für Vielfalt und gegen Hass noch stärker sichtbar werden – innerhalb der evangelischen Kirche ebenso wie in der Öffentlichkeit.

Text: Claudia Klein-Adorf
Foto(s): Sammy Wintersohl

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„Prüfet alles und behaltet das Gute“: Gottesdienst des Evangelischen Schulreferates und Pfarramtes für Berufskollegs zum Schuljahresbeginn in der Kartäuserkirche

„Vor dem ersten Schultag nach den Ferien ist die Gefühlslage oft noch ein wenig kribbelig“, begrüßte Pfarrer Thomas vom Scheidt gemeinsam mit Superintendent Markus Zimmermann die Besucherinnen und Besucher im Gottesdienst zum Schuljahresbeginn in der Kartäuserkirche. „Da tut es gut, noch einmal innezuhalten, sich zu sammeln und zu stärken“, hieß der Schulreferent im Namen des Schulreferates und des Referats für Berufskollegs über sechzig Religionslehrerinnen und -lehrer willkommen.

Jahreslosung als Leitmotiv

In diesem Gottesdienst wolle man nachdenken über die Jahreslosung 2025: „Prüfet alles und behaltet das Gute“, so vom Scheidt. „Wenn wir das Gute in unsere Schulen und in unsere Welt tragen wollen, dann müssen wir das Gute auch in uns tragen.“ Und man müsse auch selbst Gutes erfahren. „Deshalb singen und beten wir zusammen. Deshalb lassen wir uns ansprechen von Gottes Wort. Wir feiern das Abendmahl und lassen uns segnen, um so gestärkt in das neue Schuljahr gehen zu können.“ Vom Scheidt bat Gott: „Lass uns das Gute in diese Welt und unsere Schulen tragen, lass uns Kraft schöpfen an Körper und Seele für die Zeit, die vor uns liegt. Sei du in unserer Mitte.“

Impuls 1: Prüfungsdruck im „Instagram-Zeitalter“

Im ersten von drei Impulsen ging Pfarrer Jost Klausmeier-Sass auf das „Instagram-Zeitalter“ ein. Diesem sei ein Prüfmodus zu eigen, der gerade bei Kindern und Jugendlichen fast unerträglich sei: „Bin ich schön? Bekomme ich Likes auf meine Äußerungen? Wie viele Rückmeldungen habe ich gekriegt? Habe ich viele Follower, sind andere beliebter, habe ich neueste Trends verpasst?“, reihte der Bezirksbeauftragte für Berufskollegs aneinander. Kinder und Jugendliche sähen sich einem Dauerprüfstand ausgesetzt.

Und bei den Erwachsenen? „Wir schauen mal auf die Beratungsliteratur in großen Buchhandlungen“, so Klausmeier-Sass. Meterweise Bücherregale mit Ratgebern, die erklären wollen, wie man sein Leben am besten hinbekommt. Dahinter stecke eine tiefe Verunsicherung, verwies der Pfarrer auf die Vielzahl dessen, was mittlerweile überprüft werde. „Hat man seine neue Life-Balance denn eingenommen, hat man das Glückskonzept für sich gefunden und setzt es auch um?“ Bevor wir ein „Prüfet alles und behaltet das Gute“ weiter bedenken würden, bat er Mitwirkende, ihm bitte zu erklären, „was das heißen soll in unserer christlichen Perspektive“.

Impuls 2: Orientierung an Paulus und christlichen Werten

Der Leitvers des Paulusbriefes an die Thessalonicher – „Prüfet alles und behaltet das Gute“ – stehe in einer ganzen Reihe von Ermahnungen oder Hinweisen, stellte Pfarrerin Claudia von Aswegen im zweiten Impuls fest. Paulus gebe Ratschläge für das Zusammenleben: kümmert euch umeinander; bemüht euch, einander etwas Gutes zu tun; habt Geduld mit allem.

Die prophetische Rede damals habe den Menschen zur Ermutigung und Erbauung gedient, so die Bezirksbeauftragte für Berufskollegs. Laut Paulus bringe die prophetische Rede den Geist Gottes. Dieser Geist „weht, wo er will und wie er will“. Er solle auch in der Gemeinde wirken und nicht ausgelöscht werden. Aber es gehe nicht nur darum, eine prophetische Rede zu hören und alles zu glauben, sondern auch darum, erneut zu prüfen. Dies habe für die Gemeinde ein Problem dargestellt: „Wie soll man jetzt unterscheiden, ob das ein richtiger oder nicht richtiger Geist ist, der da gesprochen hat? Und wie kann man die Geister voneinander unterscheiden?“

Der Apostel Paulus orientiere sich daran und frage: „Was ist der Wille Gottes?“ Paulus gehe davon aus, „dass Menschen den Willen Gottes erkennen können, wenn sie sich auf ihn einlassen“, so von Aswegen. Einige Verse vorher heiße es in seinem Brief: „Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen.“ Vielleicht sei das ein Hinweis für eine Möglichkeit, wie der Glaube im Leben verankert werden könne. „Im Glauben lassen wir uns auf Gott ein“, so die Bezirksbeauftragte. Er gebe uns die Möglichkeit, das Gute zu erkennen und auch vom Bösen zu unterscheiden.

Von Aswegen findet es wichtig, in ihrer Tätigkeit für Menschen hilfreich zu sein. „Aber es gibt auch Zeiten, wo sich Entscheidungen im Nachhinein als falsch herausstellen.“ Paulus sage: Prüft nochmal, prüft immer wieder. Das könne laut der Impulsgeberin ein Hinweis auch für unseren Alltag sein. „Immer wieder prüfen“, glaubt von Aswegen an einen Auftrag – „und alles Gute behalten“.

Impuls 3: Schule zwischen Veränderung und Bewahrung

Im dritten Impuls dachte Dr. Rainer Lemaire, Schulreferent, an das, worauf er sich ganz persönlich zu Beginn des neuen Schuljahres freut: auf das Lehrerzimmer als seinen zentralen Hafen, den er mehrmals täglich ansteuere. Er freut sich auf neue Schülerinnen und Schüler und das, was sie „zu unserer Reli-Reise in diesem Schuljahr beitragen“. Ebenso freut er sich auf seine Kolleginnen und Kollegen, „mit denen ich seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeite“. Auch auf die zuverlässige Mikrostruktur, „auf die ich mich verlassen kann“. Und wie viel Zeit habe er mit seinen Kollegen schon neben dem alltäglichen Unterricht in das System Schule gesteckt, um es zu verbessern. „Vieles haben wir auch schon erreicht. Da ist wirklich viel Gutes, was meiner Prüfung standhält“, so der Schulreferent.

Der Vers „Prüfet alles und behaltet das Gute“ habe für Lemaire zwei Seiten: „Die Sehnsucht nach Veränderung, die wir im System Schule ganz sicher brauchen, und den Impuls, auch das Gute zu sehen, das wir schon erreicht haben.“ Vielleicht nehme er diesen Vers einfach mit in das neue Schuljahr und lasse sich überraschen, wann und wo dieser Vers gedanklich aufploppt und ihm einen Impuls in die eine oder andere Richtung gibt.

Lemaire teilte noch einen Gedanken zum biblischen Kontext. Paulus warne davor, die prophetische Rede zu verachten. Gleichzeitig fordere er auf, alles zu prüfen und das Gute zu behalten. „Propheten haben einen solchen Prüfauftrag. Als Anwälte für Gottes Gerechtigkeit und Gottes Wahrheit.“ Wir seien keine erwählten Propheten, „aber wir haben als Kirche einen prophetischen Auftrag“, sagte Lemaire. Vielleicht könne der Vers auch eine Ermutigung für uns sein. Eine Ermutigung, diesen Auftrag als Kirche wahrzunehmen – „mit seinen beiden Seiten prüfen und behalten“. Das könne man sicher in der Schule tun, aber auch an vielen anderen Orten und in vielen anderen Situationen, schloss Lemaire.

Abendmahl, Segen und Fürbitten

Gott habe sich den Menschen zugewandt, um sie zu stärken und aufzurichten, sprach Superintendent Markus Zimmermann vor dem Abendmahl und dem anschließenden Segen. Gott habe sich den Menschen zugewandt, um deutlich zu machen, dass er ihnen nahe sei, um immer neu Kraft zu schenken.

In den Fürbitten wurde gebetet für die Schülerinnen und Schüler: „Segne sie mit Freundschaften und guten Begegnungen.“ Für die Lehrerinnen und Lehrer: Mögen sie Gesundheit an Körper und Geist und immer wieder den Wert ihres Tuns erfahren. „Wir bitten für alle, die in der Schule ihren Beitrag für ein gelingendes Miteinander leisten“, hieß es weiter. Eingeschlossen in die Bitten an Gott war auch das „Bildungssystem, in dem das Wohl der Menschen an erster Stelle“ stehen solle.

