AntoniterStärktGemeindeleben: Noch bis Ende März bei der Spendenaktion bewerben!

Zum zwölften Mal heißt es: „AntoniterStärktGemeindeleben!“ – die Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH (ASG) lädt Gemeinden und kirchliche Einrichtungen dazu ein, sich jetzt noch schnell bei der Spendenaktion zu bewerben. Denn der Bewerbungsschluss ist am 31. März 2024.

Die Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (EKV) will mit ihrer Spendenaktion  Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und kirchlichen Institutionen aus dem EKV-Verbandsgebiet „Danke“ für eine gute Zusammenarbeit sagen. Mindestens ein Prozent des Umsatzes, den die Wohnungsbaugesellschaft im Vorjahr durch Ihre technischen und kaufmännischen Aufträge sowie durch Umsätze aus Aufträgen ihres Tochterunternehmens Grube & Räther im Bereich Hausmeisterdienste, Handwerkerservice, Reinigungsdienste und Garten- und Baumpflege erwirtschaftet haben, möchte sie in Form einer Spende für ein besonderes Projekt zurückgeben.

„Wir freuen uns, dass wir in den letzten elf Jahren, in denen wir diese Aktion bereits durchgeführt haben, viele sinnvolle Projekte unterstützen konnten. Bisher konnten wir insgesamt 83.500 Euro an Gemeinden und kirchliche Einrichtungen verteilen. Im 12. Jahr unserer Aktion stellen wir einen Betrag von mindestens 12.000 Euro bereit“, sagt ASG-Geschäftsführer Guido Stephan.

12.000 Euro für acht Projekte im Jahr 2023

Im Jahr 2023 wurde eine Spendensumme von 12.000 Euro auf acht Projekte verteilt. So können sich seitdem beispielsweise ältere Menschen mit einer Rikscha durch die Gemeinde Rath-Ostheim kutschieren lassen, Jugendliche in der Gemeinde Horrem ein eigenes Hochbeet anlegen oder in diesem Jahr das erste Kölner KonfiCamp mit 250 Jugendlichen aus acht Kölner Gemeinden stattfinden.

Spendenformular

Auf eine Spende bewerben können sich Gemeinden und kirchliche Einrichtungen bis 31. März 2024. Das Spendenformular kann man hier herunterladen oder online unter folgendem Link ausfüllen: https://survey.lamapoll.de/AntoniterStaerktGemeindeleben/de.

Mit nur ein paar kurzen Angaben zur Kirchengemeinde, Ihrem Projekt, dessen Titel und Ziel, sowie einer Beschreibung der Idee sind Sie schon fast am Ziel. Den aktuellen Planungsstand/Zeitplan und die voraussichtlichen Kosten hinzufügen, den Eigenanteil und Wunschbetrag nicht vergessen, und Sie sind bereit, um sich bei  „AntoniterStärktGemeindeleben!“ zu bewerben.

Fragen zur Aktion beantwortet Susanne Hermanns (susanne.hermanns@asg.koeln, Telefon 0221-931211-27).

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns

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ASG kooperiert mit „Housing First“: Wohnungen für ehemals Obdachlose

Nach sechseinhalb Jahren Obdachlosigkeit lebt Herr M. wieder in einer Wohnung – dank der Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH (ASG) im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (EKV) und der Wohnungslosenhilfe „Housing First“. Denn die ASG sieht seit über 70 Jahren ihren Auftrag darin, breite Schichten der Bevölkerung mit Wohnraum zu versorgen und Menschen, die auf dem Wohnungsmarkt schlechte oder gar keine Chancen haben, ein Dach über dem Kopf zu geben. Dazu gehören Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderung, mit Demenz, alleinerziehende Mütter, Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen und von Obdachlosigkeit Betroffene.

Gerade für obdachlose Menschen engagiert sich die ASG seit vielen Jahren. So spendete sie anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Wohnungsbaugesellschaft im Jahr 2001 eine Summe von 50.000 DM für die Errichtung der Wohnungslosenhilfe Diakoniehaus Salierring der Diakonie Köln und Region und beteiligt sich immer wieder an zahlreichen Spendenaktionen für diese und andere Einrichtungen. Zuletzt sammelte sie im Rahmen der Diakoniespendenaktion des EKV im Jahr 2022 knapp 3.500 Euro für die Überlebensstation Gulliver.

Recht auf eine Wohnung

Gemäß Artikel 25 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte hat jeder Mensch ein Recht auf eine Wohnung. Dies umzusetzen ist ein wichtiges Anliegen der ASG. So engagiert sie sich neben den vielen Spendenaktionen aktiv, indem sie mit unterschiedlichen Obdachloseninitiativen kooperiert und Wohnraum zur Verfügung stellt.

Seit 2020 fanden 70 Männer und Frauen, die vorher in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe lebten, in Wohnungen der ASG ein neues Zuhause. Bei ihrer Wohnungssuche bis hin zum Einzug wurden sie unterstützt von einem Team von Immobilienkaufleuten und Sozialarbeitern des Projekts „Viadukt“ – ein Kooperationsprojekt des Diakonischen Werks Köln und Region gGmbH, des Sozialdiensts katholischer Frauen e.V. Köln und des Sozialdiensts Katholischer Männer e.V. Köln in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln und deren Jobcenter. Allen Beteiligten wird auch in der Zeit nach ihrem Einzug in die eigenen Vier Wände Unterstützung durch „Viadukt“ angeboten.

Mietvertrag mit allen Rechten und Pflichten

Über einen Vortrag wurde ASG-Geschäftsführer Guido Stephan auf das Projekt „Housing First“ aufmerksam und war sofort begeistert. Der Vringstreff e.V. – eine Beratungsstelle und Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Wohnung in der Kölner Südstadt – brachte das Projekt 2019 nach Köln und ist seit 2020 mit dieser Initiative aktiv. Die Idee zu „Housing First“ wurde Ende der 1990er Jahre in den USA entwickelt und wird bereits in einigen europäischen Ländern wie beispielsweise Finnland mit großem Erfolg in der Wohnungslosenhilfe umgesetzt. Auch in deutschen Städten wie Düsseldorf und Berlin gibt es bereits Projekte.

Wohnen bei „Housing First“ bedeutet, obdachlose Menschen erhalten zuerst einen eigenen Mietvertrag mit allen Rechten und Pflichten. Im Anschluss werden ihnen unterstützende professionelle Hilfen angeboten, um die Wohnung zu halten und ihre weiteren Ziele zur Gestaltung ihres Lebens zu erreichen. Die professionellen Hilfen und Unterstützungen sind fester Bestandteil des Konzepts – allerdings sind sie freiwillig und orientieren sich eng an den individuellen Zielen und Wünschen der Mieterinnen und Mieter. Hier unterscheidet sich „Housing First“ von anderen Konzepten der Wohnungslosenhilfe, die zum Ziel haben, Menschen „wohnfähig“ oder „mietvertragsfähig“ zu machen.

20 Menschen konnten inzwischen aus der Obdachlosigkeit in ein festes Mietverhältnis gebracht werden. Die Wohnungen wurden zum Teil vom Vringstreff mit Hilfe einer großzügigen Unterstützung durch den „Housing-First-Fonds“ gekauft. Weitere Wohnungen wurden angemietet. So stellt auch die ASG derzeit zwei Wohnungen aus ihrem Bestand im rechtsrheinischen Köln zur Verfügung.

