Energie: So stellen sich die Kirchen gut für die Zukunft auf

Was heißt Energiesparen für die Kirchen? Wie stellen sich die Kirchen gut für die Zukunft auf? Ein Interview mit Hanno Sparbier-Conradus, Synodalbeauftragter für Umwelt und Klimaverantwortung:

„Wer sagt: ,Das geht mich nichts an, ich kann es mir finanziell leisten‘, der sollte nicht vergessen, speziell in der jetzigen Situation weniger zu verbrauchen, ist ein Akt der Solidarität“, betont Hanno Sparbier-Conradus. Der wichtigste Tipp: Mit jedem Grad Temperaturabsenkung kann man etwa 6 Prozent einsparen, denn Temperaturabsenkung bedeutet weniger Energieverbrauch. „Im Zweifelsfall weniger heizen und dafür wärmer anziehen“, sagt Hanno Sparbier-Conradus. „Auf 24 Grad zu heizen muss dann vielleicht nicht sein.“ Bezogen auf die Kirche gibt es verschiedene Wege – unbeheizte Kirchen, körpernahe Heizungen wie Heizkissen oder Unterbank-Infrarot-Heizungen. In Süddeutschland ist es beispielsweise sehr verbreitet, dass nach Weihnachten die Gottesdienste in den Gemeindehäusern stattfinden und nicht in der Kirche. Wenn man eine Kirche nicht beheizt, muss man allerdings Schäden an Orgel oder Holz vorbeugen, da es nicht zu feucht oder auch trocken werden darf. Leitungen dürfen nicht einfrieren etc.

Die Wärme nicht zum Raum, sondern die Wärme zum Menschen bringen

„Speziell bei alten Kirchgebäuden sollte man bedenken, dass sie eigentlich nicht fürs Heizen konzipiert wurden. Die Decken sind ja irre hoch. Es sind große Räume mit großem Luftvolumen, die nur wenige Stunden pro Woche benötigt werden, wenn es nicht gerade eine Citykirche ist.“ Man müsse verstärkt nach Lösungen suchen, um eine Kirche in einem sinnvollen Rahmen zu beheizen. Denn auch Vorlauf- und Nachlaufzeiten müssten bedacht werden. Wenn man beispielsweise einen Kirchenraum von acht auf 16 Grad heizen will, darf man pro Stunde um nicht mehr als ein Grad aufheizen. „Sonst wird die Luft zu trocken.“ Auch nach dem Gottesdienst müsse man dann wieder langsam herunter regeln. „80 bis 90 Prozent können dadurch eingespart werden, wenn durch körpernahe Heizungen nur der Aufenthaltsbereich der Menschen beheizt wird“, so Hanno Sparbier-Conradus. Nach dem Motto: Die Wärme nicht zum Raum, sondern die Wärme zum Menschen bringen. „Die Wärme geht sonst nach oben und dort sind 24 Grad und unten sind es 18 Grad.“ Deswegen wurde z.B. in Berlin-Brandenburg ein Kirchenheizungssanierungsprogramm auf den Weg gebracht.

Um Synergieeffekte zu nutzen, wäre auch zu prüfen, welche Möglichkeiten es für Gemeinden gibt, gemeinsam mit der katholischen Seite organisationsübergreifend Räume zu nutzen. Langfristig gehe es darum, Wärmepumpen zur Nutzung von Umgebungswärme zu prüfen, „quasi der umgekehrte Kühlschrank“.

Hanno Sparbier-Conradus zieht deswegen auch eine besonders positive Bilanz eines Baukirchmeistertreffens, an dem etwa 20 Menschen teilgenommen haben. Dabei sind Empfehlungen mit Tipps entstanden. Es ging auch darum, den Austausch der Kirchenkreise untereinander zu fördern. „Wir haben intensiv über Energieeinsparung und eine gute Kommunikation diskutiert. Es wird viel gemacht, aber vielleicht kriegen nicht alle mit, wer wann wo was zu welchem Nutzen macht. Damit man alle mitnehmen kann, ist es wichtig, nicht nur die Kerngemeinde, sondern auch Lieferanten oder wer auch immer mit Kirche kommunikativ zu tun hat, zu informieren.“ Baukirchmeistertreffen gab es auch bereits davor, „ein erprobtes Format für Baukirchmeister und Vorsitzende. So wie ich das einschätze, wird es das durchaus in den kommenden Monaten erneut geben, je nachdem, wie sich die Situation entwickelt.“