Musik und gemeinsamer Ausklang

In den Händen von Thomas Frerichs, Kantor der Kartäuserkirche, lag die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes. Dessen Kollekte fließt an Südwind, das Institut für Ökonomie und Ökumene in Siegburg, das sich für eine gerechte Weltwirtschaft einsetzt. Im Anschluss folgten die Besuchenden der Einladung zu Gespräch und Imbiss.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich

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„Wir müssen nicht stark tun“ – Ein Gespräch mit Pfarrer Duy-Anh Daniel Phan

Was bedeutet es, in einer Zeit des Umbruchs Pfarrer zu sein – mitten in Köln, zwischen Hochschule, Stadtgesellschaft und Transformationsprozessen?

Duy-Anh Daniel Phan verbindet biografische Brüche mit theologischem Tiefgang, persönliche Erfahrungen mit politischer Haltung. Als evangelischer Studierendenpfarrer und Teil des Transformationsprozesses „Hier und Weiter“ im Kirchenkreis Köln-Mitte steht er für eine Kirche, die zuhört, lernt und sich verändert – getragen von Vielfalt, Teilhabe und dem Glauben an Gottes Mitgehen.

Im Interview spricht er über Räume des Scheiterns, seinen Ordinationstag, seine Erfahrungen als Kind vietnamesischer Geflüchteter – und darüber, warum es gerade heute mutige, ehrliche und solidarische Kirche braucht.

„Mut zum Scheitern“ – was mich zuletzt bewegt hat

Mich haben in den letzten Monaten besonders zwei Dinge bewegt:
Zum einen unsere „Fuck-Up-Night“ mit Studierenden. Da erzählen junge Erwachsene ehrlich von Momenten, in denen etwas nicht geklappt hat – Prüfungen, Beziehungen, Projekte. Kein Glanz, keine Inszenierung. Stattdessen Mut, sich den eigenen Brüchen zu stellen. Für mich ist das zutiefst evangelisch: Wir müssen nicht stark tun, um angenommen zu sein. Wir schauen hin, halten aus, fangen neu an – miteinander. Dieser Abend hat mich gelehrt, wie heilsam ein Raum ist, in dem wir Scheitern nicht verstecken, sondern teilen und verwandeln.

Zum anderen die Vertiefung in Transformationsprozesse in Köln-Mitte. Ich komme mit sehr unterschiedlichen Menschen ins Gespräch – über Gegenwart und Zukunft von Kirche und Gesellschaft. Das allgemeine Narrativ ist oft düster: Abbau, Einsparungen, Überforderung. Und doch erlebe ich genau in diesen Gesprächen so viel Gutes: Leidenschaft, Kreativität, Hoffnung. Menschen, die mitarbeiten wollen an einer Kirche und Gesellschaft, die von Vielfalt, Liebe und Solidarität getragen wird. Diese Resonanz macht mich zuversichtlich – trotz aller realen Herausforderungen.

Meine Ordination: Ein Satz, der mich trägt

Im Ordinationsvorhalt, dem Dienstauftrag als Pfarrperson, gibt es einen Satz, der mich seit Längerem beschäftigt: „Gib keinen verloren.“ Ehrlich gesagt, ringe ich damit. Ich bin nur ein Mensch – wie soll ich die Kraft haben, niemanden aufzugeben, gerade wenn ich an extremistische oder rassistische Haltungen denke?

Im Nachdenken wurde mir klar: Dieser Auftrag ist nie ein Solo. Ich trage ihn mit einer Gemeinde, mit Kolleg*innen, Freund*innen – und vor allem: Gott geht mit. In dem Moment, als meine Mentorin Pfarrerin Miriam Haseleu, die um mein Ringen wusste, diese Worte aussprach, habe ich das gespürt: „Du bist nicht allein. Du versprichst hier nicht nur – du wirst auch gestärkt.“ Diese Erfahrung von Weggemeinschaft prägt mich. Sie passt zu meinem Ordinationsvers aus der Emmaus-Erzählung: Glaube geschieht unterwegs, im Zuhören, im gemeinsamen Deuten – „Brannte nicht unser Herz?“

Warum Vielfalt keine Option ist, sondern Haltung

Ich bin einer der wenigen Pfarrpersonen in Köln mit internationaler Familiengeschichte – meine Familie kam als Geflüchtete aus Vietnam nach Deutschland. In Köln erlebe ich: Ich werde nicht trotz, sondern gerade wegen meines Namens, meines Aussehens und meines nichtakademischen Starts ernst genommen. Dieses Angenommen-Sein möchte ich weitergeben.

Darum heißt Kirche für mich: Vielfalt leben – nicht als Extra, sondern als Grundhaltung. Räume schaffen, in denen Generationen und Kulturen voneinander lernen; in denen marginalisierte Stimmen nicht nur „mitgedacht“, sondern mitbestimmen und mitgestalten. Und auch politisch klar sein: Wir beziehen Stellung, wo Menschenwürde bedroht ist. Das ist für mich gelebter Glaube.

Wie ich Kirche verändern möchte

Mein roter Faden: eine ehrliche und zuhörende Kirche, die für die Sorgen und Hoffnungen der Menschen eintritt. Mich treibt die Frage um: Wie kann Kirche anders werden – gerechter, rassismuskritischer, feministischer, partizipativer?

Ein Herzensprojekt ist meine halbe Stelle im kirchlichen Transformationsprozess „Hier und Weiter“. Transformation soll vom Menschen und ihren Themen her gedacht sein – nicht um der Strukturen willen. Unsere Ressourcen sind dafür da, Leben zu dienen und Demokratie zu stärken, nicht nur die eigene Organisation zu stabilisieren. Konkret heißt das: gemeinsam mit Haupt- und Ehrenamtlichen neue Formate ausprobieren, Kooperationen in die Stadtgesellschaft hinein, Beteiligung auf Augenhöhe – und aus gelungenen wie misslungenen Versuchen lernen.

Junge Menschen erreichen – mit vier klaren Werten

Erstens: zuhören. Wirklich. Aushalten. Verstehen. Noch mal von vorne anfangen. Wir Theolog*innen sind geübt darin, schnell mit Worten (und Predigten) zu kommen. Ich möchte zuerst die Frage stellen: Was braucht ihr?

Zweitens: partizipativ handeln. In der Evangelischen Studierendengemeinde sind so Formate entstanden wie die Fuck-Up-Night oder Ermutigungsabende, bei denen wir inspirierende Menschen einladen. Es geht nicht darum, „Programme“ zu setzen, sondern Räume, in denen junge Erwachsene mitgestalten können – spirituell, intellektuell, politisch.

Drittens: verlässlich bleiben. Vier Werte tragen meine Arbeit – nicht spektakulär, aber wirkungsvoll:

  • Verlässlichkeit: Zusagen gelten. Man kann sich aufeinander verlassen.

  • Kompetenz: Wissen und Ideen werden kollegial, kreativ und innovativ zusammengebracht – auf Augenhöhe.

  • Wertschätzung: Ehrenamt hat Respekt verdient und ein echtes „Danke“. Ohne euch geht es nicht.

  • Qualität: Sorgfalt und Liebe zum Detail – ob Gottesdienst, Kultur, Seelsorge oder Bauprojekt.

So entsteht Vertrauen. Und Vertrauen ist die wichtigste „Brücke“ zu jungen Menschen.

Mein Wunsch für die Zukunft: Relevanz statt Größe

Ich bin vorsichtig mit großen Fahrplänen. Die nächsten Jahre werden einschneidend: weniger Mittel durch demografische Effekte, weitere Austritte, Relevanzverlust – und vor allem der berechtigte Vertrauensverlust, spätestens nach den Ergebnissen der ForuM-Studie. Ich glaube nicht an schnelle Antworten.

Ich denke realistisch und zugleich hoffnungsvoll: Wir werden vertrauensvolle Beziehungen aufgebaut haben – Orte, an denen man Fragen, Zweifel und Glauben teilen kann. Dass wir neue Formen von Gemeinde erprobt haben, die näher am Alltag der Menschen sind. Dass wir als Kirche kleiner, aber relevanter geworden sind: eine Gemeinschaft, die die Botschaft von Glaube, Hoffnung und Liebe in verständlicher Sprache lebt.

Wenn dann Menschen sagen können: „Hier wurde mein Herz berührt – ich wurde gesehen, gehört, ernst genommen“, dann bin ich dankbar, Teil davon zu sein. Nicht als „Alpha-Pfarrer“, sondern als Mitgehender in einem guten Team – mit mehr Fragen als Antworten, aber mit der Zuversicht: Gott geht mit.

Duy-Anh Daniel Phan steht exemplarisch für eine neue Generation kirchlicher Stimmen: glaubwürdig, lernbereit, kritisch und zugleich tief verwurzelt im evangelischen Glauben.
Seine Antworten zeigen: Es braucht keine schnellen Antworten, aber klare Haltungen. Keine großen Versprechungen, aber gelebte Verlässlichkeit.

Inmitten struktureller Herausforderungen setzt er auf Beziehung, Beteiligung und geistliche Tiefe. Wenn Kirche Zukunft haben will, dann so – ehrlich, demütig und menschenzugewandt.