Der Weg aus der Obdachlosigkeit

Einer der Bewohner, Herr M., der seit März 2023 in einer der ASG-Wohnungen lebt, erzählt, wie sich sein Leben nach sechseinhalb Jahren Obdachlosigkeit verändert hat. Geboren wurde er 1960 in Münster – seine Eltern waren Vertriebene aus Osteuropa. Mit der Mutter zog er 1961 nach Köln, wo die Großmutter bereits lebte. Der Vater blieb der Arbeit wegen in Münster. „Ich habe 56 Jahre in derselben Wohnung in Köln-Porz gewohnt“, erzählt er. „Das war in einer Wohnsiedlung für Flüchtlinge. Auch die Antoniter Siedlungsgesellschaft hatte dort ein Haus.“

Die Mutter starb, als er sechs Jahre alt war. Der Vater – infolge eines Kriegsleidens erkrankt – kam nach Köln und zog ihn auf. 1998 starb er. M. denkt gerne an die Zeit zurück: „Immer in der gleichen Wohnung, ohne Schulden, ohne irgendetwas. Sehr schön im Grünen, das war eine herrliche Zeit.“

Bis dann 2017 das Haus an einen Investor verkauft wurde, der den langjährigen Mieter kurzer Hand im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße setzte. „Ich bin dagegen angegangen, aber ohne Erfolg“, erinnert er sich. „Da wurde viel Schikane betrieben, um mich loszuwerden – Wasserschäden, Schimmel – , mittlerweile war ich aufgrund einer Lungenerkrankung zu 90 Prozent schwerbehindert. Aber das Gericht hat dem Investor die Wohnung zugesprochen.“

Erfolglose Wohnungssuche

Die Wohnungssuche blieb erfolglos. Wohnungsamt, Genossenschaften, Mieterbund – keiner konnte helfen. „Einen Obdachlosen kann man nicht vermitteln. Ich habe Angebote bekommen in einer Schule in Merkenich, die für Obdachlose gemacht worden ist. Das war für mich eine ganz neue Welt. Aber da kommt man mit allem zusammen, was man nicht gerne möchte. Ich war dann auf der Straße ein halbes Jahr, habe zum Teil in Bahnhöfen oder Flughäfen übernachtet. Und dann kamen ja auch noch die Corona-Zeiten hinzu.“

Bei einem Sturz verletzte sich M. 2018 schwer am Arm. Der behandelnde Arzt organisierte eine Unterkunft im Diakoniehaus Salierring, wo er für sechs Wochen in der Krankenwohnung bleiben konnte. „Man gibt sich auf der Straße leicht auf, aber das hat mich wieder hochgebracht“, sagt er. Von der Krankenwohnung wechselte er in Betreutes Wohnen. Doch auch hier konnte er nicht bleiben, da die Resozialisierungsstelle der Stadt Köln die Kosten für die Betreuung nicht weiter übernahm. Er landete wieder auf der Straße, keine Chance auf eine eigene Wohnung.

Aktiv sein trotz Chancenlosigkeit

„Ich habe mir gesagt, man sollte nicht rumsitzen und jammern oder sich dem Alkohol zuwenden. Es ist ein Grauen auf der Straße. Eigentlich ist es so, dass man, wenn man obdachlos ist, kaum noch Chancen auf dem normalen Wohnungsmarkt hat. Aber man muss trotzdem ganz aktiv sein, man kann sich immer wieder an die Fachstelle Wohnen wenden, aber die haben nicht viel. Bei dieser Aussichtslosigkeit noch die Zuversicht oder Hoffnung zu haben, dass es irgendwann vielleicht klappt, ist schwer. Aber es hat ja Gott sei Dank geklappt.“

In der Zeitung las M. Ende 2022 zufällig einen Artikel über Obdachlosigkeit. Er schrieb dem Verfasser, der ihm riet, sich an „Housing First“ zu wenden. Da war die Warteliste lang und die Chancen scheinbar aussichtslos. Aber dann wurde bei der ASG eine Seniorenwohnung frei. M. – der einzige Über-60-Jährige auf der Liste – konnte innerhalb von wenigen Wochen im Frühjahr 2023 einziehen. „Das war mein Glückstag! Nach sechs Jahren auf der Straße, stehen Sie plötzlich in dieser leeren Wohnung und sagen: ‚Wunderbar, endlich wieder ein Dach über dem Kopf.’“ Von Seiten der ASG wurde die Wohnung schnell bewohnbar gemacht, vorhandene Mängel beseitigt, letzte Instandhaltungsarbeiten ausgeführt. „Ich war begeistert“, sagt er. „Die Mitarbeiter aus dem Handwerkerservice, Instandhaltung, Mietservice, der Hausmeister – die waren alle so nett und hilfsbereit. Dass man zu einem Obdachlosen so freundlich ist, konnte ich nicht glauben. Das war bombastisch – wie vom Himmel gefallen. Man hat mich als Mensch genommen ohne Stigmatisierung. Das war das erste Mal nach sechseinhalb Jahren.“

Hilfestellung nur, wo sie individuell gebraucht wird

M. wird Mieter mit allen Rechten und Pflichten und vor allem mit eigenem Mietvertrag. Nun mussten noch Möbel her. Auch hier hatte er Glück, dass eine alte Schulfreundin ihm anbot, die Möbel ihrer gerade verstorbenen Mutter günstig zu übernehmen. Bei alldem stand ihm „Housing First“ beratend und helfend zur Seite.

„Ich habe vorher auch schon in der Wohnungslosenhilfe gearbeitet“, berichtet Emely Adamer, Mitarbeiterin bei „Housing First“. „Es war oftmals sehr frustrierend, weil nach einer bestimmten Zeit der Auszug angesagt war, und kaum jemand ist in eine eigene Wohnung gezogen. Und deswegen arbeite ich so gerne in diesem Projekt, weil wir hier wirklich eine Zukunftsperspektive bieten können. Unser Klientel sind Leute, die hätten keine Wohnung mehr bekommen. Denen eine Wohnung zu geben, ist so schön. Es gibt kaum Probleme. Bisher musste noch niemand irgendwo ausziehen. Also es funktioniert!“

Hilfestellung wird nur da gegeben, wo sie individuell gebraucht und gewünscht wird – sei es bei der Organisation eines Pflegedienstes, der Koordination beim Einzug wie zum Beispiel Möbelbeschaffung, Anmeldung, Terminplanung usw. Ziel ist es, den Teilnehmenden wieder in ein selbstbestimmtes Leben zu helfen. „Man verliert Struktur, einen Rahmen, wenn man lange auf der Straße gelebt hat. Sowas wie Terminplanung hat man nicht mehr drauf. Da bin ich froh, wenn mich jemand begleitet, zum Beispiel zum Pflegedienst, damit da nichts schief geht“, erklärt M.

Auch mit der Nachbarschaft versteht er sich gut. „Man redet miteinander, das ist nicht anonym hier. Es gibt auch Treffen, die das Sozialmanagement der ASG in Gemeinschaftsräumen organisiert. Da geh ich schon mal hin. Man ist nicht allein“, sagt er.

Weitere Zusammenarbeit zwischen „Housing First“ und ASG

„Es gibt sehr viel Not, und als Evangelisches Wohnungsunternehmen sehen wir es als unsere Pflicht an, da zu helfen, wo wir gebraucht werden und auch die Mittel haben. Wohnraum ist knapp – nicht nur in Köln. Obdachlose Menschen haben auf dem Wohnungsmarkt kaum eine Chance. Ich bin sehr froh, dass wir hier etwas zu beitragen können“, sagt ASG-Geschäftsführer Guido Stephan. Bisher habe es keinerlei Probleme mit Mietern gegeben. Bei Konflikten zähle man auf die Mitarbeitenden von „Housing First“ als Ansprechpartner oder Vermittler. Sofern Wohnungen frei sind, stehe man auch zukünftig als Vermieterin zur Verfügung, verspricht er.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns

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Der Gesellschaft etwas zurückgeben: Ehrennadel der Stadt Bergisch Gladbach für Dr. Hartwig Arndt

Dr. Hartwig Arndt begründet sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement, unter anderem im Presbyterium der evangelischen Heilig-Geist-Gemeinde in Bergisch Gladbach, in einem Satz: „Ich lebe in einer guten Gesellschaft und möchte dieser Gesellschaft etwas zurückgeben.“ Gerne, so sagt der 75-Jährige, mache er Werbung für das Ehrenamt in seinem Umfeld: „Ich erinnere dann daran, dass es eine Ehre ist, sich für andere einzusetzen.“

Und so wurde dem pensionierten Oberstudienrat nun selbst eine Ehre zuteil. Es war eine einstimmige Entscheidung des Stadtrates in Bergisch Gladbach, Dr. Hartwig Arndt mit der Ehrennadel der Stadt auszuzeichnen. Verliehen wird sie, wie Bürgermeister Frank Stein in seiner Laudatio im Anschluss an den von Prädikant Jona Luther geleiteten Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche, erklärte, an „Personen, die sich um das Ansehen und das Wohl der Stadt durch besonderes ehrenamtliches Engagement, über das übliche Maß hinaus, verdient gemacht haben.“

Und so erinnerte der Bürgermeister daran, dass sich Dr. Hartwig Arndt in seiner Zeit als Oberstudienrat an einem Berufskolleg in Köln und Bonn sowohl im Aufgabenstellungsausschuss wie auch im Prüfungsausschuss engagierte. Schon 1980 wurde er ins Presbyterium berufen. 1981 trug er als Mitglied des Kirchenvorstandes dazu bei, dass Axel Becker mit seiner Familie aus Chile nach Bergisch Gladbach kam, um dort als Pfarrer tätig zu werden. 1988 zog Hartwig Arndt sich zunächst als Presbyter zurück, wurde aber 2018 erneut gewählt. „Mittlerweile bin ich aus dem Amt wieder ausgeschieden“, berichtet der 75-Jährige.