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): Privat

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Unsere Wochentipps: Didgeridoo, Dudelsack und „Christmas for Cowboys“

Didgeridoo, Dudelsack und das Konzert „Christmas for Cowboys“ – unsere Wochentipps haben besondere Tipps im Gepäck: So gibt es Orgel und Didgeridoo in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Junkersdorf und einen musikalischen Adventskalender in der Antoniterkirche mit Dudelsack und Keyboards. Außerdem finden das Weihnachtskonzert „Licht in der Nacht“ und der Jugendgottesdienst – „Er leuchtet – erleuchtet“ statt. Der Förderverein Romanische Kirchen feiert 40+1 Jahre und die Melanchthonkirche erhält ein Kunstwerk von Thomas Baumgärtel.

Die Termine in der Übersicht:

16.12.2022, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Versöhnungskirche, Eisheiligenstraße, 50825 Köln
Weihnachtskonzert „Licht in der Nacht“
KölnerKinderUni-Chor singt in der Versöhnungskirche

Unter dem Titel „Licht in der Nacht“ lädt der KölnerKinderUni-Chor zu seinem diesjährigen Weihnachtskonzert ein. In der Versöhnungskirche Ehrenfeld, Eisheiligenstraße 35, gibt es am Freitag, 16. Dezember, 17 Uhr, ein abwechslungsreiches Programm aus bekannten und weniger bekannten Weihnachtsliedern zu hören. Florian Fischer (Klavier) und Franziska Heidemann (Orgel), die den Chor stimmbildnerisch betreut, begleiten den Chor. Die Leitung hat Joachim Geibel. Im Anschluss gibt es Punsch und Glühwein vor der Kirche. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten. Eine Voranmeldung per E-Mail an collegium-musicum@uni-koeln.de ist erwünscht.

www.evangelisch-ehrenfeld.de

16.12.2022, 19:00
Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Junkersdorf, Birkenallee 20, 50858 Köln
Konzert: „Oberton versus Mikroton“
Orgel und Didgeridoo in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Junkersdorf

Zum Abschluss der kleinen Reihe „Tonspuren Advent“ an der neuen Muhleisen-Orgel in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Junkersdorf, Birkenallee 20, stehen am Freitag, 16. Dezember, 19 Uhr, improvisierte Meditationen für Orgel (Frank Stanzl) und Didgeridoo (Theresia Binder) unter dem Titel „Oberton versus Mikroton“ auf dem Programm. Der Eintritt ist frei, Spenden für die neue Orgel sind erwünscht.

16.12.2022, 19:00
Evangelische Gemeinde Köln
AntoniterCityKirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
Musikalischer Adventskalender in der Antoniterkirche
Konzert Gesang Dudelsack und Keyboards

Theresa Nelles (Sopran), Stefan Horz (Orgel und Keyboards) und Matthias Höhn (Dudelsack, Saxophon, Blockflöte und Melodica) spielen am Freitag, 16. Dezember, 19 Uhr, einen „Musikalischen Adventskalender“. In der Antoniterkirche, Schildergasse 57, erklingen 24 weihnachtliche Stücke, die vom Mittelalter bis heute reichen. Dabei darf natürlich auch nicht „White Christmas“ von Irving Berlin geschrieben und erstmals 1941 von Bing Crosby gesungen, fehlen. Der Eintritt kostet 10 Euro, ermäßigt 7 Euro.

www.antonitercitykirche.de

16.12.2022, 19:30
Evangelische Kirchengemeinde Kerpen
Johann Bugenhagen-Kirche, Domkauler Weg 36, 50171 Kerpen-Blatzheim
„Christmas for Cowboys“
Konzert mit „The Trailriders“

Zu einem weihnachtlichen Konzert mit Countrymusik am Freitag, 16. Dezember, 19.30 Uhr, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Kerpen ein. In der Johannes-Bugenhagen-Kirche, Domkaulerweg 36, tritt das Trio „The Trailriders“ mit ihrem Programm „Christmas for Cowboys – Reloaded“ auf. Der Eintritt ist frei.