Zur Person: Duy-Anh Daniel Phan im Porträt

Daniel Phan

Duy-Anh Daniel Phan (Jg. 1991) arbeitet als Ev. Studierendenpfarrer in Köln sowie im urbanen Transformationsprozess „Hier und Weiter“ des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte. Er verbindet Praxis und Forschung als Doktorand der Kirchengeschichte (Neuzeit, Schwerpunkt Aufklärung/Pietismus) an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. Er ist gelernter Justizfachangestellter und hat Evangelische Theologie in Marburg, Wuppertal und Bonn studiert (Kirchliches Examen). In seiner Freizeit: Triathlon, Lesen, Gitarre.

Text: APK
Foto(s): Martin Kropf

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Wochentipps: Sommerabende, Klangwelten und kreative Begegnungen in den Kirchenkreisen

Die kommenden Abende bieten vielfältige Begegnungen, Kreativität und musikalische Höhepunkte – von urbanen Treffpunkten über Orgelkunst und Jubiläumsfeiern bis hin zu Sommerklängen, spirituellen Impulsen und zukunftsweisenden Fragen – hier unsere Wochentipps:

28.08.2025, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes
DiakoniePunkt Nippes, Yorckstr. 10
Eat ’n‘ Great: Feierabendtreff in Nippes
Zusammen kochen, neue Leute treffen und gemeinsam den Abend genießen.
Am Donnerstag, 28. August, lädt das Netzwerk „hier+weiter – Evangelisch leben in Köln“ von 19 bis 22 Uhr zum Feierabendtreff „Eat & Greet“ in den DiakoniePunkt Nippes, Yorckstraße 10, ein. Gemeinsam kochen, neue Leute aus dem Veedel kennenlernen und entspannt den Abend genießen – darum geht es bei diesem offenen Angebot für alle zwischen 25 und 40 Jahren. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung per E-Mail an marina.vonameln@diakonie-koeln.de oder unter www.lutherkirche-nippes.de ist erforderlich. Ein weiteres Treffen findet am Donnerstag, 25. September, statt.
marina.vonameln@diakonie-koeln.de
www.lutherkirche-nippes.de

28.08.2025, 19:30
Trinitatiskirche
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Fantasien, Choräle und Toccaten aus vier Jahrhunderten
Orgelkonzert mit Markus Karas
Am Donnerstag, 28. August, 19.30 Uhr, lädt der Evangelische Kirchenverband Köln und Region in die Trinitatiskirche, Filzengraben 4, zu einem vielfältigen Orgelkonzert mit Markus Karas ein. Auf dem Programm stehen Meisterwerke aus vier Jahrhunderten – von Johann Sebastian Bachs G-Dur-Fantasie (BWV 572) über Franz Liszts monumentales Praeludium und Fuge auf B-A-C-H bis zu César Francks Choral in a-Moll und Olivier Messiaens „Le Banquet Céleste“. Ergänzt wird das Programm durch zwei Choralbearbeitungen und eine Toccata des renommierten Bonner Organisten und Komponisten Markus Karas selbst. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.
www.trinitatiskirche-koeln.de

29.08.2025, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Gnadenkirche, Hauptstraße 256, 51465 Bergisch Gladbach
250 Jahre Evangelische Kirchengemeinde – Festwoche in Bergisch Gladbach
Gottesdienste, Chorkonzert, Tauf- und Gemeindefest an mehreren Orten
Die Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach lädt anlässlich ihres 250-jährigen Bestehens zu festlichen Jubiläumsveranstaltungen ein. Vom Freitag bis Sonntag, 29. bis 31. August, wird mit Gottesdiensten, einem Tauf- und Gemeindefest und einem Abschlusskonzert an mehreren Orten der Gemeinde gefeiert. Den Auftakt macht am Freitag, 29. August, 18 Uhr, ein festlicher Eröffnungsgottesdienst in der Gnadenkirche, Hauptstraße 256. Die Predigt hält Pfarrer Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Im Anschluss sind alle Gäste zu einem Empfang eingeladen. Am Samstag, 30. August, beginnt um 11 Uhr ein buntes Gemeindefest mit Tauffeier rund um die Kirche Zum Frieden Gottes, Martin-Luther-Straße 13. Für Kinder, Familien und alle Interessierten gibt es ein vielfältiges Programm mit Musik, Aktionen und Verpflegung. Der zentrale Festgottesdienst am Sonntag, 31. August, 10 Uhr, in der Kirche zum Heilsbrunnen, Im Kleefeld 23, steht unter dem Thema „500 Jahre Evangelisches Gesangbuch“. Den klangvollen Abschluss der Festwoche bildet ein Konzert in der Heilig-Geist-Kirche, Handstraße 247, das um 17 Uhr beginnt. Unter der Leitung von Joanna Lenk und Norbert Bolin gestalten alle Chöre der Gemeinde ein gemeinsames Programm.
www.kirche-bergischgladbach.de

29.08.2025, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Lukaskirche, Porz-Mitte, Mühlenstraße 2, 51143 Köln
Baustellen-Jause mit Musik am Lukasquartier
Abendmahlzeit, Getränke und Live-Musik
Die Evangelische Kirchengemeinde Porz lädt am Freitag, 29. August, 18 Uhr, zur „Baustellen-Jause mit Musik“ rund um die Lukaskirche, Mühlenstraße 2, ein. Während der laufenden Bauphase soll die Veranstaltung einen ersten Eindruck davon vermitteln, wie sich das Gelände künftig mit Leben füllen kann. Gereicht werden kalte Speisen und gekühlte Getränke – ganz im Sinne einer traditionellen „Jause“. Musikalisch eröffnet das Blechbläser-Sextett Polizüka Brass den Abend. Die Band, deren Mitglieder aus Porz, Libur, Zündorf und Kalk stammen, präsentiert ein vielfältiges Repertoire von Volksliedern und geistlicher Musik bis hin zu Pop, Evergreens und Geburtstagsständchen. Ab Einbruch der Dämmerung übernimmt das Duo Mike & Tom die musikalische Unterhaltung mit Schlagern, Folksongs und Oldies. Der Eintritt ist frei, der Förderverein Lukaskirche freut sich über Spenden. Das Gelände ist – abseits der gesicherten Baustellenbereiche – für alle offen. Gäste werden gebeten, sich auf eine Baustellenatmosphäre einzustellen.
www.kirche-porz.de

29.08.2025, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein
Kreuzkirche Buchheim, Wuppertaler Straße 21, 51067 Köln
Open-Air-Konzert vor der Kreuzkirche Buchheim
Swing und Jazz mit den Summerville Sisters
Christina Michel, Kasia Bortnik und Thanh Mai Susann Kieu sind zusammen die Summerville Sisters. Die in Köln ansässigen diplomierten Musikerinnen entwickelten ihre Expertise im traditionellen Close Harmony Gesang mit Schwerpunkt auf Swing und Jazz. Dabei haben sie sich intensiv mit der Musik der legendären Boswell Sisters und Andrews Sisters auseinandergesetzt. Im Laufe der Zeit erweiterten die Summerville Sisters ihr künstlerisches Profil um eigene Kompositionen mit komplexen, virtuosen Vokalstrukturen, unkonventionellen Grooves und Taktarten. Im Rahmen der Reihe „Sommerkonzerte“ der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein geben sie am Freitag, 29. August, ein Konzert auf der Bühne vor der Kreuzkirche Buchheim, Wuppertaler Straße 21. Das Konzert dauert etwa eine Stunde und beginnt um 20 Uhr. Die Veranstaltung geht von 19 bis 22 Uhr, sodass vor und nach dem Konzert Zeit zum Kennenlernen bei einem kalten Getränk besteht.
www.kirche-koeln-muelheim.de

30.08.2025, 17:00
Evangelische Nathanael-Kirchengemeinde Köln-Bilderstöckchen
Nathanaelkirche Bilderstöckchen, Escher Straße 160, 50739 Köln
Tour der Verkehrswende – Lesung und Diskussion mit Boris von Heesen
Einblicke in Männlichkeitsbilder und Mobilität
Im Rahmen der „Tour der Verkehrswende 2025“ liest Boris von Heesen am Samstag, 30. August, 17 Uhr, in der Nathanaelkirche in Köln-Bilderstöckchen, Escher Straße 160, aus seinem Buch „Mann am Steuer“. Anschließend lädt der Autor zur Diskussion über Geschlechterrollen, Verkehrspolitik und gesellschaftlichen Wandel ein. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
www.nathanaelgemeinde-koeln.de

31.08.2025, 15:00
Evangelische Kirchengemeinde Rodenkirchen
Erlöserkirche, Sürther Str. 34, 50996 Köln
Einführungsgottesdienst für Gregor Wiebe und Simon Manderla
Zwei neue Pfarrer für die Kirchengemeinden in Rodenkirchen, Rondorf und Sürth-Weiß
Am Sonntag, 31. August, werden Pfarrer Gregor Wiebe und Pfarrer Simon Manderla in einem feierlichen Einführungsgottesdienst offiziell in ihr neues Amt als Pfarrer durch Pfarrer Bernhard Seiger, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd, eingeführt. Die Feier beginnt um 15 Uhr in der Erlöserkirche Rodenkirchen, Sürther Straße 34. Beide Theologen wurden Ende April von den Presbyterien der drei evangelischen Kirchengemeinden Rodenkirchen, Rondorf und Sürth-Weiß gewählt. Ab Montag, 1. Juli, sind sie bereits im Dienst: Simon Manderla übernimmt die Gemeinde Sürth-Weiß, Gregor Wiebe die Gemeinde Rondorf. Die drei Kirchengemeinden bereiten derzeit ihre Fusion zur neuen Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Rodenkirchen vor, die ab dem Jahr 2026 bestehen wird. Die neu gewählten Pfarrer gestalten diesen Prozess gemeinsam mit Pfarrer Michael Miehe, der bis zu seinem Ruhestand in Rodenkirchen tätig ist. Ziel ist es, eine starke, lebendige Gemeinde im Kölner Süden zu formen.
www.erloeserkirche-rodenkirchen.de