Als Baukirchmeister sorgte der Bergisch Gladbacher sich bis zu diesem Frühjahr um die Gebäude und Kirchen der Evangelischen Gemeinde Bergisch Gladbach und erinnert sich, dass es bei Entscheidungsfindungen durchaus zu Diskussionen kommen konnte. „Es ist gut und richtig, diese Dialoge zu führen, auch wenn das manchmal sehr zeitaufwendig war“, ist Hartwig Arndt sicher und betont, der Einsatz lohne sich immer. So kümmerte er sich in den vergangenen Jahren um die Erneuerung der Innenbeleuchtung der Heilig-Geist-Kirche und um deren Fassadenanstrich.

Einsatz für die Demokratie

Ein weiteres Ehrenamt, das ihm sehr am Herzen lag, war die Siedlergemeinschaft Eschenbroich. Von 2004 bis 2016 war er deren Vorsitzender – 1958 zog er als „laufender Meter“, wie er lachend berichtet, mit seinen Eltern in die brandneue Siedlung und wohnt bis heute dort. Dank seines Einsatzes, dank Besuchen zu Geburtstagen, Festen und sogar Theaterstücken, die gemeinschaftlich auf die Beine gestellt wurden, kennen ihn die Menschen dort und begrüßen ihn, zu seiner Freude, freundlich und fröhlich. „Ich bin in der Stadt und auch in der Siedlung stark verwurzelt und genieße das Zusammengehörigkeitsgefühl“, sagt Hartwig Arndt, der im Übrigen auch politisch nicht untätig war. Als Mitglied der SPD bereicherte er unter anderem den Ausschuss für Soziales und war Vorsitzender des Ortsvereins. So erklärte Bürgermeister Frank Stein den Geehrten zum Vorbild: „Es ist jetzt wieder ungemein wichtig, sich für unsere Demokratie einzusetzen.“

Für Bürgermeister Stein ist das Ehrenamt unverzichtbar in einer intakten Gesellschaft. Er sagt, diese Art des Engagements schenke Freundschaft, Kameradschaft und ein Zuhause. „Wenn Menschen etwas füreinander tun, macht das nicht nur Spaß, es gibt auch unserer Gemeinschaft eine Grundlage“, ist der Politiker überzeugt.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

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Spektakuläre Illuminationen und meditative Musik: Lange Nacht der Kirchen

Fünf evangelische Kirchen waren beteiligt an der Langen Nacht der Kirchen. In jeder setzten die Organisatorinnen und Organisatoren eigene Akzente. Stadtsuperintendent Bernhard Seiger empfing die Gäste in der Kartäuserkirche. Dort wurde zu jeder vollen Stunde eine Andacht nach der Iona-Liturgie gefeiert. Die Kirche war mit Kerzen beleuchtet. Es wurden Käse, Wein und Brot gereicht. Es bestand die Möglichkeit der Begegnung im Kreuzgang, dem sogenannten Kleinen Galiläa.

Meditativ ging es zu in der Antoniterkirche. Die Kirche war spektakulär illuminiert, ruhige Musik lud zu persönlicher Meditation ein.

Rot war die vorherrschende Farbe in der Christuskirche im Belgischen Viertel. Ein DJ saß vor dem Altar am Plattenteller und gab „Ambientbeats“ zum Besten. Die Besuchenden ließen sich Suppe und warmes Brot schmecken und genossen von der Empore den Blick in den spektakulär ausgeleuchteten Kirchraum. Zwei Scheinwerfer hinter dem Altar genügten für ein tolles Erlebnis.

In der Trinitatiskirche hatten Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, und Wolf-Rüdiger Spieler die Programmgestaltung übernommen. Spieler improvisierte im Kirchraum am Spieltisch der Klaist-Orgel. Dann entfaltet sich auch für den Organisten der raumgreifende Klang der Orgel. Martin Bock las Texte von Ingeborg Bachmann und Christian Lehnert.

Eine Gruppe um Pfarrer Tim Lahr hatte sich für die Deutzer St. Johannes-Kirche etwas Außergewöhnliches ausgedacht: einen Escape-Room. Hier galt es, in einem Team der Lösung eines Rätsels auf die Spur zu kommen. Hintergrund war die Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg und der Küster, der seitdem keine Ruhe finden konnte.

Antoniter
Christus
Kartäuser
St Johannes
Trinitatis

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Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann/Tim Lahr

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Unsere Wochentipps: Friedensgebet und Benefizlesung

Unsere Wochentipps bieten für jeden Geschmack etwas: Beginnend mit einem ökumenischen Friedensgebet in Brühl für die Opfer des Hamas-Israel-Krieges, gefolgt von einer Benefizlesung zugunsten von Lobby für Mädchen e.V. in Ehrenfeld. Zudem wird in Rath-Ostheim ein Festgottesdienst und eine Fotoausstellung anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Auferstehungskirche stattfinden. Die Evangelische Christusgemeinde an der Glessener Höhe feiert ihre Fusion mit einem Festgottesdienst in der Gnadenkirche Brauweiler.

08.03.2024, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
St. Blasius (Meschenich), Brühler Landstraße 425, 50997 Köln
Ökumenisches Friedensgebet
Für alle Opfer des Hamas-Israel-Krieges
Brühler Frauen laden am Freitag, 8. März, 17 Uhr, zu einem ökumenischen Friedensgebet für alle Opfer des Hamas-Israel-Krieges in die Kirche St. Blasius Meschenich, Brühler Landstraße 425, ein.
www.kirche-bruehl.de

08.03.2024, 19:30
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Epiphaniaskirche Bickendorf, Erlenweg 39, 50827 Köln
„Ladies Crime Night – Lesen bis zum Schuss!“
Benefizlesung zugunsten Lobby für Mädchen e.V.
Am Weltfrauentag, Freitag, 8. März, laden die „mörderischen Schwestern“ zu einer großen Benefizlesung zugunsten des Vereins „Lobby für Mädchen e.V.“ in die Epiphaniaskirche, Erlenweg 39, ein. Von humorvoll bis dramatisch: Acht Krimiautorinnen lesen aus ihren Krimis  vor. Die „Ladies Crime Night – Lesen bis zum Schuss!“ verspricht einen rasanten Leseabend, der nicht nur Krimifans und Literaturliebhaberinnen und -liebhaber begeistert. Ab 19.30 (Einlass 19 Uhr) lesen Myriane Angelowski, Nadine Buranaseda, Charlotte Charonne, Edith Niedieck, Anja Puhane, Regina Schleheck, Dagmar Maria Toschka sowie Jutta Wilbertz jeweils sechs Minuten aus einer ihrer Geschichten. Die Uhr tickt währenddessen unerbittlich. Ist die Zeit abgelaufen, ertönt ein Schuss und die Autorin muss sofort abbrechen. Die nächste Lesende betritt die Bühne. Musikalisch umrahmt wird die Lesung von mörderischen Songs. Moderiert wird der Abend von Gabriele Hammelrath, Mitglied des WDR-Rundfunkrats und ARD-Programmbeirats. Der Eintritt kostet 10 Euro, die komplett an Lobby für Mädchen e.V. gespendet werden. Tickets gibt es unter www.qultor.de.
www.moerderische-schwestern-bw.de