17.12.2022, 15:00
Evangelisch Leben in Köln und Region
St. Kunibert, Kunibertsklostergasse 2, 50668 Köln
Jubiläum: Förderverein Romanische Kirchen feiert 40+1 Jahre
Dankgottesdienst mit Stadtsuperintendent Bernhard Seiger in St. Kunibert

1981 wurde der Förderverein Romanische Kirchen Köln e. V. im Hansesaal des Kölner Rathauses gegründet. Das 40. Jubiläum konnte im letzten Jahr coronabedingt nicht gefeiert werden. Das soll nun am Samstag, 17. Dezember, 15 Uhr, mit einem ökumenischen Dankgottesdienst in der Kirche St. Kunibert, Kunibertsklostergasse 2, nachgeholt werden. Pfarrer Dr. Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, hält die Predigt und leitet den Gottesdienst gemeinsam mit Stadtdechant Msgr. Robert Kleine. Der Kölner Männergesangverein wird den Gottesdienst gesanglich begleiten.

www.romanische-kirchen-koeln.de

17.12.2022, 16:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock
Melanchthonkirche, Breniger Straße 18, 50969 Köln
Melanchthonkirche erhält Kunstwerk von Thomas Baumgärtel
Künstler fertigt Portrait von Philipp Melanchthon an

Die Melanchthonkirche in Zollstock erhält ein Kunstwerk des international bekannten Kölner Künstlers Thomas Baumgärtel (aka „Bananenspraye“). Im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland hat der Künstler in der Serie „Köpfe der Reformation“ bereits Philipp Melanchthon an einer Wand verewigt. Nun hat er ein großformatiges Portrait in der Größe zwei mal drei Meter, das den Reformator Melanchthon zeigt, geschaffen. Das Bild wird von einem privaten Sammler der Gemeinde als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Am Samstag, 17. Dezember, 16 Uhr, wird das Bild im Rahmen einer Vernissage der Gemeinde vorgestellt. Die Veranstaltung wird musikalisch sowie mit kurzen Impulsen zum Künstler Baumgärtel und zum Reformator Melanchthon begleitet.

www.melanchthonkirche.de

18.12.2022, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Bensberg
Dorfplatz Moitzfeld, Rotdornweg, 51429 Bergisch Gladbach
Jugendgottesdienst – „Er leuchtet – erleuchtet“
Hoffnungslicht in der dunklen Zeit

„Er leuchtet – erleuchtet“ – So heißt der Open-Air-Jugendgottesdienst am Sonntag, 18. Dezember, 17 Uhr, auf dem Dorfplatz Moitzfeld, Rotdornweg. Das Sommermotiv „Leuchtturm“ soll mitten im Winter hoffnungsvolle Akzente setzen.

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK

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Unser Adventskalender „Besondere Momente 2022“: Senioren schwelgen in Erinnerungen

Unser Adventskalender: Törchen 14 ist der „Stadtrundgang vom Stuhl aus“: mit kölschen Liedern und Geschichten

Es wurde geschunkelt, laut mitgesungen und bei einem kölschen Quiz – natürlich mit 11 Fragen – mitgeraten: Beim „Stadtrundgang vom Stuhl aus“ haben sich die Bewohnerinnen und Bewohner der ASG-Seniorenwohnanlage in Köln-Höhenhaus auf eine 2000-jährige Reise durch ihre Heimatstadt Köln gemacht – mit Kaffee und Waffeln. Hier erfuhren auch die ältesten Bewohnerinnen und Bewohner Kölns von Stadtführer Uli Kievernagel noch viel Neues und durften in Bildern und vor allem musikalisch in Erinnerungen schwelgen. Das Sozialmanagement der Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH (ASG) im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region in Kooperation mit dem Seniorennetzwerk  hatte die Veranstaltung organisiert.