31.08.2025, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Delling
Evangelische Kirche Delling, Delling 8, 51515 Kürten
Sonntagsmusik in der Evangelischen Kirche Delling
Duo „focus baroque“ spielt auf barocken Instrumenten
Die Evangelische Kirchengemeinde Delling lädt zur Sonntagsmusik am Sonntag, 31. August, 17 Uhr, ein. In der Evangelischen Kirche Delling, Delling 8, unternimmt das Duo „focus baroque“ eine kleine Sommerreise ins Italien des Barock. In den Cellosonaten von Antonio Vivaldi und Benedetto Giacomo Marcello werden Gefühle wie Freude, Trauer, Besinnung, Wut, Entspannung durch Musik unmittelbar ausgedrückt und hörbar gemacht. Ergänzt durch Domenico Scarlattis Sonaten für Cembalo einerseits und Johann Sebastian Bachs Musik für Cello solo andererseits ergibt sich ein abwechslungsreiches Programm. Es musizieren Holger Faust-Peters und Irén Lill auf barocken Instrumenten. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
www.kirche-delling.de

01.09.2025, 19:00
Evangelische Gemeinde Köln
Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, 50672 Köln
„Ritual Music“ mit Maria de Alvear und „hand werk“
Konzertreihe in der Christuskirche Köln
Am Montag, 1. September, 19 Uhr, lädt die Evangelische Gemeinde Köln im Rahmen der Konzertreihe „Ritual Music“ in die Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, ein. Treffpunkt ist vor dem Haupteingang, von wo aus das Publikum zunächst zu einem gemeinsamen Hör-Spaziergang aufbricht. Anschließend gestaltet die Komponistin Maria de Alvear zusammen mit dem Ensemble „hand werk“ und Kuratorin Sophie Emilie Beha den Konzertabend. Maria de Alvear, die sich in ihren über 200 Kompositionen intensiv mit Ritualen und Zeremonien auseinandersetzt, versteht ihre Aufführungen als Erfahrungen, in denen Grenzen von Musik, Theater, Natur und Spiritualität ineinanderfließen. Zuschauerinnen und Zuschauer werden Teil einer Gemeinschaft, in der Sehen, Hören und Fühlen zusammengehören. Für diesen Abend hat sie eigens das Werk „Prinzipien und Anfänge (Principios y comienzos)“ komponiert. Der Eintritt ist frei.
www.christuskirche-koeln.de

03.09.2025, 20:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes
Lutherkirche, Siebachstraße 85/ Merheimer Straße 112, 50733 Köln
Köbes Underground live in der Kulturkirche Köln
Zwei Abende voller Musik, Witz und Mitsing-Hits
Sie sind Kult in Köln und weit darüber hinaus: Köbes Underground – bekannt als Hausband der Stunksitzung – treten am Mittwoch und Donnerstag, 3. und 4. September, jeweils 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), in der Kulturkirche Köln, Siebachstraße 85, mit ihrem Programm „Loss mer singe“ auf. Seit über 30 Jahren begeistert die Band mit Frontmann Ecki Pieper ihr Publikum mit schrägen Coverversionen, kluger Satire und mitreißender Spielfreude. Der Eintritt kostet jeweils 37 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr. Tickets sind unter www.kvstickets.com erhältlich.
www.kulturkirche-koeln.de

Text: APK
Foto(s): AI

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Ökumenische FC-Andacht feiert kölsches Doppeljubiläum im Dom

Mit Schnaps- und jecke Zahlen haben es Kölnerinnen und Kölner. So geriet der ökumenische Wortgottesdienst für Fußballfreunde im Kölner Dom in diesem August zu einem ganz besonderen. Denn die 11. Auflage der „FC-Andacht“, schon ein kölsches Jubiläum für sich, stand ganz im Zeichen eines Doppeljubiläums: Auf den Tag genau vor 777 Jahren wurde der Grundstein für den Kölner Dom gelegt. Und 2025 besteht der 1. FC Köln 77 Jahre. Beiden wurde mehrfach gratuliert – und insbesondere in den zwei Predigten auch das gefeiert, was beide verbindet.

Überraschungen zum Saisonstart

Zum Start in die neue Fußball-Bundesliga-Saison baten über 4000, weitgehend mit Trikot und Schal ausgestattete, Besuchende Gott um seinen Segen für einen guten Verlauf. Sie beteten für alle Vereine in allen Ligen, für einen fairen Umgang zwischen allen Spielern, Mannschaften, Schiedsrichtern und Fans. Soweit wie gewohnt. Darüber hinaus hielt die Andacht mit Dom- und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Stadtsuperintendent Bernhard Seiger zum historischen Datum mehrere Überraschungen bereit.

Prominente Stimmen bei den Fürbitten

Wann sonst tragen FC-Legende und Weltmeister Pierre „Litti“ Littbarski, Stadionsprecher Michael Trippel oder die FC-Geschäftsführer Philipp Liesenfeld und Philipp Türoff im Altarraum Fürbitten vor? Stellvertretend bat Trippel mit seiner markanten Stimme um ein gutes Auge für Schiedsrichter sowie Verantwortliche der Vereine, des DFB und in den Ligen bei ihren Entscheidungen: „Schenke ihnen den Geist der Klugheit.“

Bläck Fööss im Dom

Und wann sonst präsentiert die vor 55 Jahren gegründete Kölner Band Bläck Fööss im Dom drei ihrer Stücke – und damit ein viertes kölsches Jubiläum? Neben dem Klassiker „En unsrem Veedel“ führte sie zwei neue Lieder auf: Mit „Dreimol Sibbe“ eine weitere Hommage an die nun „erwachsene“, am Himmel kratzende Kathedrale sowie mit „D´r zwölfte Mann“ eine Würdigung leidenschaftlichen Fan-Daseins schlechthin.

Wie die FC-Andacht begann

Als Kleine 2012 als Geistlicher an den Dom kam, erinnerte der gebürtige Neusser in seiner auch humorvollen Begrüßung, wusste er schon lange, dass es genau drei große Marken gibt, die deutschland- und weltweit mit Köln verbunden werden: der Dom, der Karneval, der 1. FC Köln. Zwar habe es damals einen Dom-Gottesdienst mit Kölner Karnevalisten zur Sessionseröffnung gegeben. Aber keinen mit Kölner Fußball-Fans zur Eröffnung der Bundesliga-Saison. „Da haben wir Abhilfe geschaffen. Seither feiern der evangelische Stadtsuperintendent und der katholische Stadtdechant in bestem ökumenischem Einvernehmen diesen Gottesdienst.“

Dom und FC: eine enge Verbindung

Der Kölner Dom und der FC seien seit dessen Gründung eng verbunden, so Kleine. Nicht zuletzt durch den Dom im Logo des Vereins. Zudem stehe in der Geißbock-Loge des Clubs im RheinEnergie-Stadion seit einigen Jahren eine vor über hundert Jahren in der Dombauhütte geschaffene Fiale unseres Doms. Und vor jedem Spiel des FC gebe es nicht wenige Fans, die hier im Dom mit einer Kerze ihrem Wunsch und ihrer Hoffnung Ausdruck verliehen, der FC möge siegen oder mindestens nicht verlieren. „In dieser Saison sind wieder beide erstklassig, der Dom und der FC.“ Die zwei jecken Jubiläen müsse man in Köln einfach zusammen feiern.

Spende und Domsymbole im Trikot

„Als der Dom 1880 vollendet wurde, war das auch das Verdienst des Zentral-Dombau-Vereins (ZDV), der 1842 gegründet wurde“, stellte Kleine heraus. Dieser akquiriere bis heute erhebliche Finanzmittel für die Erhaltung des Doms. Er freute sich sehr, dass der 1. FC Köln der Kathedrale zum Jubiläum sein neues, schwarz-goldenes Ausweichtrikot mit ornamental eingewebten Domsymbolen gewidmet und einen entsprechenden Jubiläumsschal gestaltet habe. Zudem unterstütze der Club den ZDV mit einer großzügigen Spende und lade alle zur Mitgliedschaft im ZDV ein. Tatsächlich vermeldete dessen Präsidentin Prof. Dr. Barbara Schock-Werner bereits drei Tage später schon 150 neue Mitglieder.