10.03.2024
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Rath-Ostheim
Auferstehungskirche Ostheim, Heppenheimer Straße 7, 51107 Köln
„70 Jahre Auferstehungskirche“
Festgottesdienst und Fotoausstellung
An ,,70 Jahre Auferstehungskirche“ erinnert der Festgottesdienst am Sonntag, 10. März, 11 Uhr, in dem auch das neue Presbyterium eingeführt wird. Außerdem wird eine Ausstellung mit Bildern und Dokumenten aus der Anfangszeit in der Auferstehungskirche Ostheim, Heppenheimer Straße 7, zu sehen sein. Anette Ludolphy und Wilhelm Schwedes haben sie zusammengestellt. Die historische Fotoausstellung kann zu den Veranstaltungszeiten sowie den Öffnungszeiten des Gemeindebüros und des Paula-Dürre-Hauses besucht werden.
www.kirchengemeinde-rath-ostheim.de

10.03.2024, 10:15
Evangelische Christusgemeinde an der Glessener Höhe
Gnadenkirche Brauweiler, Friedhofsweg 4, 50259 Pulheim
Gemeinde an der Glessener Höhe feiert Fusion
Neue Christusgemeinde an der Glessener Höhe ist entstanden
Mit einem Festgottesdienst feiert die zum Jahresbeginn entstandene Evangelische Christusgemeinde an der Glessener Höhe ihren Geburtstag: Am Sonntag, 10. März, 10.15 Uhr, lädt die Gemeinde zu einem Festgottesdienst in die Gnadenkirche Brauweiler, Friedhofsweg 4, ein. Die Predigt hält Pfarrer Markus Zimmermann, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord. Parallel gibt es einen Kindergottesdienst. Anschließend werden die Gäste in einer Gemeindeversammlung über den Stand der Dinge in der neuen Gemeinde informiert. Ab 12.30 Uhr stehen dann Fingerfood, Kaffee und Kuchen auf dem Programm. Während der Gemeindeversammlung ist für die Kinderbetreuung gesorgt. Die Evangelische Christusgemeinde an der Glessener Höhe entstand zum 1. Januar aus der Fusion der Christusgemeinde Brauweiler-Königsdorf und dem Bezirk Niederaußem-Glessen der Evangelischen Gemeinde Bedburg. In der neuen Gemeinde leben rund 6 700 Gemeindeglieder, sie hat vier Gemeindezentren sowie zwei Kitas und ein Jugendzentrum.
www.evangelische-christusgemeinde.de

Text: APK
Foto(s): APK

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Evangelische Jugend Neu HöVi übernimmt Patenschaft für Stolpersteine: Erinnerung an Grete, Leo, Rolf und Ruth Jakobs

Vier Stolpersteine erinnern seit kurzem auf dem Bürgersteig an der Olpener Straße 64 an die jüdische Familie Jakobs. Mutter Grete, Vater Leo sowie die beiden Kinder Rolf und Ruth haben dort bis zum Frühjahr 1941 gewohnt. Dann wurden sie von den Nazis gezwungen, die Wohnung zu räumen und in eines der sogenannten „Ghetto- oder Judenhäuser“ im linksrheinischen Köln zu ziehen.

Darunter waren einerseits Häuser und Wohnungen von Juden und Jüdinnen zu verstehen, aber auch Gebäude der jüdischen Gemeinden wie Lehranstalten, Betsäle, Altersheime, Krankenhäuser und sogar Friedhofshallen. Die Bedingungen der Unterbringung waren menschenunwürdig. Als gesichert gilt, dass Grete, Leo und die beiden Kinder 1942 im Ghettohaus an der St. Apernstraße verbrachten. Am 18. September wurden sie in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Leo wurde am 28. September 1944 von Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau verschleppt und ermordet. Das gleiche Schicksal ereilte Grete, Ruth und Rolf am 9. Oktober 1944.

Die Patenschaft für die beiden Stolpersteine für die Kinder hat die evangelische Jugend Neu HöVi übernommen. Die für die Stolpersteine der Eltern die Evangelische Kirchengemeinde Vingst-Neubrück-Höhenberg. Der Künstler Gunter Demnig war vor Ort, um die Steine zu verlegen.

Leo Jakobs war Kaufmann, seine Frau Grete war Kaufmannstochter. Die beiden haben 1931 in Köln-Kalk geheiratet. Anfangs wohnten sie in Vingst, ab 1937 an der Olpener Straße 64.

Die evangelische Jugend hat 2021 bei einem Videowettbewerb 250 Euro gewonnen. „Der Jugendausschuss beschloss, für dieses Geld eine Patenschaft für einen Stolperstein in Höhenberg oder Vingst zu übernehmen“, erzählt Petra Kempe, Jugendleiterin der Gemeinde. Man habe Kontakt aufgenommen mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln aufgenommen. Dort wurde eine zentrale Stelle geschaffen, die nach Personen recherchiert, derer gedacht werden kann. Es war allerdings alles nicht so einfach. „Wir nahmen Kontakt auf, und es stellte sich heraus, dass es keine Informationen zu Verfolgten oder ermordeten Menschen des Nationalsozialismus gab, die in Höhenberg/Vingst gelebt haben.“

Stolpersteine putzen und zum Gedenken treffen

2023 hatte man im NS-Dok schließlich die Familie Jakobs gefunden. Nach der Zeremonie mit Gunter Demnig legten Mitglieder des Jugendausschusses Blumen nieder. Die evangelische Jugend Neu HöVi wird die Steine einmal im Jahr putzen und sich bei den Stolpersteinen zum Gedenken treffen. „Die Bildungsarbeit für ein Erinnern und gegen ein Vergessen der Gräueltaten des Nationalsozialismus werden weiter wichtiger Bestandteil unserer Jugendarbeit sein“, sagt Petra Kempe.

Ganz konkret: Die Konfigruppe und andere Jugendliche machen sich in diesem Jahr auf „Stolperstein-Entdeckungstour“ in Höhenberg und Kalk. Im Herbst steht eine Fahrt zur Kriegsgräberstätte Ysselhoven in den Niederlanden an. Ysselsteyn ist die einzige deutsche Kriegsgräberstätte in den Niederlanden. Dort haben 32.000 Kriegstote des Zweiten Weltkriegs haben ihre letzte Ruhestätte gefunden. Die große Mehrzahl der Kriegstoten sind deutsche Soldaten, die ihren Wehrdienst verrichtet haben. Aber auch SS-Angehörige und Kriegsverbrecher, niederländische Kollaborateure, Unterstützer der Wehrmacht aus anderen Nationen sowie einige Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder, wurden in Ysselsteyn bestattet. Die Themen Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Frieden und Freiheit werden die Jugendlichen dann beschäftigen.

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln, sogenannten Stolpersteinen, soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie werden meist vor den letzten frei gewählten Wohnhäusern der NS-Opfer niveaugleich in das Pflaster oder den Belag des jeweiligen Gehwegs eingelassen. Am 26. Mai 2023 verlegte Demnig in Nürnberg den 100.000. Stolperstein. Auf Kölner Stadtgebiet findet man 2400.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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KonfiCup: Jubel in der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde aus Junkersdorf

Feierlaune im Sonntagsgottesdienst: Eine erfreuliche Nachricht hat Pfarrerin Regina Doffing der Evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf vermeldet. Am Tag zuvor hatten einige ihrer Konfirmanden und Konfirmandinnen den diesjährigen KonfiCup auf Verbandsebene gewonnen. Davon zeugte der Wanderpokal, den Doffing auf dem Altar platzierte. Was als scherzhafte Idee im Turnierverlauf aufkam, wurde nach dem Titelgewinn in die Tat umgesetzt.

KonfiCup – so heißt das deutschlandweite jährliche Sportprojekt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und ihrer Landeskirchen. Die Zusammensetzung der Teams war wie gewohnt geregelt: Von den jeweils sechs auf dem Kleinfeld stehenden Konfirmand:innen müssen mindestens zwei dem jeweils anderen Geschlecht angehören. Zur Vorrunde innerhalb des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region fanden Ende Februar acht Mannschaften aus sieben Kirchengemeinden zusammen. Darunter Teams der Evangelischen Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen, Evangelischen Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden und Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll. Auf zunächst zwölf Gruppenspiele folgten zwei K.-o.-Runden und das Finale.

