Bericht vom Frauenpilgern am 06. September 2025
Besser konnte das Wetter für diese Wanderung nicht sein: sonnig, strahlend blauer Himmel mit weißen Wölkchen, 24 Grad und im Wald sogar kühl. Wir treffen uns in Overath am Bahnhof, 16 Frauen (und ein Hund) aus dem Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch von Nord bis Süd.
Nach kurzer Begrüßung durch Ute Verch (vom Evangelischen Frauenreferat Köln-Rechtsrheinisch), Larissa Schmitz und Petra Kempe (Hauptberufliche aus Gemeinden) brechen wir auf. An der Agger entlang wandern wir nach Marialinden. Ein sehr schöner Weg, die Aggerschleife (Wanderweg M1). Unterwegs halten wir inne, an Stationen, für die das Team jeweils einen spirituellen Impuls vorbereitet hat: wir lernen uns kennen, bauen Brücken mit unseren Körpern, wandern zu zweit und sprechen zum Beispiel darüber, was Pilgern für uns bedeutet.
Wir lernen die `Cholita Climbers´ kennen, Frauen aus Bolivien, die sich eines Tages in ihren bunten Röcken auf den Weg zum Gipfel ihres Berges aufmachen – gegen alle Unkenrufe der Männer. Und zu echten Gipfelstürmerinnen werden. Oder wir halten an einem Baum, dessen Astloch in seiner Auswölbung an ein Ohr erinnert: was hören wir im Wald? Oder jede sucht sich einen Stein, hält ihn für einige Minuten in der Hand und macht sich bewusst, was sie belastet und stört. Wer will, kann den Stein dann in die Agger werfen. 
Kleine Pausen zwischendurch. Der Anstieg kurz vor Marialinden wird mit einer gemütlichen Pause auf dem Kirchplatz belohnt. In der spätgotischen Kirche mit ihren wunderschönen Glasfenstern (Fischblasenmaßwerk) halten wir kurz Andacht und können für das für jede vorbereitete Pilgerbüchlein mit Gebeten und Texten einen Pilgerstempel abholen,
denn hier verläuft ein Stück des Jakobsweges (Streifzug #16). Den laufen wir dann wieder runter.
An einem Fußfall halten wir wieder inne: was bedeutet Sehnsucht für mich? Waldbaden ist die vorletzte Station, sitzend oder angelehnt an einen Baum für 20 Minuten einfach nur müßig sein – in sich ankommen. Der Abstieg bis Overath ist nicht ohne und wir helfen einander.
9,6 Kilometer sind wir gelaufen und geklettert, anstrengend, aber insgesamt gut zu schaffen. „Ein kleiner Urlaubstag aus dem Alltag für Körper und Seele“ (Zitat aus dem Pilgerbüchlein). Gerne wieder!

Text: Manguela Fokuhl
Fotos: P. Kempe/ U. Verch