Parallelen zwischen Kirche und Fußball

In ihren Predigten zogen Kleine und Seiger unter anderem Parallelen zwischen dem Dom und dem 1. FC Köln, zwischen Kirche/Religion und Sport. Man habe vor 777 Jahren diesen Dombau begonnen, um ein bisschen Himmel auf die Erde zu bringen, erklärte Kleine. Im letzten Buch der Bibel heiße es: „Der Himmel ist wie eine Stadt, die himmlische Stadt Jerusalem.“ Paulus habe in seinem Brief an die Gemeinde in Ephesus mitgeteilt: „Ihr seid nicht mehr Fremde, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.“ Damit habe er uns sagen wollen: „Wir sind eine große Gemeinschaft in der Kirche mit allen, die glauben. Wir sind aber auch eine große Gemeinschaft als Menschheitsfamilie, und wir dürfen uns in diesem Gotteshaus geborgen fühlen.“

Fundament, Werte und „lebendige Steine“

„Ihr seid auf das Fundament der Apostel gebaut; der Eckstein ist Jesus Christus selbst“, habe Paulus geschrieben. Kleine erläuterte, dass die zwölf Heiligenfiguren an den Binnenchor-Säulen die zwölf Apostel darstellten. „Außerdem Maria und Jesus selbst. Es sind quasi Jesus und seine Mannschaft.“ Er bilde das Fundament, auf dem wir als katholische, als evangelische, als christliche Kirche stünden. „Diese zwölf Männer der ersten Stunde sind unser Fundament. Wir stehen immer auf dem Fundament, das andere gelegt haben.“

Natürlich stehe auch unser FC mit seiner Historie auf einem vor uns errichteten Fundament. 1948 sei der Grundstein zum 1. FC Köln gelegt worden. Als weiteres Fundament nannte Kleine neben den Gründervätern und konkreten Menschen seiner Vereinsgeschichte „die Werte, für die der FC, der Fußball und eigentlich jeder Mannschaftssport steht: Gemeinschaft, Teamgeist, Begeisterung, Fairness, Rücksicht“. Ohne dieses Fundament würde alles irgendwie ins Rutschen geraten.

Es gebe in der Gotik ebenso stabilisierende Schlusssteine, zeigte Kleine nach oben. Löse man diese heraus, bestehe die Gefahr, dass alles zusammenbreche. „Durch Jesus Christus wird der ganze Bau zusammengehalten“, so Kleine anschaulich. „Mit anderen Worten: Was wäre der Glaube, wenn wir in der Kirche alles Mögliche machen würden, aber Gott keine Rolle spielt?!“ Ein lebendiger Gott.

Deshalb sei wichtig, dass das Fundament immer auch weitergebaut werde. Von Menschen als „lebendigen Steinen“. Nur lebendige Steine erfüllten diesen Dom, erbaut aus vielen toten Steinen, mit Leben. „Was wäre die Kirche, wenn es keine Gemeinde gibt? Wenn es keine Menschen gäbe, die sagen, wir gehören dazu? Dann wäre alles leer – und letzten Endes tot. Aber so ist es ja nicht. Auch das gilt nicht nur für den Dom.“

„Lebendige Steine“ des 1. FC Köln

„Was wäre der Club, wenn man sagt, der FC wird jetzt schon 77, aber er hat keine Mitglieder mehr. Was wäre ein Erstligaspiel des FC, wenn niemand zum Zuschauen und Jubeln kommt?“, stellte der Stadtdechant in den Raum. „Es würde die Seele des Clubs fehlen, wenn da nicht Menschen wären, die sagen: Ja, wir sind auch lebendige Steine dieses 1. FC Köln, wir stehen zusammen! Wir sorgen dafür, dass unser FC etwas Lebendiges ist, dass unser FC dynamisch in Bewegung bleibt, sich immer wieder erneuert und neu aufstellt.“

Begeisterung in Kirche und Sport

Das Haus des 1. FC Köln werde zusammengehalten durch das Gemeinschaftsgefühl, den Sportsgeist und die Begeisterung der Mitglieder. „Um Begeisterung geht es auch bei uns in der Kirche.“ In erster Linie gehe es natürlich um Gott und Christus, aber auch um die Begeisterung der Gläubigen. Dieser Dom stehe auch heute noch für Offenheit. „Jeder Mensch ist hier im Dom herzlich willkommen. Und das ist wieder eine Gemeinsamkeit mit dem 1. FC Köln!“, so Kleine.

Olympia als Brücke von Sport und Religion

„Was haben Religion und Sport miteinander zu tun?“ fragte der Stadtsuperintendent eingangs seiner Predigt. Die Antwort glaubt er vor Wochen im griechischen Olympia gefunden zu haben: „Ganz viel. Die Wurzeln liegen in der Antike.“ Aus dem ganzen Land sei man für Wochen zu den dortigen heiligen Spielen zusammengekommen. Auch die Athleten hätten sich zu Fuß auf den langen Pilgerweg gemacht, „der erst zu den kulturellen Feiern führte und dann zum Wettkampf“.

Man habe gewusst, „der Mensch lebt vom Segen der Götter, der Mensch freut sich an den körperlichen Fähigkeiten“ und an den sozusagen zu Ehren der Götter geführten Wettkämpfen. „So war das Leben eine Einheit: eben im Respekt vor dem Göttlichen, ein Wissen darum, dass der Mensch eben nicht der Mittelpunkt der Welt ist, und auf der anderen Seite Kampf und Fleiß für die bestmögliche Leistung. Ein Lebensmodell“, sagte Seiger.

Das sei doch auch die Begründung für unsere ökumenische Andacht: „Wir bitten Gott um seinen Segen für eine friedliche und erfolgreiche Saison. Wir bitten um Fairness auf und neben dem Platz und um Respekt gegenüber jedermann. Und wir danken Gott für unseren Leib, für unseren Körper und all seine sportlichen Möglichkeiten.“ Und dann gehe es ins Stadion. „Ganz nahe ist das an der Ursprungsidee von Olympia“, meinte Seiger. Wir Menschen lebten von dem, was vom Himmel komme und was wir vom Himmel erwarteten. „Und von dem, wo wir wissen, wir sind bedürftig und dem, was wir selber ins Werk setzen. Beides zusammen bildet die Einheit des Lebens.“

Einheit durch Mannschaft und Fans

„Wir feiern einen bemerkenswerten Fußballverein“, blickte Seiger auf große Erfolge und in den letzten Jahren schwankende Leistungen des FC, dessen hohe Mitgliederzahl und breite Anhängerschaft. Natürlich habe der FC die besten Fans, schmeichelte er.

Am Ende gehe es immer um die Mannschaft, stellte Seiger fest. Der Apostel Paulus schreibe im gerade gehörten Korintherbrief von der Gemeinschaft der Christen als einem Leib. Dieser habe viele Glieder und nur zusammen bildeten sie einen lebendigen, dynamischen Organismus. Jeder Einzelne, führte Seiger aus, habe seine unverzichtbare Rolle im Ganzen. „Das ist wie bei einer Fußballmannschaft.“ Beim Fußball könnten wir sehen, wie entscheidend das Zusammenspiel aller Mannschaftsteile sei. Wie entscheidend das Wissen um die individuellen Stärken der Akteure und um die Spielidee.

Es gehe um das Miteinander auch der Nationen, sagte Seiger. „Es kommt nicht darauf an, aus welchem Land jemand ist, sondern dass er dem Leib, dem Ganzen dient“, blickte er auf ein Paulus-Wort. „Im aktuellen FC-Kader sind zwölf Nationalitäten vertreten“, so Seiger: „Wie schön, dass das so ist!“ Natürlich gehöre zur Mannschaft der zwölfte Mann, die zwölfte Frau, gehörten die Fans. „Wie oft kommt es darauf an, an einen Sieg zu glauben.“ Dass die Fans nicht verzweifelten, sondern ihr Team ermutigten in jeder Situation. „Auch dazu wollen wir heute Mut machen. Dass immer gute und ermutigende Stimmung da ist, die sich nicht anstecken lässt von einem dummen Geist, sondern fröhlich und lebensfroh nach vorne das gemeinschaftliche Erfolgserlebnis sucht. Und all das, ohne in allem das Maß zu verlieren.“

Geißbock Hennes als Symbol

Im RheinEnergie-Stadion bilde heutzutage das Maskottchen das Heiligtum, so Seiger. Der Geißbock Hennes IX. sei natürlich ein heiliges Tier. Schon die Bibel kenne den Geißbock als ein religiöses Symbol. „Er wird natürlich nicht geopfert, hier in Köln, niemals. Er wird geehrt und hofiert und steht stellvertretend für die Hingabe zum Verein.“ Er verbinde alle, die mit dem FC hofften, auf Fahnen, Trikots und Schals. „Und so stiftet er Gemeinschaft.“

„Und so ist das heute hier eine Einheit. Im Haus Gottes spüren wir Respekt vor dem Göttlichen, wir merken, wir sind Menschen mit Maß, mit Grenze, mit Sehnsüchten und mit Hoffnungen, aber auch mit ganz Vielem, was uns geschenkt wird.“ Wir spürten hier den Respekt vor dem Schöpfer, den Begleiter unseres Lebens.