Über das Halbfinale zogen Junkersdorf mit einem 3:2 gegen die Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach sowie das Team II der Evangelischen Gemeinde Köln mit einem 5:3 gegen die Evangelische Kirchengemeinde Bayenthal ins Endspiel. Dort siegte Junkersdorf 4:2 über Köln. Bayenthal hatte im Spiel um den 3. Platz mit 1:3 das Nachsehen gegen Bergisch Gladbach.

Lukas Podolskis „Strassenkicker.Base“: „Es ist genial hier, ein Glückstreffer“

Damit konnte das ausrichtende Evangelische Jugendreferat Köln und Region erneut Vertretungen aller vier Kirchenkreise begrüßen. Erstmals gastierte man in Lukas Podolskis „Strassenkicker.Base“ in Köln-Mülheim. Aus der Not wurde eine Tugend, sozusagen. Denn Jugendreferent Arno Kühne musste kurzfristig Ersatz für das angestammte, aber nur eingeschränkt verfügbare Spiellokal in Köln-Sülz finden. Fündig wurde er im rechtsrheinischen Carlswerk. Dort stellte früher Felten & Guilleaume Drahtseile und Kabel her. Heute ist das riesige Areal ein „urbanes Quartier“. Mit den hervorragenden, großzügigen Bedingungen der Strassenkicker-Anlage in einer hohen Backsteinhalle zeigte sich Kühne sehr zufrieden: „Es ist genial hier, ein Glückstreffer.“

Dort sind auch Tribünen eingerichtet, auf denen mitgereiste Freunde und Freundinnen, Eltern, Jugend-Mitarbeitende, Pfarrerinnen und Pfarrer Tore bejubelten und Fangesänge anstimmten. Kühne hatte eigens Puschel und andere Utensilien zwecks Belebung der Stimmung besorgt. „Hat gut funktioniert“, zeigte sich der Jugendreferent zufrieden. Von der Adresse hellauf begeistert war auch Harald Riedel. Der Jugendleiter aus Deutz/Poll und Betreuer der PollDeutzkids nannte die Atmosphäre „schweinegeil und supertoll“. „Wir sind immer dabei. Das hier ist bislang die schönste Anlage“, lobte Carsten Bierei, Pfarrer an der Heilig-Geist-Kirche im 2. Bezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Bergisch Gladbach. „Ich bin als Teamchef, Fahrer, Zeugwart und Vater eines Spielers im Einsatz“, informierte Bierei. Und Mathias Bonhoeffer, Pfarrer an der Kartäuserkirche in der Evangelischen Gemeinde Köln, hielt es für selbstverständlich, vor Ort zu sein und den Verlauf auch fotografisch zu dokumentieren: „Es sind ja schließlich auch meine Konfis.“

Fair Play, Respekt und Gleichberechtigung

Kühne, seit fast zwanzig Jahren mit der Vorbereitung und Durchführung befasst, würdigte den Cup als bereicherndes sportliches Angebot innerhalb der Konfi-Arbeit. Zudem sei Fußball etwas Übergreifendes. Er finde es „ganz klasse“, dass sich in diesem Wettbewerb grundlegende Werte der evangelischen Kirche widerspiegelten, nennt er etwa Fair Play, Respekt und Gleichberechtigung. „Es ist ein soziales Event. Die Jugendlichen lernen, miteinander und gegeneinander zu spielen und dabei fair zu bleiben“, so Riedel. Das gelte auch für das Verhalten der Fans und Betreuenden. Dazu passt eine schöne Episode. „Für erkrankte Mädchen des Teams aus der Hoffnungsgemeinde sprangen Begleiterinnen der beiden Teams aus Köln in die Bresche“, hob Kühne hervor.

Von der in diesem Sommer in Deutschland auch mit dem Spielort Köln durchgeführten UEFA-Fußball-Europameisterschaft der Männer erhofft sich Kühne, dass das Thema Fußball „bei Jugendlichen nochmal einen Zug bekommt“. Und dass sich ein gesteigertes Interesse an diesem Breitensport auch auf die Anmeldezahlen für den KonfiCup 2025 auswirke. Bis spätestens Mitte März solle der Termin für das Turnier im nächsten Jahr feststehen. „Damit kann dieses noch besser in die Planungen der Kirchengemeinden für Konfi-Veranstaltungen einbezogen werden“, erklärt Kühne. So könne man frühzeitig für die Veranstaltung werben. Sein Traum: ein Tagesevent und noch mehr Transparente an den Seiten.

„Super gefallen“ – „Einfach toll“

„Super gefallen“ hat der Wettbewerb auch den Junkersdorfer Spielern und Spielerinnen. Aber nicht nur deshalb, weil sie gewonnen hätten. Für das kommende Turnier wünschen sie sich häufigere Spieler-/Spielerinnen-Wechsel in allen Teams. Im März wollen sie ihre Leistung auf Landeskirchen-Ebene bestätigen und sich für das EKD-Bundesfinale qualifizieren. Das dürfte sich decken mit den Vorstellungen der drei weiteren qualifizierten Teams des Kirchenverbandes. „Alle unsere vier Kirchenkreise sind beim EKiR-Turnier vertreten“, freute sich Kühne.

Der Organisationsleiter, unter anderem unterstützt von Jugendreferentin Katrin Reher, dankte vor der Siegerehrung allen Aktiven, Betreuenden und Unterstützenden, den Sanitätern und Schiedsrichtern. Die vier Erstplatzierten konnten sich zudem über Gutscheine für Gruppen-Events freuen. Diese werden demnächst etwa in einem Escape-Room und Jump House eingelöst.

„Einfach toll“, fand Pfarrerin Regina Doffing die Veranstaltung in Mülheim. Gut geklappt habe es auch mit der Mischung in ihrer Konfi-Truppe. Damit meinte sie nicht allein die als „ein Team“ auftretenden Mädchen und Jungen. „Wir hatten Konfis ebenso aus unserem jüngeren Jahrgang dabei. Alle haben sich schnell zusammengefunden.“

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich

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Theologie und Musik sind der Kern evangelischer Verkündigung“ Kirchenmusikdirektor Thomas Schmidt sprach über 2000 Jahre Kirchenlieder und 500 Jahre evangelisches Gesangbuch

Vor rund 500 Jahren entstand das erste evangelische Gesangbuch. Aber die Geschichte der Lieder, die in Kirchen gesungen werden, reicht deutlich weiter zurück. Das machte Kirchenmusikdirektor Thomas Schmidt deutlich bei einem Vortrag in der Erlöserkirche in Rodenkirchen. Der Kantor an der Marktkirche in Neuwied und Kreiskantor des Kirchenkreises Wied ist Mitglied der Gesangbuchkommission der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und war viele Jahre als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln tätig.

Sein Betrachtungszeitraum umfasst 2000 Jahre und beginnt in der Spätantike. Gleich zu Beginn ging es um das Grundsätzliche: „Die Gemeinde wird im Gottesdienst beim Singen als Ganzes aktiv. Daran wird deutlich, dass der Gottesdienst keine Vorstellung weniger Mitwirkender für ein Publikum ist. Vielmehr ist die Gemeinde Mitträger und Mitgestalter des Gottesdienstes. Die Lieder sind nicht Dekoration des Gottesdienstes, sondern haben eine eigene Funktion. Sie sind wie auch der Chorgesang gleichermaßen Lobpreis und Verkündigung und deshalb musizierte Predigt.“ Ein Gesangbuch sei keine Bibel. Es sei ständig im Umbruch. Das älteste überlieferte Textstück der Bibel ist ein Lied, das Mirjamlied. „Lasst uns dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan, Ross und Reiter hat er ins Meer gestürzt.“

Schmidt schlussfolgerte: „Das Volk Israel bringt also seine heilvollen Erfahrungen mit Gott zuerst in Liedern zur Sprache, gibt sie in Liedern weiter und vergegenwärtigt sich im Singen der Lieder das darin bezeugte Heil.“ In Liedern verarbeitet würden aber auch Unheilserfahrungen: „Mein Herr, warum hast du mich verlassen.“ Entstanden sei „dieses einzigartige Gesangbuch Israels, das Buch der Psalmen mit seinen 150 Liedern“. Belegt sei, dass auch in den ersten Christengemeinden unter anderem die Psalmen gesungen wurden. Nach der Konstantinischen Wende 313 erlangten die Christen mehr Einfluss im Römischen Reich. 380 wurde das Christentum Staatsreligion. Der in Trier geborene Ambrosius wurde nach einer politischen Karriere Bischof von Mailand. Das Bistum Mail war gespalten zwischen Trinitariern und Arianern.