Hier geht’s zum 14. Rückblick:

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK

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Diakoniespende 2022/2023: Frisuren für ein Leben auf der Straße – Ehrenamtliche und Spender unterstützen GULLIVER

„Diana, ich habe schon auf dich gewartet“, ist in der Überlebensstation GULLIVER im Bahnbogen 1 an der Kölner Trankgasse in den vergangenen drei Jahren zu einer ganz üblichen Begrüßung geworden. Die herzliche Begrüßung gilt Friseurin Diana Klauß, die den Gästen des GULLIVER ehrenamtlich die Haare schneidet. Dieses Angebot gibt es schon lange, denn das Team des GULLIVER hat früh den Bedarf  seiner Gäste im Hinblick auf Friseur oder auch Fußpflege erkannt. Inzwischen wechseln sich zwei Friseurinnen ab, so dass etwa alle drei Wochen aus dem Tagesschlafraum für ein paar Stunden ein Friseursalon wird. Viele Ehrenamtler wie Diana Klauß unterstützen mit ihrer Arbeit die Überlebensstation GULLIVER. Die Diakoniespende des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region geht in diesem Jahr an das GULLIVER – dadurch kann die so wichtige Arbeit weiter ausgebaut werden, weil die Öffnungszeiten erweitert werden können (s. unten).

Praktische Frisuren für „ein Leben draußen“

Diplom-Sozialpädagoge Sebastian Ebert fragte vor einigen Jahren bei Diana Klauß an, ob sie sich vorstellen könnte, die Gäste des GULLIVER zu unterstützen. Die 46-Jährige, die in Köln mit einer Kollegin einen Friseursalon leitet, gibt zu, dass sie sich das GULLIVER erst einmal anschauen wollte, bevor sie ihre Zusage gab. Sie sagt in der Rückschau: „Ich war positiv überrascht und bin seitdem regelmäßig und gerne im GULLIVER.“ Ihr Werkzeug bringt sie mit, eine Haarschneidemaschine wurde gespendet, die dann auch vor Ort bleibt. Modische Ansprüche hat hier kaum jemand. Eher sollen es praktische Frisuren für „ein Leben draußen“ sein, die sich die hauptsächlich männlichen Kunden wünschen.

Was Diana Klauß aber durchaus zu Beginn lernen musste, ist die doch sehr direkte Ansprache. Denn manchmal braucht es eine klare, aber freundliche Ansage. „Das musste ich üben“, berichtet die Friseurin lachend. Ihre Kundinnen und Kunden im GULLIVER freuen sich immer, wenn sie sich im Tagesschlafraum startklar macht. Manche genießen ihren Haarschnitt still und in Ruhe, andere sprechen über Sorgen, Ängste und Probleme. Diese Schicksale lassen natürlich auch die Friseurin nicht unberührt. „Ab und zu muss ich mich hinterher bei Freunden aussprechen und meine Empfindungen teilen. Natürlich nenne ich dann keine Namen. Aber ich nehme doch einiges von hier mit.“ Schließlich können jeden von uns ein ähnliches Schicksal treffen, ist Diana Klauß überzeugt.

Viele Stammkunden

Rund zehn Gästen schneidet sie bei jedem ihrer Besuche in der Trankgasse die Haare, manche sind in den Jahren zu Stammkunden geworden, die sich auf die Begegnung mit der Friseurin schon immer sehr freuen.

Diana Klauß, die den Kundinnen und Kunden ihres Salons regelmäßig von ihrem Engagement für das GULLIVER erzählt, sieht ganz viel Sinn in ihrem Ehrenamt. So betont sie, auch auf der Straße lebende Menschen sollten nach Möglichkeit ihr Selbstwertgefühl bewahren können: „Man muss den Menschen ihre Obdachlosigkeit, ihre oft tragische Lebensgeschichte, ja nicht gleich ansehen. Das ist in meinen Augen eine Frage der Würde.“

Wie gern die Gäste für ihren Service, das Zuhören und Anteil nehmen etwas zurückgeben, hat Diana Klauß erfahren, als einer der Männer ihr eine Schachtel Pralinen überreichte. Diese besondere Geste eines Dankeschöns rührt die Friseurin noch immer, wenn sie davon berichtet.