Höhepunkt mit der FC-Hymne

Vor dem Schlusssegen dankte Kleine für das Mitsingen und Mitbeten. „Ihr seid ein toller zwölfter Mann, eine tolle zwölfte Frau.“ An die Mannschaft, den Trainer und alle Verantwortlichen beim FC richtete er die Bitte, es in dieser Saison nicht so aufregend zu machen wie in der letzten. „Wir tragen fest ein: nächstes Jahr, 1. Spieltag, Heimspiel 1. Liga.“ Dank erfuhr auch Wolf-Rüdiger Spieler. Der Organist stimmte zum Höhepunkt und Abschluss die FC-Hymne an, bei der sich wohl viele zumindest ein wenig in die sehr emotionale Stadionatmosphäre hineinversetzt fühlten: Unter kräftigem Gesang wurden die Schals präsentiert und schließlich leidenschaftlich mitsamt der Fahnen geschwenkt.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich

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Tag des offenen Denkmals 2025 am 13. und 14. September – Evangelische Perspektiven auf Geschichte, Kultur und Raum

Unter dem Motto „WERT-voll: Unbezahlbar oder unersetzlich?“ lädt der bundesweite Tag des offenen Denkmals am 13. und 14. September 2025 zu vielfältigen Entdeckungen ein. Evangelische Gemeinden und Einrichtungen in Köln und im Rhein-Erft-Kreis beteiligen sich mit Führungen durch Kirchen, Friedhöfe und stadtgeschichtliche Orte. Historische Bauten werden lebendig – mit Musik, Fachwissen und persönlichem Engagement. Der Eintritt ist frei, teilweise ist eine Anmeldung erforderlich.

 

Tag des offenen Denkmals am 13. und 14. September 2025

KÖLN

13.09.2025, 11:00
AntoniterCityTours
Geusenfriedhof, Eingang an der Kerpener Straße, Kerpener Straße, 50931 Köln
Der Geusenfriedhof am Tag des offenen Denkmals
Friedhofsführung mit Dagmar Lutz
Am Vorabend zum Tag des offenen Denkmals, Samstag, 13. September, 11 Uhr, bieten die AntoniterCityTours in Kooperation mit dem Evangelischen Kirchenverband Köln und Region eine Führung über den Geusenfriedhof an. Die Teilnehmenden treffen sich mit der Referentin Dagmar Lutz am Eingang an der Kerpener Straße. Im Jahr 1576 angelegt, war der Geusenfriedhof bis 1829 die ausschließliche Begräbnisstätte der Protestanten in Köln. Eine katholische Adelige hatte ein Grundstück vor dem Weyertor gestiftet, auf dem Protestanten nach damaliger Vorschrift außerhalb der Stadtmauern beerdigt werden konnten. 1875 fand auf dem Geusenfriedhof die letzte Beerdigung statt. Die Grabsteine und Grabplatten erzählen – trotz Verwitterung – ausführliche Geschichten. Festes Schuhwerk und Bein bedeckende Kleidung werden empfohlen. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung unter www.antonitercitytours.de ist erforderlich.
www.antonitercitytours.de

13.09.2025, 12:00
Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Tag des offenen Denkmals: Die Trinitatiskirche öffnet Ihre Türen
Kirchen- und Orgelführung mit Wolf-Rüdiger Spieler
Wolf-Rüdiger Spieler, Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche, lädt am Samstag, 13. September, 12 bis 13 Uhr, im Rahmen des Tags des offenen Denkmals zu einer Führung mit Orgelmusik in die Trinitatiskirche, Filzengraben 4, ein. Nach der Führung ist die Kirche bis 14 Uhr zur freien Besichtigung geöffnet. Veranstalter ist der Evangelische Kirchenverband Köln und Region gemeinsam mit dem Förderverein Kultur an der Trinitatiskirche. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
www.trinitatiskirche-koeln.de

14.09.2025, 11:00
AntoniterCityTours
Melatenfriedhof, Piusstraße, 50931 Köln
Der Melatenfriedhof – Das Gedächtnis der Stadt
Friedhofsführungen zum Tag des offenen Denkmals mit Günter Leitner
Am Sonntag, 14. September, lädt Günter Leitner im Rahmen des Tags des offenen Denkmals zu drei Führungen über den Melatenfriedhof ein. Treffpunkt ist jeweils an der Trauerhalle, Eingang Piusstraße. Die Rundgänge beginnen um 11 Uhr, 14 Uhr und 16 Uhr. Im Anschluss an die Führung, die um 14 Uhr beginnt, können die Besucherinnen und Besucher auch noch den Ehrenfelder Friedhof besuchen. Kölner haben ein besonderes Verhältnis zur Erinnerungskultur – das zeigt sich auch auf Melaten. Hier wird Stadtgeschichte erfahrbar: in Lebensgeschichten, in Kunst und Architektur, in stiller Größe. Die Führungen verbinden Historie und persönliche Schicksale zu einem eindrucksvollen Panorama Kölner Gedächtniskultur. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung unter www.antonitercitytours.de ist erforderlich. Veranstalter sind die AntoniterCityTours in Kooperation mit dem Evangelischen Kirchenverband Köln und Region.
www.antonitercitytours.de

14.09.2025, 11:00
AntoniterCityTours
Geusenfriedhof, Eingang an der Kerpener Straße, Kerpener Straße, 50931 Köln
Der Geusenfriedhof am Tag des offenen Denkmals
Zwei Friedhofsführungen mit Dagmar Lutz
Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 14. September, bieten die AntoniterCityTours in Kooperation mit dem Evangelischen Kirchenverband Köln und Region zwei Führungen über den Geusenfriedhof an. Die Teilnehmenden treffen sich mit der Referentin Dagmar Lutz am Eingang an der Kerpener Straße. Die knapp einstündigen Führungen beginnen um 11 Uhr und um 12 Uhr. Im Jahr 1576 angelegt, war der Geusenfriedhof bis 1829 die ausschließliche Begräbnisstätte der Protestanten in Köln. Eine katholische Adelige hatte ein Grundstück vor dem Weyertor gestiftet, auf dem Protestanten nach damaliger Vorschrift außerhalb der Stadtmauern beerdigt werden konnten. 1875 fand auf dem Geusenfriedhof die letzte Beerdigung statt. Die Grabsteine und Grabplatten erzählen – trotz Verwitterung – ausführliche Geschichten. Festes Schuhwerk und Bein bedeckende Kleidung werden empfohlen. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung unter www.antonitercitytours.de ist erforderlich.
www.antonitercitytours.de

14.09.2025, 12:00
Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Tag des offenen Denkmals: Die Trinitatiskirche öffnet Ihre Türen
Kirchen- und Orgelführung mit Wolf-Rüdiger Spieler
Wolf-Rüdiger Spieler, Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche, lädt am Sonntag, 14. September, 12 bis 13 Uhr, im Rahmen des Tags des offenen Denkmals zu einer Führung mit Orgelmusik in die Trinitatiskirche, Filzengraben 4, ein. Nach der Führung ist die Kirche bis 14:00 Uhr zur freien Besichtigung geöffnet. Veranstalter sind der Evangelische Kirchenverband Köln und Region gemeinsam mit dem Förderverein Kultur an der Trinitatiskirche. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Weitere Führungen oder Orgelvorspiele können über Wolf-Rüdiger Spieler (spieler@ekir.de, 0155 62 77 69 29) vereinbart werden. Die 1860 geweihte Kirche, ein klassizistischer Bau des Berliner Architekten Friedrich August Stüler, gilt als bedeutendes Zeugnis des preußischen Spätklassizismus im Rheinland und als Meilenstein für die evangelische Gemeinde Kölns. Nach Kriegszerstörung und Wiederaufbau wurde mit dem Einbau der Klais-Orgel 2010 ein musikalisches Highlight geschaffen. Die letzte umfassende Renovierung fand 2020 statt.
www.trinitatiskirche-koeln.de

14.09.2025, 12:30
AntoniterCityTours
Vor der Antoniterkirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
Die Antoniterkirche – Zeitreise durch Kölner Kirchengeschichte
Führung mit Pfarrer Markus Herzberg zum Tag des offenen Denkmals
Am Sonntag, 14. September, dem Tag des offenen Denkmals, lädt Pfarrer Markus Herzberg zu einer geschichtlichen Spurensuche rund um die Antoniterkirche ein. Treffpunkt ist vor der Kirche auf der Schildergasse 57 um 12.30 Uhr. Seit 1802 ist die spätgotische Pfeilerbasilika Ort evangelischen Gemeindelebens in Köln – ermöglicht durch die Religionsfreiheit unter französischer Besatzung. Die Führung spannt den Bogen vom mittelalterlichen Antoniterorden über die kirchliche Nutzung im 19. Jahrhundert bis hin zu zeitgeschichtlichen Bezügen wie dem Engagement von Dorothee Sölle und den eindrucksvollen Werken von Ernst Barlach im Innenraum der Kirche. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung unter www.antonitercitykirche.de ist erforderlich. Veranstalter sind AntoniterCityTours in Kooperation mit dem Evangelischen Kirchenverband Köln und Region.
www.antonitercitytours.de