Kaiserin Justina wollte die Kirche „Basilica Porziana“ für die Arianer in Besitz nehmen. Ambrosius schloss sich mit seinen Anhängern in der Kirche ein, um die zu verhindern. Um das Ermüden der Männer zu verhindern, ließ er sie wechselweise Psalmen singen. Belegt ist auch, dass er später selbst Lieder schrieb. Deren Form, der Ambrosianische Hymnus, ist die Urform des Gemeindeliedes. „Was sich in der Westkirche schließlich durchgesetzt hat, ist der sogenannte Gregorianische Choral, ein einstimmiger, formal sehr vielgestaltiger und teilweise höchst kunstvoller Männer-Gesang in lateinischer Sprache, der gar nicht mehr von der Gemeinde ausgeführt werden kann, sondern von Priestern, Solisten oder einer Chorgruppe, der Schola, vorgetragen wird“, erläuterte Schmidt.

Mit dem Aufblühen der Klosterkultur, der zunehmenden Klerikalisierung der Kirche und der Vorherrschaft des Kirchenlateins habe der Gesang einen exklusiven Charakter erhalten. Seit der Reformation gelte: „Theologie und Musik sind der Kern evangelischer Verkündigung.“ In Zentren der Reformation hätte es sehr schnell Liederdichter, Flugblätter und später auch Gesangbuchdrucke gegeben. Von Luther seien 43 Lieder bekannt, davon 37 Kirchenlieder. 1523 nahm er die Reform der Gottesdienste in Angriff.

„Die Gemeinde wird zur aktiven Mitgestalterin des Gottesdienstes. Luther erkannte im Kirchenlied das geeignete Mittel zur gottesdienstlichen Ausübung des allgemeinen Priestertums aller Gläubigen. Was in der katholischen Messe allenfalls geduldet war, wird in der evangelischen Kirche von Anfang an wesentlicher Bestandteil des Gottesdienstes.“ Da sich nur wenige dafür begeisterten, Kirchenlieder zu schreiben, blieb dem Reformator nichts anderes übrig als selbst zur Feder zu greifen.

Er habe die Psalmen sehr geschätzt und habe sie in Strophenlieder übertragen. „Ein feste Burg ist unser Gott“ sei von Psalm 46 „thematisch angeregt“. Heinrich Heine habe „Ein feste Burg“ als „Marseiller Hymne der Reformation“ genannt, Friedrich Engels die „Marseillaise der Bauernkriege“. Nun waren die Gemeinden nicht gewohnt, im Gottesdienst zu singen. Sie mussten lernen, „in der Kirche den Mund aufzumachen“. Gesangbücher waren teuer und waren für Pfarrer und Kantor bestimmt.

Luther habe, so Schmidt, die Verwendung von Gesangbüchern ausdrücklich abgelehnt. Gelöst wurde das Problem mit dem Auswendiglernen durch Kinder. Die lernten die Lieder in Schulen und wurden dann in den Gottesdiensten zwischen Erwachsenen verteilt. Gebildete Bürger trafen sich zum Singen in Kantoreien. „Paul Gerhardt war nicht nur durch die Jahrhunderte hindurch prägend für die Spiritualität evangelischer Gottesdienste. Er ist es auch noch heute“, fasste Schmidt die Bedeutung des Liederdichters zusammen, der den Dreißigjährigen Krieg überlebt habe: „Und seine Vertrauens- und Trostlieder spiegeln die Leiden dieses vergangenen Krieges wider.“ In Berlin traf Gerhardt Johann Crüger, den Kantor an die Nicolaikirche und hochgebildeten Musiker und Melodienschöpfer.

„Man kann durchaus sagen, dass Johann Crüger Paul Gerhardt entdeckt hat. Crüger bittet Gerhardt um Texte. Dieser liefert sie. Die Arbeitsgemeinschaft des in die Jahre gekommenen Theologiestudenten mit dem um neun Jahren älteren Musikdirektor und Kantor wird zur Sternstunde der Liedgeschichte.“ Über das Lied „Nun ruhen alle Wälder“ etwa hätten viele Gebildete die Nase gerümpft. „Obwohl das Lied zeitweise sehr umstritten war, hat es doch Eingang in die Herzen vieler Menschen gefunden; wegen der Schlichtheit der volkstümlichen Sprache – hauptsächlich aber wegen seiner Echtheit. Man spürt: Paul Gerhardt hat so geschrieben, wie er gefühlt hat. Und dabei hat er genau den Ton getroffen, in dem viele andere Menschen auch beten wollten.“

Die Zeit nach Gerhardt, die Zeit der Aufklärung, war turbulent. Während sich viele Theologen deren Ideen öffneten, meuterten die Gläubigen: „Allerdings schlägt die Aufklärung nicht in voller Breite durch. Ihre Ideen erreichen nicht die Mehrheit des Volkes. Vielmehr finden die Reformversuche ihre Grenzen an der Mentalität der Aufzuklärenden. Sie setzen sich am ehesten unter den Gebildeten durch, nicht aber in den Unter- oder Mittelschichten. Diese sahen nämlich in den Konfessionskirchen weiterhin die entscheidende Bildungsmacht; und ihre hauptsächliche Lektüre war nicht Immanuel Kant, sondern Bibel, Katechismus und Gesangbuch.“

Die Umdichtungen der Aufklärer wurden abgelehnt. „Eine Methode des Widerstands war, dass die Gemeinde einfach die angeschlagene Liednummer nach dem alten Gesangbuch sang.“ Im 19. Jahrhundert begannen auch Frauen, Kirchenlieder zu schreiben. Diese waren oft einfühlsamer und seelsorgerlicher als die ihrer männlichen Kollegen. Als Beispiel nannte Schmidt „So nimm denn meine Hände“ von Katharina von Hausmann.

Mit dem „Neuen Geistlichen Lied“, meist verfasst von „Liedermachern“, konnte Schmidt wenig anfangen. „Statt poetischer Sprache zeigt sich symbolarme, eindeutige, stellenweise plakative Alltagssprache in den Texten, um die Menschen „abzuholen“ und Verständnisprobleme zu vermeiden. Dem entspricht die Tendenz zu einfachen Melodien, wo das Mitsingen der Gemeinde im Blick ist.“

Aber immerhin gibt es auch noch Liederdichter und Komponisten, die nicht auf dieser Welle mitschwimmen. Schmidt nannte Walter Schulz, Kurt Rommel und Dieter Trautwein. „Die neusten Entwicklungen in der singenden Kirche sind die Gesänge aus Taizé, die Gospelbewegung und in den letzten Jahren die Lieder der Praise & Worship-Bewegung. Was sich davon dauerhaft halten wird, muss die Zukunft zeigen.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Thomas Schmidt/APK

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Gedenkfeier für Körperspender:innen des Zentrums für Anatomie in der Uniklinik-Kirche St. Johannes der Täufer

Kerzen in verschiedenen Farben und Größen, individuell und liebevoll gestaltet, etwa mit Herzen und Wolken, leuchteten auf den Stufen zum Altarraum des katholischen Gotteshauses St. Johannes der Täufer im Stadtteil Lindenthal. Die jährliche Gedenkfeier für Körperspender:innen des Zentrums für Anatomie in der Kirche der Uniklinik Köln vermittelte eine besondere, bewegende Atmosphäre. Sie war geprägt von Dank und Respekt, Zuspruch und Anteilnahme.

Der ausnehmend gut besuchten Feier wohnten zahlreiche Angehörige der Menschen bei, die ihren Körper nach dem Tod der medizinischen Ausbildung und Weiterbildung zur Verfügung gestellt haben. Zugegen waren Mitarbeitende des anatomischen Instituts sowie eine sehr große Zahl von Studentinnen und Studenten. Wesentlich mit vorbereitet und durchgeführt wurde die Feier von zwei Mitgliedern der ökumenischen Klinikseelsorge an der Uniklinik, dem katholischen Pastoralreferenten Werner Roleff und der evangelischen Pfarrerin Caroline Schnabel. Die Begrüßung für das Anatomie-Zentrum übernahm dessen Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Martin Scaal.