Diakoniespende

Ein Jahr lang, bis September 2023, steht die Überlebensstation GULLIVER im Bahnbogen 1 in der Trankgasse am Kölner Hauptbahnhof im Mittelpunkt der jährlichen Diakoniespende des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Die Spende soll dazu dienen, die Öffnungszeiten, die pandemiebedingt eingeschränkt werden mussten, wieder auszuweiten. Denn die Anlaufstelle für obdachlose Menschen, die täglich rund 200 Gäste zählt, möchte ab dem kommenden Frühjahr an 365 Tagen im Jahr statt von 8 bis 15 Uhr von 8 bis 18 Uhr für die Menschen da sein. Das Besondere an der Diakoniespende: Bis zu einem Spendenaufkommen von 100.000 Euro verdoppelt der Kirchenverband Köln und Region die Summe.

www.wohnungslos-in-koeln.de

www.diakoniespende-koeln.de

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

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Unser Adventskalender „Besondere Momente 2022“: Anpfiff zum Gottesdienst mit FC-Fans

Unser Adventskalender: Törchen 13 ist „Macht das Ziel nicht zu klein“: Gottesdienst mit FC-Fans mit Stadtsuperintendent Bernhard Seiger

Wenn es einen Fußballgott gibt, dann ist er kein Schalker. Jedenfalls nicht am ersten Spieltag der Bundesliga. Drei klare Fehlentscheidungen trafen der berühmte Kölner Keller und Schiedsrichter Robert Schröder und ebneten damit den Kickern vom 1. Fußball-Clubs Köln den Weg auf die Siegesstraße. Von all diesen Aufregungen ahnten die vielen tausend Fans natürlich nichts, die vor dem Saison-Auftakt-Gottesdienst bei bestem Fußballwetter vor dem Dom standen und auf Einlass warteten. Die Schlange reichte über die Domplatte und den Wallrafplatz bis zum Museum für Angewandte Kunst. Und auf der Burgmauer standen ebenfalls Hunderte. Da dauerte es natürlich, bis alle im Dom einen Platz gefunden hatten. „Kann sein, dass sich der Anpfiff zum Gottesdienst ein bisschen verzögert“, verkündete Stadtdechant Robert Kleine am Mikrofon unter dem Gelächter derer, die bereits auf den Kirchbänken saßen. Am Ende waren auch die Stehplätze gut gefüllt. Kleine und Stadtsuperintendent Bernhard Seiger leiteten den Gottesdienst. Der Stadtdechant begrüßte als erstes natürlich die FC-Fans, fragte aber kurz danach: „Sind auch Schalker hier?“ Die  Wenigen, die in blau-weißer Ausstattung erschienen waren, antworteten mit einem spontanen „Glück auf!“

Hier geht’s zum 13. Rückblick:

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK

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27. Altenberger Domforum: Was fehlt, wenn Christen fehlen?

In einem ökumenischen Gottesdienst im Altenberger Dom wurden die Besucherinnen und Besucher schon auf das brisante Thema eingestimmt, was anschließend im Martin-Luther-Haus im Rahmen des Altenberger Domforums diskutiert wurde. Zum 27ten Mal hatten die evangelische und die katholische Kirche in Altenberg sowie der Rheinisch-Bergische Kreis in das Martin-Luther-Haus zu einer interessanten und teilweise kontroversen Diskussion eingeladen.

Auf dem Podium begrüßte Moderatorin Melanie Wilens Dr. Claudia Lücking-Michael vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Dr. Dr. Joachim Kahl vom humanistischen Verband Deutschlands, Dr. Tobias Kläden von der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral der deutschen Bischofskonferenz sowie die evangelische Pfarrerin Julia Rebecca Riedel.

Prognose: Christen werden zur Minderheit

Melanie Wilens begann die Diskussion mit einer für die Christen bitteren Prognose. Im Jahr 1950 waren in NRW 95 Prozent der Bevölkerung in einer der beiden christlichen Kirchen, 2020 waren das nur noch 60 Prozent. Bis 2060 soll sich dieser Anteil auf 30 Prozent einpendeln, ein Zustand, den Tobias Kläden in Thüringen schon heute erlebt. Er ist bewusst aus dem christlich geprägten Rheinland in die sogenannte Diaspora gegangen. „Katholiken sind hier absolut in der Minderheit, jetzt habe ich eine völlig veränderte Perspektive. Ich habe gelernt, das Christentum ist nicht selbstverständlich.“

Was fehlt ohne Christen? Hier war sich die Runde nicht wirklich einig. Claudia Lücking-Michael stellte fest, dass viele Dinge von christlichem Engagement getragen werden, hier würde sehr viel fehlen. „Christen haben sich immer da engagiert, wo kein anderer da war. Die Kirche sollte heute ganz schnell nach denen schauen, um die sich keiner kümmert und nicht auf eine rein betriebswirtschaftliche Abrechnung ihrer Leistungen achten.“