14.09.2025, 13:00
AntoniterCityTours
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln
Die Kartäuserkirche – Von Mönchen, Engeln und Protestanten
Kirchenführung zum Tag des offenen Denkmals mit Pfarrer Mathias Bonhoeffer
Im Rahmen des Tags des offenen Denkmals bieten die AntoniterCityTours am Sonntag, 14. September, zwei Führungen durch die Kartäuserkirche an. Beginn ist jeweils um 13 und 15 Uhr, Treffpunkt ist der Eintritt zur Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7. Pfarrer Mathias Bonhoeffer führt durch die ehemalige Klosteranlage und erzählt von der bewegten Geschichte der Kartause: vom Wirken der Kartäusermönche über die Zeit der französischen Besatzung, in der die Kirche als Lazarett und Lager diente, bis hin zur heutigen Nutzung als evangelische Predigtstätte und Sitz des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Auch der archäologische Glücksfund von 2017 – drei wiederentdeckte Kapellen – kommt zur Sprache. Im Anschluss sind alle eingeladen, beim Kartäuserfest mitzufeiern und das Konzert in der Kirche zu besuchen. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Diese Veranstaltung der AntoniterCityTours findet in Kooperation mit dem Evangelischen Kirchenverband Köln und Region statt.
www.antonitercitytours.de

14.09.2025, 14:30
Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein
Evangelischer Friedhof Köln-Mülheim, Bergisch Gladbacher Straße 86, 51065 Köln
Tag des offenen Denkmals in Mülheim
Führung über den Evangelischen Friedhof mit Dietrich Grütjen
Anlässlich des Tags des offenen Denkmals lädt die Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein am Sonntag, 14. September, 14.30 Uhr, zu einer historischen Führung über den Evangelischen Friedhof Köln-Mülheim, Bergisch Gladbacher Straße 86, ein. Pfarrer i.  R. Dietrich Grütjen stellt diesen besonderen Ort vor, an dem seit 1610 evangelische Gläubige beerdigt werden. Der Friedhof spiegelt die Entwicklung Mülheims vom Zufluchtsort der Protestanten bis hin zur vielfältigen Stadtgesellschaft der Gegenwart. Die Führung dauert etwa 90 Minuten. Treffpunkt ist am Eingangstor. Um Anmeldung unter Telefon 0221/9625020 oder per E-Mail an muelheim-am-rhein@ekir.de wird gebeten. Der Friedhof ist im Rahmen des Tags des Offenen Denkmals am Samstag, 13. September, und am Sonntag, 14. September, jeweils von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, die Teilnahme an der Führung kostenlos.
www.muelheim.kirchekoeln.de

14.09.2025, 16:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock
Melanchthonkirche, Breniger Straße 18, 50969 Köln
Tag des offenen Denkmals – Führung und Konzert in der Melanchthonkirche
Eine Kirche des Neuen Bauens mit besonderem Raumkonzept
Am Sonntag, 14. September, beteiligt sich die Melanchthonkirche Zollstock, Breniger Straße 20, am bundesweiten Tag des offenen Denkmals. Um 16 Uhr beginnt eine Führung mit Kirchenmusikerin Barbara Bannasch, die durch das Gemeindezentrum führt. Die Melanchthonkirche wurde 1929 bis 1930 nach Plänen des Kölner Architekten Theodor Merrill errichtet und ist eines der wenigen Beispiele in Köln für einen Kirchbau im Stil des Neuen Bauens. Sie besitzt ein ungewöhnliches und interessantes Raumkonzept. An die Führung schließt sich das Konzert „Zwischen Raum, Zeit und Ewigkeit – ein vierdimensionales Orgelkonzert“ an, das um 18 Uhr beginnt. Barbara Bannasch spielt eigene Werke sowie Kompositionen von John Cage und György Ligeti. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
www.melanchthonkirche.de

 

RHEIN-ERFT-KREIS

14.09.2025, 14:00
Evangelische Kirchengemeinde Frechen
Evangelische Kirche, Hauptstraße 209, 50226 Frechen
Tag des Offenen Denkmals in der Evangelischen Kirche Frechen
Kirchenführung, Geschichte und Jubiläumsfeier
Zum bundesweiten „Tag des Offenen Denkmals“ öffnet die Evangelische Kirche Frechen am Sonntag, 14. September, von 14 bis 18 Uhr ihre Türen. Eine Kirchenführung lädt dazu ein, das traditionsreiche Gotteshaus neu zu entdecken. Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner stehen für Fragen bereit, außerdem gibt es Broschüren, Informationsmaterial und Bücher zur Kirchen- und Gemeindegeschichte. Bereits am Vormittag, 10.30 Uhr, beginnt der Festgottesdienst zum 450-jährigen Bestehen der Gemeinde. Die Predigt hält Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger, parallel findet ein Kinder- und Familiengottesdienst „Minimax“ statt. Im Anschluss sind die Besucherinnen und Besucher bis etwa 15 Uhr zu einem Beisammensein mit Musik, Essen, Trinken und Angeboten für Familien eingeladen. Der Eintritt ist frei.
www.kirche-frechen.de

 

Die Broschüre der Stadt Köln zum Tag des offenen Denkmals finden Sie hier.

 

Text: APK
Foto(s): APK

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Köln sagt Danke – beim Ehrenamtstag am 7. September im Rheinauhafen stehen Engagement, Vielfalt und Gemeinschaft im Mittelpunkt

Unter dem Motto „Ehrenamt für ALLE“ lädt die Stadt Köln am Sonntag, 7. September 2025, zum großen Ehrenamtstag im Rheinauhafen ein. Zwischen 13 und 17 Uhr rückt das freiwillige Engagement in seiner ganzen Bandbreite in den Mittelpunkt – von Brand- und Katastrophenschutz über soziale Arbeit bis hin zu Kirchen, Umwelt, Sport und Kultur.

Herzstück der Veranstaltung ist die Verleihung des städtischen Preises „Köln Engagiert 2025“, mit dem besonderes Engagement gewürdigt wird. In diesem Jahr erhält unter anderem der interreligiöse und interkulturelle Runde Tisch Frieden Chorweiler die Auszeichnung. Die Initiative, an der auch die Evangelische Kirche beteiligt ist, fördert durch Austausch und regelmäßige Veranstaltungen wie den „Abendfrieden“ auf dem Pariser Platz den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Veedel.

Neben der feierlichen Würdigung bietet die Veranstaltung eine große Ehrenamtsbörse mit über 100 Vereinen, Organisationen und Projekten, die sich vorstellen und zum Mitmachen einladen. Auf dem Außengelände rund um das Schokoladenmuseum erwartet die Besucher:innen ein buntes Bühnenprogramm mit Auftritten von Philipp und Punkt, Cage, Jan Bleeker und zum Abschluss der beliebten Kölsch-Rockband Miljö.

Auch zahlreiche Hilfsorganisationen und Kinderangebote wie der Juppi – mobiler Kinder- und Jugendtreff sind Teil des Programms. Das Festkomitee Kölner Karneval zeigt mit seinem neuen Ehrenamtswagen unter dem Sessionsmotto „Mer dun et #förKölle“, wie sehr auch der Karneval vom Ehrenamt getragen wird.

Weitere Informationen und alle Programmpunkte unter:  www.ehrenamt.koeln

Text: APK
Foto(s): Xurzon

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Unsere Wochentipps: Gamescom, Sommerkonzert und Superblocks

Unsere Wochentipps laden in Köln und Region zu Begegnung, Musik und Austausch ein. Ob Mitmachen auf der Gamescom, Sommerabend im Biergarten, Orgelkonzert im Altenberger Dom, Duo‑Klänge in Lechenich, ein Streichquartett in Brühl oder eine klimatische Erkundungstour – für viele Interessen ist etwas dabei.

20.08.2025 – 20.08.2025
Evangelisches Jugendreferat Köln und Region
Koelnmesse, Messeplatz 1, 50679 Köln
Evangelisches Jugendreferat auf der gamescom
Mitmachaktionen im Bereich Family & Friends
Wer die Gamescom besucht, ist herzlich eingeladen: Auch in diesem Jahr ist das Evangelische Jugendreferat Köln und Region wieder mit einem Stand auf der Gamescom in Köln vertreten. Von heute bis Sonntag, 20. bis 24. August, gestalten Jugendliche aus dem gesamten Gebiet des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region täglich Mitmachaktionen in der Koelnmesse, Messeplatz 1, im Bereich Family and Friends der Spielemesse. Der Stand der Evangelischen Jugend bietet mit seinem Engagement Raum für Begegnung, Kreativität und Teamgeist mitten im Trubel der Messehallen.
www.juref.evangelische-jugend.koeln

21.08.2025, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Pesch
Evangelisches Gemeindezentrum Köln-Pesch, Montessoristraße 15, 50767 Köln
Sommerabend – Biergarten zum Ausklang
Kölsch, Gespräche und Sommerstimmung
Am Donnerstag, 21. August, 19 Uhr, endet die Sommerabendreihe der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Pesch mit einem Biergarten-Abend im Hof des Gemeindezentrums, Montessoristraße 15. Bei kühlen Getränken und netten Gesprächen klingt der Sommer gemütlich aus. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.
www.dem-himmel-so-nah.de