„All die Menschen, an die wir uns heute erinnern, haben einen Namen “

Etliche Medizinstudierende gestalteten den Gottesdienst nicht nur musikalisch. Ebenso verlasen sie die rund neunzig Namen der Körperspender:innen. Gleichzeitig trugen sie im Gedenken entzündete Kerzen in einer Prozession nach vorne. „All die Menschen, an die wir uns heute erinnern, haben einen Namen“, hatte Schnabel diesen sehr emotionalen Abschnitt des Gedenkens eingeleitet. Hinter diesen Namen verbirgt sich eine ganze Lebens- und Beziehungsgeschichte. „Für jeden Namen haben Studierende eine Kerze mitgebracht. Ein Licht, das an sie erinnert.“ Dort, wo unsere Verstorbenen nun sind, „ist es hell und warm“.

„All die Menschen, an die wir uns heute erinnern, sind verschieden“, hob Schnabel in ihrer liturgischen Eröffnung hervor. „Jede und jeder von ihnen stand in vielfältigen Beziehungen. Sie waren Tochter oder Sohn, Vater, Mutter, Ehefrau, Ehemann oder Lebensgefährt:in, Schwester, Bruder, Nachbarin, Arbeitskollege oder gute Freundin. Sie alle haben einen eigenen Namen und eine eigene Lebensgeschichte, die Sie als Angehörige mit diesem Namen verbinden.“ Es ist nicht selbstverständlich, den eigenen Körper der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen, sagte die Klinikseelsorgerin, die zum dritten Mal an dieser Feier mitwirkte. „Es ist – in mancher Hinsicht – eine Zumutung. Vor allem für Sie als Angehörige, die Sie die Entscheidung akzeptieren – und nun lange auf diese Abschiedsfeier warten mussten.“

Gedenken und Dank seien nicht allein dem Anatomischen Institut ein großes Bedürfnis, sondern auch den Studierenden der Medizin, stellte Schnabel fest. Viele von ihnen hätten sich aktiv an der Gestaltung dieser Feier beteiligt, um, so Schnabels Eindruck, „etwas zurückzugeben“. Nach Abschluss eines herausfordernden und erinnerungsträchtigen Semesters kämen heute die verschiedenen Perspektiven zusammen, so die Seelsorgerin. „Die Perspektiven derer, die von einem lieben Menschen Abschied nehmen mussten. Und die Perspektiven derer, die nach diesem Abschied lernen und lehren durften.“ Allen gemeinsam sei der Respekt vor dem menschlichen Leben. „Die Überzeugung, dass der Mensch immer mehr ist als das, was wir am Körper ablesen können. Und das Vertrauen darauf, dass da etwas Größeres ist, das uns hält“, schloss Schnabel.

„Die selbstlose Spende der Menschen, derer wir heute gedenken.“

„Wir wollen heute unserer Körperspender gedenken, die wir im vergangenen Jahr bestattet haben und nun nach Ablauf des Präparierkurses bestatten werden“, begrüßte Prof. Dr. Martin Scaal im Namen des Zentrums Anatomie. „Wir wollen unserer Dankbarkeit Ausdruck geben, dass wir mit ihnen arbeiten durften, dass wir an ihnen lehren, lernen und forschen durften.“ Dieser Dank gebühre auch den Angehörigen. „Sie haben die Entscheidung Ihrer Verstorbenen akzeptiert, vielleicht auch schweren Herzens. Sie hatten wenig Zeit, sich zu verabschieden, und Sie mussten sie oder ihn für lange Zeit in fremde Hände geben. Wir danken Ihnen für Ihre Geduld und für Ihr Vertrauen.“

An die Studierenden gerichtet, nannte es der Uni-Professor „ein großes Geschenk, dass es Menschen gibt, die ihren Körper spenden, damit Sie und wir ihn studieren können. Dieses Geschenk hat es Ihnen ermöglicht, die Anatomie des Menschen am echten Körper zu erlernen, mit den Augen und mit den Händen zu erfassen, in ihrer ganzen dreidimensionalen Komplexität.“ Das könne keine virtuelle Realität so vermitteln. Scaal wies auf den Wunsch der Körperspendenden hin, dass die Studierenden mit dem an ihren Körpern erlernten Wissen „später als Ärztinnen und Ärzte den Lebenden helfen können“. Schließlich wandte Scaal sich an Kolleginnen und Kollegen. Auch für „uns Anatomen“ sei es wichtig, „immer wieder in den Blick zu nehmen, dass Grundlage für die anatomische Forschung und Lehre die selbstlose Spende der Menschen ist, derer wir heute gedenken“.

Über den Tod hinaus, anderen Menschen helfen

Stellvertretend für ihre Kommiliton:innen sagten zwei junge Frauen den Körperspender:innen „von ganzem Herzen Danke“. Deren selbstlose, außergewöhnliche Geste habe Studierenden ermöglicht, ihr medizinisches Wissen zu erweitern und Techniken zu erlernen. Mit ihrer Entscheidung würden die Spender:innen über ihren Tod hinaus anderen Menschen helfen, zollten die Studentinnen ihren Respekt. Und sie sprachen von einem Vermächtnis, das sich ihnen „für immer eingeprägt“ habe. Auch den Angehörigen, die sich auf den gewiss nicht leichten Weg in die Klinik-Kirche gemacht hätten, entboten sie ihre Wertschätzung.

Eine Ahnung von Glück

„Sie alle mögen wohl mit ganz unterschiedlichen Gefühlen hier sitzen“, richtete sich Pastoralreferent Werner Roleff an die Versammelten. „Auf jeden Fall ist dies ein besonderer Moment, eine besondere Zeit, die wir teilen! Eine Zeit verschiedener und zum Teil gegensätzlicher Erfahrungen, so wie das Leben ist… .“ Der katholische Klinikseelsorger zog die Möglichkeit in Betracht, dass hier und jetzt auch ein „Berührtsein“ empfunden werde. Eine Bewegtheit „aufgrund eines ´unsichtbaren Bandes´, das uns alle hier verbindet – geknüpft durch die Menschen, die gestorben sind“.

„Alles hat seine Stunde, alles hat eine bestimmte Zeit im Geschehen unter dem Himmel, eine Zeit für Geburt und eine Zeit für den Tod (…)“, zitierte Roleff aus dem Buch Kohelet/Prediger, Kap. 3. Dieses vor etwa 2200 Jahren verfasste Gedicht über das Leben – „konkret: ein „Gedicht über die Zeit“ – nannte er „nach wie vor aktuell und lesenswert“. Erstaunlich finde der Seelsorger, dass in diesem Bibeltext „Gott“ mit keinem Wort erwähnt werde. Jedoch gehe es in diesem Gedicht „um die Grundfrage: Wie kann Leben – mein Leben – gelingen? Wo und wie findet der Mensch das Glück?“.