Für Joachim Kahl ist dieses Argument „ganz schwach, diese Leistungen werden sowieso zu 90 Prozent staatlich finanziert.“ Alles würden weiter gehen, weil die Bedürfnisse da sind.“ Sein zunächst schockierendes Fazit: „Wenn Christen fehlten, würde nichts fehlen.“ Allerdings relativierte er dieses Statement gleich im nächsten Satz: „Das wäre sehr zynisch, das ist nicht meine Art. Man kann sagen, es kommt auf die Christen an. Wenn der Kardinal fehlen würde, das wäre sogar ein Zugewinn.“

Julia Rebecca Riedel beantwortet die Frage mit ihrer täglichen Arbeit. Sie kommt aus dem Ahrtal, dort will sie den Flutopfern beistehen, was allerdings als Pfarrerin gar nicht so einfach ist. „Erst sagen Leute, du kannst ja handwerklich nichts, aber dann kommen Fragen zu sachlichen oder seelischen Problemen der Leute.“ Hier habe sie als Pfarrerin ein offenes Herz für die irdische und jenseitige Zukunft. „Genau das würde fehlen, wenn es keine Christen mehr gebe.“

Was fehlen wird, sind die Menschen

Tobias Kläden betont, dass „alle aber sehr nett und anständig sind, auch wenn sie keine Christen sind“. Man müsse erstmal merken, dass wir als Christen in die Minderheit kommen, Christsein ist kein Normalzustand mehr. Um den Menschen zu zeigen, was ohne Christen fehlt, geht man dort ganz unkonventionelle Wege. „Wir bieten Menschen etwas, was ihnen im Alltag etwas bringt, etwa eine Feier der Lebenswende, ein monatliches Totengedenken oder den Beziehungssegen am Valentinstag.“ Auch werde darauf aufgebaut, wo den Kirchen Kompetenz zugesprochen wird, Stichwort Caritas. „Wir wollen so die Leute zu uns holen.“

Auch die Bedeutung kirchlicher Feiertage war in der Diskussion. Einig war man sich, dass die meisten deren Bedeutung gar nicht mehr kennen und diese so immer mehr ausgehöhlt würden. In einigen Ländern weiche man auf andere Feiertage wie den Frauentag aus.

Lebhaften Protest konnte der bekennende Atheist und ehemalige Theologiestudent Joachim Kahl einfahren: „Der Verlust des Christentums bedeutet den Verlust einer illusionären Deutung des Alltags.“ Ebenso müsse man sich von der Deutung verabschieden, dass das Leben keine Durchgangsstation ist. Es ist einfach irgendwann vorbei.“ Auch damit waren nicht alle einverstanden. Schließlich einigte man sich darauf, dass man nicht den Verlust der Institution Christentum bemerken würde, den Verlust christlich geprägter Menschen allerdings sehr deutlich.

Ob man den Bedeutungsverlust des Christentums so hinnehmen muss, war umstritten, das Publikum wollte das nicht akzeptieren. So kamen von hier auch ganz klare Ansagen: „Christ sein ist mehr, als caritativer Dienst, es ist Grundlage des Zusammenlebens.“ „Es würde der Glaube fehlen, die tiefe existenzielle Antwort auf die Sinnfrage des Lebens.“ „Es würden viele kulturelle Aspekte wegfallen, fehlen würde der Schutz vor dem Islam sowie humanitäres Handeln in der Politik.“ „Atheisten haben kein übergeordnetes Wertesystem, Christen stehen für Nächstenliebe.“ Überzeugen konnte letztlich niemand den anderen, etwas zum Nachdenken gab es an diesem Abend aber für alle Beteiligten und Gäste.

Text: Dr. Klemens Surmann
Foto(s): Dr. Klemens Surmann

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Unser Adventskalender „Besondere Momente 2022“: Jupf + Gamescom = Dreamteam

Unser Adventskalender: Törchen 12 ist das Jupf auf der Gamescom: „Die Atmosphäre war toll“

265.000 Besuchende aus über 100 Ländern, rund 1.100 Ausstellende aus 53 Ländern – das war die Gamescom 2022, die weltweit größte Messe für Computer- und Videospiele. Mit 75 Prozent Anteil kamen mehr Ausstellende aus dem Ausland als sonst. Zusätzlich verfolgten Millionen Menschen weltweit das digitale Programm. Auch die Evangelische Jugend Köln war mit einem eigenen Stand und Großspielgeräten sowie knapp 200 ehrenamtliche Helferinnen und Helfern bei der Gamescom. Jugendbildungsreferent Daniel Drewes, Evangelisches Jugendpfarramt Köln, zieht ein positives Fazit.