21.08.2025, 20:00
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal
Internationales Orgelfestival mit Jens-Peter Enk an der Orgel
Werke von Bach, Rheinberger, Landmann und Reger erklingen
Beim Internationalen Orgelfestival im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, spielt Kirchenmusikdirektor Jens-Peter Enk aus Wuppertal am Sonntag, 17. August, 14.30 Uhr, ein festliches Konzert mit Werken von Johann Sebastian Bach, Josef Rheinberger, Arno Landmann und Max Reger. Auf dem Programm stehen unter anderem Bachs Toccata, Adagio und Fuge in C-Dur (BWV 564) sowie die Fantasie und Fuge in D-Dur (BWV 912) in einer Bearbeitung von Max Reger. Rheinbergers 14. Orgelsonate in C-Dur mit Präludium, Idylle und Toccata sowie Arno Landmanns Variationen über ein Thema von Georg Friedrich Händel runden das Konzert ab. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.
www.dommusik-aktuell.de

23.08.2025, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Lechenich
Ev. Gemeindezentrum Lechenich, An der Vogelrute 8, 50374 Erftstadt
Duoabend im Gemeindezentrum Lechenich
Konzert mit Klavier und Harmonium
Am Samstag, 23. August, 19 Uhr, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Lechenich zu einem besonderen musikalischen Abend in das Gemeindezentrum, An der Vogelrute 8, ein. Zu hören sind Jorl Schulze-Reinpell (Klavier) und Marc Gornetzki (Harmonium), die als Duo ein vielseitiges und klanglich außergewöhnliches Programm präsentieren. Die Zuhörerinnen und Zuhörer dürfen sich auf Musik aus unterschiedlichen Epochen freuen – von klassischer bis hin zu romantischer Literatur, ergänzt durch besondere Raritäten. Für das leibliche Wohl werden Kaltgetränke angeboten. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende zugunsten der Kirchenmusik wird gebeten.
www.kirche-lechenich.de

24.08.2025, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl
Sommerkonzert mit dem Rubin-Quartett
Kammermusik von Haydn bis Dvořák in der Christuskirche
Am Sonntag, 24. August, 17 Uhr, gastiert das Rubin-Quartett in der Christuskirche, Mayersweg 10. Das international renommierte Streicher-Ensemble, gegründet 1992 und benannt nach dem gleichnamigen Edelstein, begeistert seit Jahrzehnten mit facettenreicher Kammermusik. Das Repertoire des Quartetts umfasst Werke von Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Dmitri Schostakowitsch, Claude Debussy, Béla Bartók sowie zeitgenössische Werke. In Brühl präsentiert das Quartett Joseph Haydns „Sonnenaufgang“ Opus 76,4 sowie eine Auswahl aus Antonín Dvořáks „Zypressen“ und „Das Amerikanische Quartett“ Opus 96. Die Musikerinnen Irmgard Zavelberg (Violine 1), Jana Andraschke (Violine 2), Martina Horejsi (Viola) und Ulrike Zavelberg (Cello) versprechen einen abwechslungsreichen Konzertabend voller feiner kammermusikalischer Klänge. Der Eintritt ist frei. Am Ausgang wird um eine Spende gebeten.
www.kirche-bruehl.de

27.08.2025, 16:00
Melanchthon-Akademie
Treffpunkt: Burgunderstr./Pfälzerstr. (Nähe Barbarossaplatz)
Superblocks – bald auch in Köln!?
Klimapolitische Erkundung mit den „Grannies for Future“ durch das Winzerveedel
Am Donnerstag, 28. August, 16 bis 18 Uhr, laden die „Grannies for Future Köln“ zu einem Spaziergang durch das Winzerveedel ein – gemeinsam mit Dr. Sybille Fraquelli von der Interessengemeinschaft Winzerveedel. Die rund zwei Kilometer lange Strecke führt durch das geplante Pilotgebiet für einen sogenannten Superblock – ein verkehrsberuhigtes, grün gestaltetes Quartier nach dem Vorbild Barcelonas. Vorgestellt werden Konzept, Ziele und Stand der Umsetzung. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Klimapolitische Erkundungen“ der Melanchthon-Akademie. Der Treffpunkt ist die Ecke Burgunderstraße/Pfälzerstraße in der Nähe des Barbarossaplatzes. Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung erfoderlich, Tel: 0221 931 803 0, anmeldung@melanchthon-akademie.de
www.melanchthon-akademie.de

Text: APK
Foto(s): APK/AI

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Diakoniespende 2024/2025: Benefizkonzert im Vringstreff – gemeinsam mehr erreichen

Der Künstler Cornel Wachter ist dem Vringstreff seit Jahren verbunden, sorgt nicht nur dafür, dass der Begegnungsort beständig bekannter wird, sondern organisiert auch immer wieder Benefizveranstaltungen.

Mit Gerd Köster hatte Cornel Wachter einen langjährigen Unterstützer des Vringstreff ins Severinsviertel eingeladen. Der Sänger ist schon mehrfach entweder für Musik oder Literatur oder gleich beides in Kombination zu Gast gewesen. Nun kam er mit Pete Haaser an Keyboards und Akkordeon sowie Sänger und Gitarrist Pascal Pohlscheidt in den Pfarrsaal von St. Severin zum Benefizkonzert „Bla Bla & Dei Dei“. „Bla“ natürlich wegen des Teils der Lesung, „Dei“ wegen der Musik – völlig klar.

„Bla Bla & Dei Dei“

Vringstreff-Geschäftsführer Thorsten Wacker hatte die Begrüßung übernommen und freute sich: „Cornel Wachter ist jemand, der Menschen zusammenbringt!“ Auch die Unterstützung durch Gerd Köster sei immer hochwillkommen, betonte er. Und erklärte, ein Konzert des Sängers sei für ihn als Kölner immer „wie nach Hause kommen.“ Als Dank für den Abend gab es für Köster einen „Bronzenen Rievkoche“, gestaltet von Cornel Wachter. Thorsten Wacker berichtete außerdem von der Arbeit und den Angeboten des Vringstreff, die unter dem Begriff der „Teilhabe am sozialen Leben“ Menschen am Rand der Gesellschaft im Blick haben und davon, dass der Begegnungsort allen Menschen offensteht. „Jeder ist herzlich willkommen.“

Die Tickets für „Bla Bla & Dei Dei“ gab’s bei Cornel Wachter vorab gegen eine Spende für den Vringstreff – und sie waren ruckzuck weg. Der Vringstreff ist übrigens auch noch bis Ende September Empfänger der Diakoniespende des Kirchenverbandes Köln und Region. Spenden ist also weiterhin möglich.

Da die Nachfrage nach den Plätzen so groß gewesen war, wurde es im Pfarrsaal schnell muckelig warm, aber dem Publikum machte das nichts – es wurde herzlich gelacht, fleißig mitgesungen und manchmal ein bisschen fragend geschaut. Denn Gerd Kösters Kölsch war nicht für jeden – sogar für die Domstädter selbst – immer hundertprozentig zu verstehen. Was aber kaum etwas ausmachte, denn der Sinn der Gedichte, Liedtexte und Geschichten erschloss sich letztlich immer oder es wurde schnell und flüsternd in den Publikumsreihen übersetzt.

Kölsche Gedichte, Geschichten und Anekdoten

Blues, Balladen und Krätzjen von Köster/Hocker und „The Piano has been drinking“, dazu kölsche Gedichte, Geschichten und Anekdoten machten den Abend bunt. Es ging musikalisch um Urlaub, verrückte Nachbarn und Kösters Erinnerungen an die Kneipe namens „Pupille“ gleich um die Ecke des Hotel Timp. In den vorgetragenen Gedichten tanzte ein Gebiss Samba und die Glocken der Kölner Kirchen unterhielten sich.

Am Ende des Abends wurde es nochmal ernst. In der Zugabe „Achtung Satire!“, einem Krätzje von 1996 von Gerd Köster und Frank Hocker heißt es zum Thema Obdachlosigkeit „Bah! Wat sinn die dreckelisch. Bah! Wat sinn dat Säu. Sitzen doch jlatt op dr Strooss eröm. Un rüsche noh Katzesträu.“

Für die heiteren, aber auch diese ernsten Momente gab es zum Schluss Standing Ovations und ein großes Lob von Organisator Cornel Wachter: „Das war eins der schönsten Konzerte, die ich hier im Pfarrsaal erleben durfte.“

SPENDEN SIE AN

Ev. Kirchenverband Köln und Region
Stichwort: VRINGSTREFF
Kreissparkasse Köln
IBAN: DE10 3705 0299 0000 0044 04
BIC: COKSDE33XXX

Hier gehts zur Online-Spende.

Vringstreff: Spendenscheck in Höhe von 308 381 Euro übergeben

Bis zu einer Spendensumme von 100 000 Euro, das verspricht der Kirchenverband, wird die Diakoniespende traditionell verdoppelt. Zur Halbzeit wurde daher ein erster Scheck überreicht, der eine sehr beeindruckende Summe zeigte: Seit dem Start am 1. Oktober waren bereits im März 208 381 Euro zusammengekommen, plus die 100 000 Euro, die der Kirchenverband dazugibt. Klicken Sie hier für mehr Infos:

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

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