Roleff beschrieb in drei Perspektiven, weshalb es in diesem Gedicht „um die Suche nach dem ´Glück´“ gehe. Auf einen skeptischen und einen realistischen Blick ließ er einen dritten folgen. Dieser lasse „eine optimistische Stimme wahrnehmen“. Sie rufe: „Nutze den Tag! Ergreife den Augenblick!“

Was wie Zufall aussehe, sei vielleicht „in Wirklichkeit etwas, das uns ´zu-fällt´“, gab der Pastoralreferent zu bedenken. „Wenn ich bewusster im Hier und Jetzt lebe, nicht im Gestern oder im Morgen; wenn ich Begrenzungen annehme, vielleicht sogar damit rechne, dass alles, auch die Zeit, ´von guten Mächten wunderbar geborgen´ ist, dann kann das tröstlich und entlastend sein. Dann kann mich das gelassener machen, inmitten aller Gegensätze. Dann kann vielleicht sogar Hoffnung keimen und eine Ahnung von Glück… .“

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich

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Unsere Wochentipps: Lange Nacht der Kirchen und Ausstellung zum Weltfrauentag

Unsere Wochentipps: Ob Tag der offenen Tür bei der Diakonie Michaelshoven, die Lange Nacht der Kirchen, ein Konzert mit barocken Meisterwerken in der Evangelischen Kirche Bergisch Gladbach, Informationsveranstaltungen zum Hochwasserschutz oder eine Solar-Info-Veranstaltung in der Evangelischen Gemeinde Weiden/Lövenich – es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Zudem gibt es eine Ausstellung zum Weltfrauentag in Zusammenarbeit mit dem Rom e.V. im Haus der Evangelischen Kirche und den Weltgebetstag:

01.03.2024, 14:00
Diakonie Michaelshoven
Campus der Diakonie Michaelshoven, Pfarrer-te-Reh-Straße 1, 50999 Köln
Tag der offenen Tür bei der Diakonie Michaelshoven
Vorträge, Gesprächsmöglichkeiten und Aktionen werden angeboten
Am Freitag, 1. März, 14 bis 18 Uhr, lädt die Diakonie Michaelshoven in Köln-Rodenkirchen, Pfarrer-te-Reh-Straße, zum Tag der offenen Tür ein. Seit 1950 setzt sich die Diakonie Michaelshoven mit vielen haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden in mehr als 200 Einrichtungen für Kinder, Jugendliche, Menschen mit Behinderung, Senioren und Personen in Krisensituationen ein. Beim Tag der offenen Tür werden Einblicke in die Arbeit der Diakonie Michaelshoven: verschiedene Einrichtungen können auf dem Gelände besucht werden, in Vorträgen werden die Arbeitsfelder sowie Ausbildungsmöglichkeiten vorgestellt. Außerdem können Besuchende bei interaktiven Aktionen teilnehmen, bei denen unter anderem ein Parcours für demenziell veränderte Menschen gezeigt wird und wie genau die Unterstützte Kommunikation für nicht sprechende Menschen funktioniert. Für alle, die auf der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive sind, gibt es eine Jobbörse vor Ort. Der Eintritt ist frei.
www.diakonie-michaelshoven.de

01.03.2024, 19:00
Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
Verschiedene katholische und evangelische Kirchen in der Kölner Innenstadt
Lange Nacht der Kirchen 2024
31 Kirchen öffnen ihre Türen
Die besondere Atmosphäre der Nacht können die Besucherinnen und Besucher der Kölner Langen Nacht der Kirchen am Freitag, 1. März, 19 bis 23 Uhr, in 31 Kirchen der Kölner Innenstadt erleben. Der Kirchengemeindeverband Köln-Mitte und der Evangelische Kirchenverband Köln und Region laden dazu ein, den Alltag für einen Abend zu unterbrechen und je nach Standort mit unterschiedlichen Impulsen wohltuende Begegnungen und Erfahrungen zu machen. Im übersichtlichen Veranstaltungsflyer sind die teilnehmenden Kirchen nach ihrem Veranstaltungsprogramm sortiert: Stille, Harmonie und leise Musik werden in der Reihe „calm and smooth“ in elf Kirchen angeboten. Atmosphärische Musik aller Richtungen erklingen unter dem Motto „pop + beat“ in drei Kirchen. Unter dem Motto „experience + adventure“ werden in neun Räumen Aktionen angeboten, die die Möglichkeiten bieten, den Kirchraum einmal mit anderen Augen zu betrachten. Wort, Text und Austausch bietet die Reihe „listen and reflect“, die an acht Standorten angeboten wird. Auch für das leibliche Wohl wird in einigen Kirchen gesorgt. Von Seiten des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region sind die Christuskirche am Stadtgarten, die AntoniterCityKirche auf der Schildergasse, die St. Johannes-Kirche Deutz, die Kartäuserkirche in der Südstadt sowie die Trinitatiskirche an der Langen Nacht der Kirchen beteiligt. Der Eintritt ist frei. Alle Informationen können auf der Webseite www.langenachtderkirchen.de nachgelesen werden.
www.langenachtderkirchen.de

03.03.2024, 16:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Kirche Zum Frieden Gottes, Martin-Luther-Straße 13, 51469 Bergisch Gladbach
Barocke Meisterwerke
Konzert in der Kirche zum Frieden Gottes
Aus der Reihe „Monatskonzerte“ an Gnadenkirche und Kirche Zum Frieden Gottes findet am Sonntag, 3. März, 16 Uhr, an der Kirche Zum Frieden Gottes, Martin-Luther-Straße 13, ein Konzert mit zwei Violinen und Cembalo statt. Zu hören sind barocke Meisterwerke. Der Eintritt ist frei.
www.kirche-bergischgladbach.de

04.03.2024, 12:00
Diakonisches Werk Köln und Region
Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr „Löschgruppe Blessem“, Radmacher Straße 1a, 50374 Erftstadt
“Wie schütze ich mein Objekt gegen Starkregen?”
Information und Beratung zum Anfassen
Das Team der Mobilen Hochwasserhilfe des „Diakonischen Werkes Köln und Region“ lädt in Kooperation mit der Hochwasserinitiative Erftstadt sowie der Freiwilligen Feuerwehr zu einer Informationsveranstaltung mit dem Hochwasser Kompetenz Centrum e.V. (HKC) in Erftstadt ein. Die Veranstaltung findet am Montag, 4. März, 12 bis 16 Uhr, in der Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr „Löschgruppe Blessem“, Radmacher Straße 1a, 50374 Erftstadt statt. Ein Team des (HKC) informiert und berät über Maßnahmen, wie das eigene Haus vor Starkregen und Hochwasser geschützt werden kann. Informiert werden soll dabei über das richtige Verhalten vor, während und nach einem Hochwasser. Interessierte können zudem unterschiedliche Modelle und Materialen zum allgemeinen Hochwasserschutz am mobilen HKC-Infomobil kennen lernen und erkunden. Die Teilnahme ist kostenfrei.

04.03.2024, 19:00
Evangelische Gemeinde Weiden/Lövenich
Ev. Kirche Weiden/Lövenich, Aachener Straße 1208, 50858 Köln
Infoveranstaltung zu Solaranlagen
Wissenswertes zu Solaranlage, Batteriespeicher, Wallbox und Wärmepumpe
Das Projekt Nachhaltigkeit im Evangelischen Kirchenkreis Köln-Nord bietet am Montag, 4. März, 19 Uhr, in der Evangelischen Kirche Weiden/Lövenich, Aachener Straße 1208, eine Solar-Info-Veranstaltung an. Dabei geht es unter anderem um folgende Fragen: „Was sollte man bei der Installation einer Solaranlage auf dem Dach wissen und beachten?“; „Sollte dazu ein Batteriespeicher, eine Wallbox fürs Auto und auch schon die Wärmepumpe mitgedacht werden?“; „Was kostet die Installation?“ und „Wie und wo findet man den passenden Monteur?“. Die technischen Einzelheiten werden durch erfahrene Spezialisten (Elektroingenieur; Solarpraktikern) von der “Solaroffensive Köln” dargestellt und können im zweiten Teil des Abends in kleineren Gesprächskreisen auf Ihre individuellen Gegebenheiten diskutiert werden.
www.ev-kirche-weiden.de

05.03.2024, 16:00
Melanchthon-Akademie
Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9
„Wir sind hier!“
Ausstellung zum Weltfrauentag
Mit Blick auf den Internationalen Frauentag am 8. März lädt die Melanchthon-Akademie (MAK) in Zusammenarbeit mit dem Rom e.V. zur Ausstellung „Wir sind hier!“ in das Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9-11, ein. Am Dienstag, 5. März, 16 bis 19 Uhr, werden 13 Schwarz-Weiß-Fotografien mit Frauenportraits und selbst verfassten autobiografischen Texten gezeigt. Die Texte entstanden in einem Deutschkurs für Frauen, der vom Rom e.V. angeboten wurde. Dazu bieten Lena Felde und Pfarrerin Dorothee Schaper, beide Referentinnen der MAK, Musik und Geschichten zum Weltfrauentag. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung per Telefon 0221/9318030 oder per E-Mail an anmeldung@melanchthon-akademie.de ist erwünscht.
erwünscht, Tel: 0221 931 803 0, anmeldung@melanchthon-akademie.de
www.melanchthon-akademie.de

Veranstaltungen zum Weltgebetstag:

Text: APK
Foto(s): APK

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