Hier geht’s zum zwölften Rückblick:

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK

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Online-Übertragung des Gottesdienstes für Sternenkinder am 11. Dezember

Aus Anlass des Weltgedenktages für verstorbene Kinder, der immer am zweiten Sonntag im Dezember stattfindet, wird am Sonntag, 11. Dezember, 18 Uhr, in der Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, in einem Gedenkgottesdienst besonders der Sternenkinder gedacht. Als Sternenkinder werden Kinder bezeichnet, die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben.

Der Gottesdienst ist eine Initiative von #himmelaufkoeln, einem Projekt junger Pfarrer und Pfarrerinnen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Ehrenamtlichen aus evangelischen Gemeinden in Köln. Pfarrerin Dorit Felsch, Pfarrerin Miriam Haseleu und Pfarrer Christoph Rollbühler gestalten den Gottesdienst, der auch online unter www.youtube.com/kirchekoeln mitverfolgt werden kann.

www.christuskirche-mitten-im-leben.de

Text: APK
Foto(s): Screenshot Ankündigung/APK

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Unser Adventskalender „Besondere Momente 2022“: Familien feiern Konfirmation am Rheinufer

Unser Adventskalender: Törchen 11 ist „Ihr seid stärker, als ihr denkt“: Konfirmation und Taufe am Rhein

Die Bibel ist wohl das einzige Buch, das nicht altert. Manchmal allerdings sind ganze Sätze oder einzelne Worte nicht auf den ersten Blick zu verstehen. Für Verständnis sorgen Pfarrer wie Hans Mörtter bei der Konfirmationsfeier am Rheinufer. „Du hast als Spruch einen Satz aus dem Römerbrief gewählt“, sagte er beim Handauflegen zu einem Konfirmanden. „Lass Dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten! In moderne Sprache übersetzt: Vergiss Amazon.“ Das Gelächter der rund 400 Familienangehörigen und Freunde der Konfirmanden war dem Pfarrer der Lutherkirche in der Südstadt sicher – Gemeinden der Kartäuserkirche und der Lutherkirche haben am Rheinufer konfirmiert und getauft. 43 junge Leute bekundeten durch die Konfirmation ihren Glauben und ließen sich je nach Bedarf vorher noch taufen. Es gab aber auch Konfirmationssprüche, die keiner Interpretation bedurften. „Alle Eure Dinge lasst in der Liebe geschehen“, aus dem ersten Korintherbrief. „Das ist der rote Faden des Lebens“, sagte Mörtter an die Konfirmandin und Täufling Carlotta gewandt. „Dein Herz mache deinen Segen weit, dein Geist den Verstand klar. Du bist gesegnet, Carlotta, und du wirst ein Segen sein.“

Hier geht’s zum elften Rückblick:

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK

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Unser Adventskalender „Besondere Momente 2022“: Teamgeist beim Fußballspiel

Unser Adventskalender: Törchen 10 ist „Rheinteam“ gewinnt den Präses-Cup ungeschlagen und souverän mit 26:1 Tore – Wanderpokal kommt nach Köln

„Wir hätten es uns gewünscht und gehofft – aber damit gerechnet haben wir nicht“, freut sich Marco Beumers, Koordinator für Arbeits- und Gesundheitsschutz beim Evangelischen Kirchenverband Köln und Region über den Mannschaftssieg: Die Mannschaft „Rheinteam“ aus Köln, Leverkusen und den Rhein-Sieg-Kreis hat das diesjährige Turnier um den Präses-Cup souverän gewonnen. Damit kommt der Wanderpokal nach Köln. Zum 20. Mal haben kirchliche Fußballteams um den Pokal des Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland gekämpft. Schirmherr des Turniers in Duisburg war Präses Dr. Thorsten Latzel.

Hier geht’s zum zehnten Rückblick:

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK

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